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Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773.

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Lerse. Mich selbst, das ist nicht viel, doch al-
les was es ist biet ich euch an.
Götz. Jhr seyd mir willkommen, doppelt will-
kommen, ein braver Mann, und zu dieser Zeit, da
ich nicht hofte neue Freunde zu gewinnen, vielmehr
den Verlust der Alten stündlich fürchtete. Gebt mir
euren Namen.
Lerse. Franz Lerse.
Götz. Jch danke euch Franz, daß ihr mich mit
einem braven Mann bekannt gemacht habt.
Lerse. Jch machte euch schon einmal mit mir
bekannt, aber damals danktet ihr mir nicht dafür.
Götz. Jch erinnere mich eurer nicht.
Lerse. Es wäre mir leyd. Wißt ihr noch, wie
ihr um des Pflazgrafen willen Conrad Schotten
feind wart, und nach Haßfurth auf die Faßnacht
reiten wolltet.
Götz. Wohl weiß ich es.
Lerse. Wißt ihr wie ihr unterweges bey einem
Dorf fünf und zwanzig Reutern entgegen kamt.
Götz. Richtig. Jch hielt sie anfangs nur für
zwölfe, und theilt meinen Haufen, waren unserer
sech-


Lerſe. Mich ſelbſt, das iſt nicht viel, doch al-
les was es iſt biet ich euch an.
Goͤtz. Jhr ſeyd mir willkommen, doppelt will-
kommen, ein braver Mann, und zu dieſer Zeit, da
ich nicht hofte neue Freunde zu gewinnen, vielmehr
den Verluſt der Alten ſtuͤndlich fuͤrchtete. Gebt mir
euren Namen.
Lerſe. Franz Lerſe.
Goͤtz. Jch danke euch Franz, daß ihr mich mit
einem braven Mann bekannt gemacht habt.
Lerſe. Jch machte euch ſchon einmal mit mir
bekannt, aber damals danktet ihr mir nicht dafuͤr.
Goͤtz. Jch erinnere mich eurer nicht.
Lerſe. Es waͤre mir leyd. Wißt ihr noch, wie
ihr um des Pflazgrafen willen Conrad Schotten
feind wart, und nach Haßfurth auf die Faßnacht
reiten wolltet.
Goͤtz. Wohl weiß ich es.
Lerſe. Wißt ihr wie ihr unterweges bey einem
Dorf fuͤnf und zwanzig Reutern entgegen kamt.
Goͤtz. Richtig. Jch hielt ſie anfangs nur fuͤr
zwoͤlfe, und theilt meinen Haufen, waren unſerer
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[110/0114] Lerſe. Mich ſelbſt, das iſt nicht viel, doch al- les was es iſt biet ich euch an. Goͤtz. Jhr ſeyd mir willkommen, doppelt will- kommen, ein braver Mann, und zu dieſer Zeit, da ich nicht hofte neue Freunde zu gewinnen, vielmehr den Verluſt der Alten ſtuͤndlich fuͤrchtete. Gebt mir euren Namen. Lerſe. Franz Lerſe. Goͤtz. Jch danke euch Franz, daß ihr mich mit einem braven Mann bekannt gemacht habt. Lerſe. Jch machte euch ſchon einmal mit mir bekannt, aber damals danktet ihr mir nicht dafuͤr. Goͤtz. Jch erinnere mich eurer nicht. Lerſe. Es waͤre mir leyd. Wißt ihr noch, wie ihr um des Pflazgrafen willen Conrad Schotten feind wart, und nach Haßfurth auf die Faßnacht reiten wolltet. Goͤtz. Wohl weiß ich es. Lerſe. Wißt ihr wie ihr unterweges bey einem Dorf fuͤnf und zwanzig Reutern entgegen kamt. Goͤtz. Richtig. Jch hielt ſie anfangs nur fuͤr zwoͤlfe, und theilt meinen Haufen, waren unſerer ſech-

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/114>, abgerufen am 21.11.2024.