Goethe, Johann Wolfgang von: Iphigenie auf Tauris. Leipzig, 1787.Dritter Aufzug. Erster Auftritt. Iphigenie. Orest. Iphigenie. Unglücklicher, ich löse deine Bande Zum Zeichen eines schmerzlichern Geschicks. Die Freyheit, die das Heiligthum gewährt, Ist wie der letzte, lichte Lebensblick Des schwer Erkrankten, Todesbothe. Noch Kann ich es mir und darf es mir nicht sagen, Daß ihr verloren seyd! Wie könnt' ich euch Mit mörderischer Hand dem Tode weihen? Dritter Aufzug. Erſter Auftritt. Iphigenie. Oreſt. Iphigenie. Unglücklicher, ich löſe deine Bande Zum Zeichen eines ſchmerzlichern Geſchicks. Die Freyheit, die das Heiligthum gewährt, Iſt wie der letzte, lichte Lebensblick Des ſchwer Erkrankten, Todesbothe. Noch Kann ich es mir und darf es mir nicht ſagen, Daß ihr verloren ſeyd! Wie könnt’ ich euch Mit mörderiſcher Hand dem Tode weihen? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0066" n="[57]"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Dritter Aufzug</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">Erſter Auftritt</hi>.</head><lb/> <stage><hi rendition="#g">Iphigenie. Oreſt</hi>.</stage><lb/> <sp who="#IPH"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Iphigenie</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#in">U</hi>nglücklicher, ich löſe deine Bande<lb/> Zum Zeichen eines ſchmerzlichern Geſchicks.<lb/> Die Freyheit, die das Heiligthum gewährt,<lb/> Iſt wie der letzte, lichte Lebensblick<lb/> Des ſchwer Erkrankten, Todesbothe. Noch<lb/> Kann ich es mir und darf es mir nicht ſagen,<lb/> Daß ihr verloren ſeyd! Wie könnt’ ich euch<lb/> Mit mörderiſcher Hand dem Tode weihen?<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[57]/0066]
Dritter Aufzug.
Erſter Auftritt.
Iphigenie. Oreſt.
Iphigenie.
Unglücklicher, ich löſe deine Bande
Zum Zeichen eines ſchmerzlichern Geſchicks.
Die Freyheit, die das Heiligthum gewährt,
Iſt wie der letzte, lichte Lebensblick
Des ſchwer Erkrankten, Todesbothe. Noch
Kann ich es mir und darf es mir nicht ſagen,
Daß ihr verloren ſeyd! Wie könnt’ ich euch
Mit mörderiſcher Hand dem Tode weihen?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |