sich bald schließen werde. Winkelmann genoß einer solchen allgemeinen, unangetasteten Ver¬ ehrung, und man weiß, wie empfindlich er war gegen irgend etwas Oeffentliches, das seiner wohl gefühlten Würde nicht gemäß schien. Alle Zeitschriften stimmten zu seinem Ruhme überein, die besseren Reisenden ka¬ men belehrt und entzückt von ihm zurück, und die neuen Ansichten, die er gab, verbreiteten sich über Wissenschaft und Leben. Der Fürst von Dessau hatte sich zu einer gleichen Ach¬ tung emporgeschwungen. Jung, wohl und edeldenkend, hatte er sich auf seinen Reisen und sonst recht wünschenswerth erwiesen. Win¬ kelmann war im höchsten Grade von ihm entzückt und belegte ihn, wo er seiner gedach¬ te, mit den schönsten Beynamen. Die An¬ lage eines damals einzigen Parks, der Ge¬ schmack zur Baukunst, welchen von Erd¬ mannsdorf durch seine Thätigkeit unter¬ stützte, alles sprach zu Gunsten eines Fürsten, der, indem er durch sein Beyspiel den übri¬
ſich bald ſchließen werde. Winkelmann genoß einer ſolchen allgemeinen, unangetaſteten Ver¬ ehrung, und man weiß, wie empfindlich er war gegen irgend etwas Oeffentliches, das ſeiner wohl gefuͤhlten Wuͤrde nicht gemaͤß ſchien. Alle Zeitſchriften ſtimmten zu ſeinem Ruhme uͤberein, die beſſeren Reiſenden ka¬ men belehrt und entzuͤckt von ihm zuruͤck, und die neuen Anſichten, die er gab, verbreiteten ſich uͤber Wiſſenſchaft und Leben. Der Fuͤrſt von Deſſau hatte ſich zu einer gleichen Ach¬ tung emporgeſchwungen. Jung, wohl und edeldenkend, hatte er ſich auf ſeinen Reiſen und ſonſt recht wuͤnſchenswerth erwieſen. Win¬ kelmann war im hoͤchſten Grade von ihm entzuͤckt und belegte ihn, wo er ſeiner gedach¬ te, mit den ſchoͤnſten Beynamen. Die An¬ lage eines damals einzigen Parks, der Ge¬ ſchmack zur Baukunſt, welchen von Erd¬ mannsdorf durch ſeine Thaͤtigkeit unter¬ ſtuͤtzte, alles ſprach zu Gunſten eines Fuͤrſten, der, indem er durch ſein Beyſpiel den uͤbri¬
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ſich bald ſchließen werde. Winkelmann genoß
einer ſolchen allgemeinen, unangetaſteten Ver¬
ehrung, und man weiß, wie empfindlich er
war gegen irgend etwas Oeffentliches, das
ſeiner wohl gefuͤhlten Wuͤrde nicht gemaͤß
ſchien. Alle Zeitſchriften ſtimmten zu ſeinem
Ruhme uͤberein, die beſſeren Reiſenden ka¬
men belehrt und entzuͤckt von ihm zuruͤck, und
die neuen Anſichten, die er gab, verbreiteten
ſich uͤber Wiſſenſchaft und Leben. Der Fuͤrſt
von Deſſau hatte ſich zu einer gleichen Ach¬
tung emporgeſchwungen. Jung, wohl und
edeldenkend, hatte er ſich auf ſeinen Reiſen
und ſonſt recht wuͤnſchenswerth erwieſen. Win¬
kelmann war im hoͤchſten Grade von ihm
entzuͤckt und belegte ihn, wo er ſeiner gedach¬
te, mit den ſchoͤnſten Beynamen. Die An¬
lage eines damals einzigen Parks, der Ge¬
ſchmack zur Baukunſt, welchen von Erd¬
mannsdorf durch ſeine Thaͤtigkeit unter¬
ſtuͤtzte, alles ſprach zu Gunſten eines Fuͤrſten,
der, indem er durch ſein Beyſpiel den uͤbri¬
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Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 2. Tübingen, 1812, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben02_1812/286>, abgerufen am 25.11.2024.
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