Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 3. Tübingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

wir uns was Großes einbildend, auch die Par¬
tey der Großen zu nehmen beliebten; von wel¬
chen Reden und Gegenreden ich einiges ein¬
schalte.

A.

Lang bey Hofe, lang bey Höll!

B.

Dort wärmt sich mancher gute Gesell!

A.

So wie ich bin, bin ich mein eigen;
Mir soll Niemand eine Gunst erzeigen.

B.

Was willst du dich der Gunst denn schämen?
Willst du sie geben, mußt du sie nehmen.

A.

Willst du die Noth des Hofes schauen:
Da wo dich's juckt, darfst du nicht trauen!

wir uns was Großes einbildend, auch die Par¬
tey der Großen zu nehmen beliebten; von wel¬
chen Reden und Gegenreden ich einiges ein¬
ſchalte.

A.

Lang bey Hofe, lang bey Hoͤll!

B.

Dort waͤrmt ſich mancher gute Geſell!

A.

So wie ich bin, bin ich mein eigen;
Mir ſoll Niemand eine Gunſt erzeigen.

B.

Was willſt du dich der Gunſt denn ſchaͤmen?
Willſt du ſie geben, mußt du ſie nehmen.

A.

Willſt du die Noth des Hofes ſchauen:
Da wo dich's juckt, darfſt du nicht trauen!

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0499" n="491"/>
wir uns was Großes einbildend, auch die Par¬<lb/>
tey der Großen zu nehmen beliebten; von wel¬<lb/>
chen Reden und Gegenreden ich einiges ein¬<lb/>
&#x017F;chalte.</p><lb/>
        <p rendition="#c">A.</p><lb/>
        <p>Lang bey Hofe, lang bey Ho&#x0364;ll!</p><lb/>
        <p rendition="#c">B.</p><lb/>
        <p>Dort wa&#x0364;rmt &#x017F;ich mancher gute Ge&#x017F;ell!</p><lb/>
        <p rendition="#c">A.</p><lb/>
        <p>So wie ich bin, bin ich mein eigen;<lb/>
Mir &#x017F;oll Niemand eine Gun&#x017F;t erzeigen.</p><lb/>
        <p rendition="#c">B.</p><lb/>
        <p>Was will&#x017F;t du dich der Gun&#x017F;t denn &#x017F;cha&#x0364;men?<lb/>
Will&#x017F;t du &#x017F;ie geben, mußt du &#x017F;ie nehmen.</p><lb/>
        <p rendition="#c">A.</p><lb/>
        <p>Will&#x017F;t du die Noth des Hofes &#x017F;chauen:<lb/>
Da wo dich's juckt, darf&#x017F;t du nicht trauen!</p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[491/0499] wir uns was Großes einbildend, auch die Par¬ tey der Großen zu nehmen beliebten; von wel¬ chen Reden und Gegenreden ich einiges ein¬ ſchalte. A. Lang bey Hofe, lang bey Hoͤll! B. Dort waͤrmt ſich mancher gute Geſell! A. So wie ich bin, bin ich mein eigen; Mir ſoll Niemand eine Gunſt erzeigen. B. Was willſt du dich der Gunſt denn ſchaͤmen? Willſt du ſie geben, mußt du ſie nehmen. A. Willſt du die Noth des Hofes ſchauen: Da wo dich's juckt, darfſt du nicht trauen!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben03_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben03_1814/499
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 3. Tübingen, 1814, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben03_1814/499>, abgerufen am 10.05.2024.