zu halten; so bald er im Stande wäre, mich glücklich zu machen, würde ihm das Wort, das er mir gegeben, heilig seyn.
Ich antwortete ihm auf der Stelle: da die Sache aller Welt bekannt sey, möge es zu spät seyn, meine Renommee zu menagiren, und für diese wären mir mein Gewissen und meine Unschuld die sichersten Bürgen; Ihm aber gäbe ich hiermit sein Wort ohne Be¬ denken zurück, und wünschte, daß er dabey sein Glück finden möchte. In eben der Stunde erhielt ich eine kurze Antwort, die im Wesentlichen mit der ersten völlig gleich¬ lautend war. Er blieb dabey, daß er nach erhaltener Stelle bey mir anfragen würde, ob ich sein Glück mit ihm theilen wollte.
Mir hieß das nun so viel als nichts ge¬ sagt. Ich erklärte meinen Verwandten und Bekannten, die Sache sey abgethan und sie war es auch wirklich. Denn als er neun
zu halten; ſo bald er im Stande wäre, mich glücklich zu machen, würde ihm das Wort, das er mir gegeben, heilig ſeyn.
Ich antwortete ihm auf der Stelle: da die Sache aller Welt bekannt ſey, möge es zu ſpät ſeyn, meine Renommée zu menagiren, und für dieſe wären mir mein Gewiſſen und meine Unſchuld die ſicherſten Bürgen; Ihm aber gäbe ich hiermit ſein Wort ohne Be¬ denken zurück, und wünſchte, daß er dabey ſein Glück finden möchte. In eben der Stunde erhielt ich eine kurze Antwort, die im Weſentlichen mit der erſten völlig gleich¬ lautend war. Er blieb dabey, daß er nach erhaltener Stelle bey mir anfragen würde, ob ich ſein Glück mit ihm theilen wollte.
Mir hieß das nun ſo viel als nichts ge¬ ſagt. Ich erklärte meinen Verwandten und Bekannten, die Sache ſey abgethan und ſie war es auch wirklich. Denn als er neun
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zu halten; ſo bald er im Stande wäre, mich
glücklich zu machen, würde ihm das Wort,
das er mir gegeben, heilig ſeyn.
Ich antwortete ihm auf der Stelle: da
die Sache aller Welt bekannt ſey, möge es
zu ſpät ſeyn, meine Renommée zu menagiren,
und für dieſe wären mir mein Gewiſſen und
meine Unſchuld die ſicherſten Bürgen; Ihm
aber gäbe ich hiermit ſein Wort ohne Be¬
denken zurück, und wünſchte, daß er dabey
ſein Glück finden möchte. In eben der
Stunde erhielt ich eine kurze Antwort, die
im Weſentlichen mit der erſten völlig gleich¬
lautend war. Er blieb dabey, daß er nach
erhaltener Stelle bey mir anfragen würde,
ob ich ſein Glück mit ihm theilen wollte.
Mir hieß das nun ſo viel als nichts ge¬
ſagt. Ich erklärte meinen Verwandten und
Bekannten, die Sache ſey abgethan und ſie
war es auch wirklich. Denn als er neun
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre03_1795/276>, abgerufen am 29.12.2024.
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