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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795.

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würdiges Geistesproduct sey, werth von ei¬
nem Kenner und Beschützer besessen und auf¬
gestellt zu werden.

Man hatte zu Ehren des Prinzen, der
nun in kurzem abgehen sollte, noch ein großes
Gastmahl angestellt. Viele Damen aus der
Nachbarschaft waren geladen, und die Grä¬
fin hatte sich bey Zeiten angezogen. Sie
hatte diesen Tag ein reicheres Kleid ange¬
legt, als sie sonst zu thun gewohnt war.
Frisur und Aufsatz waren gesuchter, sie war
mit allen ihren Juwelen geschmückt. Eben
so hatte die Baronesse das Mögliche gethan,
um sich mit Pracht und Geschmack anzu¬
kleiden.

Philine, als sie merkte, daß den beiden
Damen, in Erwartung ihrer Gäste, die Zeit
lang wurde, schlug vor, Wilhelmen kommen
zu lassen, der sein fertiges Manuscript zu
überreichen und noch einige Kleinigkeiten vor¬

würdiges Geiſtesproduct ſey, werth von ei¬
nem Kenner und Beſchützer beſeſſen und auf¬
geſtellt zu werden.

Man hatte zu Ehren des Prinzen, der
nun in kurzem abgehen ſollte, noch ein großes
Gaſtmahl angeſtellt. Viele Damen aus der
Nachbarſchaft waren geladen, und die Grä¬
fin hatte ſich bey Zeiten angezogen. Sie
hatte dieſen Tag ein reicheres Kleid ange¬
legt, als ſie ſonſt zu thun gewohnt war.
Friſur und Aufſatz waren geſuchter, ſie war
mit allen ihren Juwelen geſchmückt. Eben
ſo hatte die Baroneſſe das Mögliche gethan,
um ſich mit Pracht und Geſchmack anzu¬
kleiden.

Philine, als ſie merkte, daß den beiden
Damen, in Erwartung ihrer Gäſte, die Zeit
lang wurde, ſchlug vor, Wilhelmen kommen
zu laſſen, der ſein fertiges Manuſcript zu
überreichen und noch einige Kleinigkeiten vor¬

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[150/0158] würdiges Geiſtesproduct ſey, werth von ei¬ nem Kenner und Beſchützer beſeſſen und auf¬ geſtellt zu werden. Man hatte zu Ehren des Prinzen, der nun in kurzem abgehen ſollte, noch ein großes Gaſtmahl angeſtellt. Viele Damen aus der Nachbarſchaft waren geladen, und die Grä¬ fin hatte ſich bey Zeiten angezogen. Sie hatte dieſen Tag ein reicheres Kleid ange¬ legt, als ſie ſonſt zu thun gewohnt war. Friſur und Aufſatz waren geſuchter, ſie war mit allen ihren Juwelen geſchmückt. Eben ſo hatte die Baroneſſe das Mögliche gethan, um ſich mit Pracht und Geſchmack anzu¬ kleiden. Philine, als ſie merkte, daß den beiden Damen, in Erwartung ihrer Gäſte, die Zeit lang wurde, ſchlug vor, Wilhelmen kommen zu laſſen, der ſein fertiges Manuſcript zu überreichen und noch einige Kleinigkeiten vor¬

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/158>, abgerufen am 22.11.2024.