gers Herrmann in Dresden, nachheriger Burgemeister zu Leipzig, und ihre Hofmei¬ ster, Hofrath Pfeil, Verfasser des Grafen von P., eines Pendants zu Gellerts schwedi¬ scher Gräfinn, Zachariä, ein Bruder des Dichters, und Krebel, Redacteur geogra¬ phischer und genealogischer Handbücher, wa¬ ren gesittete, heitre und freundliche Menschen. Zachariä der stillste, Pfeil ein feiner, bey¬ nahe etwas Diplomatisches an sich habender Mann, doch ohne Ziererey und mit großer Gutmüthigkeit, Krebel ein wahrer Fallstaff, groß, wohlbeleibt, blond, vorliegende, heite¬ re, himmelhelle Augen, immer froh und gu¬ ter Dinge. Diese Personen begegneten mir sämmtlich, theils wegen Schlossers, theils auch wegen meiner eignen offnen Gutmüthig¬ keit und Zuthätigkeit, auf das allerartigste, und es brauchte kein großes Zureden, künftig mit ihnen den Tisch zu theilen. Ich blieb wirklich nach Schlossers Abreise bey ihnen, gab den Ludwigischen Tisch auf, und befand
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gers Herrmann in Dresden, nachheriger Burgemeiſter zu Leipzig, und ihre Hofmei¬ ſter, Hofrath Pfeil, Verfaſſer des Grafen von P., eines Pendants zu Gellerts ſchwedi¬ ſcher Graͤfinn, Zachariaͤ, ein Bruder des Dichters, und Krebel, Redacteur geogra¬ phiſcher und genealogiſcher Handbuͤcher, wa¬ ren geſittete, heitre und freundliche Menſchen. Zachariaͤ der ſtillſte, Pfeil ein feiner, bey¬ nahe etwas Diplomatiſches an ſich habender Mann, doch ohne Ziererey und mit großer Gutmuͤthigkeit, Krebel ein wahrer Fallſtaff, groß, wohlbeleibt, blond, vorliegende, heite¬ re, himmelhelle Augen, immer froh und gu¬ ter Dinge. Dieſe Perſonen begegneten mir ſaͤmmtlich, theils wegen Schloſſers, theils auch wegen meiner eignen offnen Gutmuͤthig¬ keit und Zuthaͤtigkeit, auf das allerartigſte, und es brauchte kein großes Zureden, kuͤnftig mit ihnen den Tiſch zu theilen. Ich blieb wirklich nach Schloſſers Abreiſe bey ihnen, gab den Ludwigiſchen Tiſch auf, und befand
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gers Herrmann in Dresden, nachheriger
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von P., eines Pendants zu Gellerts ſchwedi¬
ſcher Graͤfinn, Zachariaͤ, ein Bruder des
Dichters, und Krebel, Redacteur geogra¬
phiſcher und genealogiſcher Handbuͤcher, wa¬
ren geſittete, heitre und freundliche Menſchen.
Zachariaͤ der ſtillſte, Pfeil ein feiner, bey¬
nahe etwas Diplomatiſches an ſich habender
Mann, doch ohne Ziererey und mit großer
Gutmuͤthigkeit, Krebel ein wahrer Fallſtaff,
groß, wohlbeleibt, blond, vorliegende, heite¬
re, himmelhelle Augen, immer froh und gu¬
ter Dinge. Dieſe Perſonen begegneten mir
ſaͤmmtlich, theils wegen Schloſſers, theils
auch wegen meiner eignen offnen Gutmuͤthig¬
keit und Zuthaͤtigkeit, auf das allerartigſte,
und es brauchte kein großes Zureden, kuͤnftig
mit ihnen den Tiſch zu theilen. Ich blieb
wirklich nach Schloſſers Abreiſe bey ihnen,
gab den Ludwigiſchen Tiſch auf, und befand
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Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 2. Tübingen, 1812, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben02_1812/139>, abgerufen am 22.11.2024.
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