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Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 1. Tübingen, 1811.

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ten, um ihren Hof zu machen, wieder herein¬
traten, suchte ich das Freye, und wußte mich
bey guten Freunden in der Nachbarschaft
nach dem heutigen Halbfasten wieder zu erqui¬
cken und zu den Illuminationen des Abends
vorzubereiten.

Diesen glänzenden Abend gedachte ich auf
eine gemüthliche Weise zu feyern: denn ich
hatte mit Gretchen, mit Pylades und der
Seinigen abgeredet, daß wir uns zur nächti¬
gen Stunde irgendwo treffen wollten. Schon
leuchtete die Stadt an allen Ecken und Enden,
als ich meine Geliebten antraf. Ich reichte
Gretchen den Arm, wir zogen von einem
Quartier zum andern, und befanden uns
zusammen sehr glücklich. Die Vettern waren
anfangs auch bey der Gesellschaft, verloren
sich aber nachher unter der Masse des Volks.
Vor den Häusern einiger Gesandten, wo
man prächtige Illuminationen angebracht hatte,
(die churpfälzische zeichnete sich vorzüglich aus,)

ten, um ihren Hof zu machen, wieder herein¬
traten, ſuchte ich das Freye, und wußte mich
bey guten Freunden in der Nachbarſchaft
nach dem heutigen Halbfaſten wieder zu erqui¬
cken und zu den Illuminationen des Abends
vorzubereiten.

Dieſen glaͤnzenden Abend gedachte ich auf
eine gemuͤthliche Weiſe zu feyern: denn ich
hatte mit Gretchen, mit Pylades und der
Seinigen abgeredet, daß wir uns zur naͤchti¬
gen Stunde irgendwo treffen wollten. Schon
leuchtete die Stadt an allen Ecken und Enden,
als ich meine Geliebten antraf. Ich reichte
Gretchen den Arm, wir zogen von einem
Quartier zum andern, und befanden uns
zuſammen ſehr gluͤcklich. Die Vettern waren
anfangs auch bey der Geſellſchaft, verloren
ſich aber nachher unter der Maſſe des Volks.
Vor den Haͤuſern einiger Geſandten, wo
man praͤchtige Illuminationen angebracht hatte,
(die churpfaͤlziſche zeichnete ſich vorzuͤglich aus,)

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[494/0510] ten, um ihren Hof zu machen, wieder herein¬ traten, ſuchte ich das Freye, und wußte mich bey guten Freunden in der Nachbarſchaft nach dem heutigen Halbfaſten wieder zu erqui¬ cken und zu den Illuminationen des Abends vorzubereiten. Dieſen glaͤnzenden Abend gedachte ich auf eine gemuͤthliche Weiſe zu feyern: denn ich hatte mit Gretchen, mit Pylades und der Seinigen abgeredet, daß wir uns zur naͤchti¬ gen Stunde irgendwo treffen wollten. Schon leuchtete die Stadt an allen Ecken und Enden, als ich meine Geliebten antraf. Ich reichte Gretchen den Arm, wir zogen von einem Quartier zum andern, und befanden uns zuſammen ſehr gluͤcklich. Die Vettern waren anfangs auch bey der Geſellſchaft, verloren ſich aber nachher unter der Maſſe des Volks. Vor den Haͤuſern einiger Geſandten, wo man praͤchtige Illuminationen angebracht hatte, (die churpfaͤlziſche zeichnete ſich vorzuͤglich aus,)

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 1. Tübingen, 1811, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben01_1811/510>, abgerufen am 09.11.2024.