Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790.Faust. Frosch. Nein, sagt mir nur, was ist geschehn? Siebel. Wo ist der Kerl? Wenn ich ihn spüre, Er soll mir nicht lebendig gehn! Altmayer. Ich hab' ihn selbst hinaus zur Kellerthüre Auf einem Fasse reiten sehn -- -- Es liegt mir bleyschwer in den Füßen. Sich nach dem Tische wendend. Mein! Sollte wohl der Wein noch fließen? Siebel. Betrug war alles, Lug und Schein. Frosch. Mir däuchte doch als tränk' ich Wein. Brander. Aber wie war es mit den Trauben? Altmayer. Nun sag' mir eins, man soll kein Wunder glauben! Fauſt. Froſch. Nein, ſagt mir nur, was iſt geſchehn? Siebel. Wo iſt der Kerl? Wenn ich ihn ſpüre, Er ſoll mir nicht lebendig gehn! Altmayer. Ich hab’ ihn ſelbſt hinaus zur Kellerthüre Auf einem Faſſe reiten ſehn — — Es liegt mir bleyſchwer in den Füßen. Sich nach dem Tiſche wendend. Mein! Sollte wohl der Wein noch fließen? Siebel. Betrug war alles, Lug und Schein. Froſch. Mir däuchte doch als tränk’ ich Wein. Brander. Aber wie war es mit den Trauben? Altmayer. Nun ſag’ mir eins, man ſoll kein Wunder glauben! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0072" n="62"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Fauſt</hi>. </fw><lb/> <sp who="#FRO"> <speaker><hi rendition="#g">Froſch</hi>.</speaker><lb/> <p>Nein, ſagt mir nur, was iſt geſchehn?</p> </sp><lb/> <sp who="#SIE"> <speaker><hi rendition="#g">Siebel</hi>.</speaker><lb/> <p>Wo iſt der Kerl? Wenn ich ihn ſpüre,<lb/> Er ſoll mir nicht lebendig gehn!</p> </sp><lb/> <sp who="#ALT"> <speaker><hi rendition="#g">Altmayer</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich hab’ ihn ſelbſt hinaus zur Kellerthüre<lb/> Auf einem Faſſe reiten ſehn — —<lb/> Es liegt mir bleyſchwer in den Füßen.</p><lb/> <stage>Sich nach dem Tiſche wendend.</stage><lb/> <p>Mein! Sollte wohl der Wein noch fließen?</p> </sp><lb/> <sp who="#SIE"> <speaker><hi rendition="#g">Siebel</hi>.</speaker><lb/> <p>Betrug war alles, Lug und Schein.</p> </sp><lb/> <sp who="#FRO"> <speaker><hi rendition="#g">Froſch</hi>.</speaker><lb/> <p>Mir däuchte doch als tränk’ ich Wein.</p> </sp><lb/> <sp who="#BRA"> <speaker><hi rendition="#g">Brander</hi>.</speaker><lb/> <p>Aber wie war es mit den Trauben?</p> </sp><lb/> <sp who="#ALT"> <speaker><hi rendition="#g">Altmayer</hi>.</speaker><lb/> <p>Nun ſag’ mir eins, man ſoll kein Wunder<lb/> glauben!</p> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [62/0072]
Fauſt.
Froſch.
Nein, ſagt mir nur, was iſt geſchehn?
Siebel.
Wo iſt der Kerl? Wenn ich ihn ſpüre,
Er ſoll mir nicht lebendig gehn!
Altmayer.
Ich hab’ ihn ſelbſt hinaus zur Kellerthüre
Auf einem Faſſe reiten ſehn — —
Es liegt mir bleyſchwer in den Füßen.
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faustfragment_1790/72>, abgerufen am 16.02.2025. |