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Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773.

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Vierter Act.


Wirthshaus zu Heilbronn.


Götz.
Götz. Jch komme mir vor wie der böse Geist,
den der Capuciner in einen Sack beschwur.
Jch arbeite mich ab und fruchte mir nichts. Die
Meyneidigen!

Elisabeth (kommt.)
Götz. Was für Nachrichten Elisabeth von
meinen lieben Getreuen.
Elisabeth. Nichts gewisses. Einige sind ersto-
chen, einige liegen im Thurn. Es konnte oder wollte
niemand mir sie näher bezeichnen.
Götz. Jst das Belohnung der Treue! Der
kindlichsten Ergebenheit? -- Auf daß dir's wohl
gehe, und du lang lebest auf Erden!
Elisabeth. Lieber Mann, schilt unsern himmli-
schen Vater nicht. Sie haben ihren Lohn, er ward
mit ihnen gebohren, ein freyes edles Herz. Laß sie
gefangen seyn, sie sind frey! Gib auf die depu-
tirten Räthe acht, die grosen goldnen Ketten stehn
ihnen zu Gesicht. --

Götz.
K


Vierter Act.


Wirthshaus zu Heilbronn.


Goͤtz.
Goͤtz. Jch komme mir vor wie der boͤſe Geiſt,
den der Capuciner in einen Sack beſchwur.
Jch arbeite mich ab und fruchte mir nichts. Die
Meyneidigen!

Eliſabeth (kommt.)
Goͤtz. Was fuͤr Nachrichten Eliſabeth von
meinen lieben Getreuen.
Eliſabeth. Nichts gewiſſes. Einige ſind erſto-
chen, einige liegen im Thurn. Es konnte oder wollte
niemand mir ſie naͤher bezeichnen.
Goͤtz. Jſt das Belohnung der Treue! Der
kindlichſten Ergebenheit? — Auf daß dir’s wohl
gehe, und du lang lebeſt auf Erden!
Eliſabeth. Lieber Mann, ſchilt unſern himmli-
ſchen Vater nicht. Sie haben ihren Lohn, er ward
mit ihnen gebohren, ein freyes edles Herz. Laß ſie
gefangen ſeyn, ſie ſind frey! Gib auf die depu-
tirten Raͤthe acht, die groſen goldnen Ketten ſtehn
ihnen zu Geſicht. —

Goͤtz.
K
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[145/0149] Vierter Act. Wirthshaus zu Heilbronn. Goͤtz. Goͤtz. Jch komme mir vor wie der boͤſe Geiſt, den der Capuciner in einen Sack beſchwur. Jch arbeite mich ab und fruchte mir nichts. Die Meyneidigen! Eliſabeth (kommt.) Goͤtz. Was fuͤr Nachrichten Eliſabeth von meinen lieben Getreuen. Eliſabeth. Nichts gewiſſes. Einige ſind erſto- chen, einige liegen im Thurn. Es konnte oder wollte niemand mir ſie naͤher bezeichnen. Goͤtz. Jſt das Belohnung der Treue! Der kindlichſten Ergebenheit? — Auf daß dir’s wohl gehe, und du lang lebeſt auf Erden! Eliſabeth. Lieber Mann, ſchilt unſern himmli- ſchen Vater nicht. Sie haben ihren Lohn, er ward mit ihnen gebohren, ein freyes edles Herz. Laß ſie gefangen ſeyn, ſie ſind frey! Gib auf die depu- tirten Raͤthe acht, die groſen goldnen Ketten ſtehn ihnen zu Geſicht. — Goͤtz. K

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/149>, abgerufen am 21.11.2024.