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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790.

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Faust
So schaff' ich am sausenden Webstuhl der Zeit,
Und wirke der Gottheit lebendiges Kleid.
Faust.
Der du die weite Welt umschweifst,
Geschäftiger Geist, wie nah' fühl' ich mich
dir!
Geist.
Du gleichst dem Geist, den du begreifst,
Nicht mir!

Verschwindet.
Faust zusammenstürzend.
Nicht dir!
Wem denn?
Ich Ebenbild der Gottheit!
Und nicht einmal dir!

Es klopft.
O Tod! ich kenn's -- das ist mein Famulus --
Es wird mein schönstes Glück zu nichte!
Daß diese Fülle der Gesichte
Der trockne Schleicher stören muß!

Fauſt
So ſchaff’ ich am ſauſenden Webſtuhl der Zeit,
Und wirke der Gottheit lebendiges Kleid.
Fauſt.
Der du die weite Welt umſchweifſt,
Geſchäftiger Geiſt, wie nah’ fühl’ ich mich
dir!
Geiſt.
Du gleichſt dem Geiſt, den du begreifſt,
Nicht mir!

Verſchwindet.
Fauſt zuſammenſtürzend.
Nicht dir!
Wem denn?
Ich Ebenbild der Gottheit!
Und nicht einmal dir!

Es klopft.
O Tod! ich kenn’s — das iſt mein Famulus —
Es wird mein ſchönſtes Glück zu nichte!
Daß dieſe Fülle der Geſichte
Der trockne Schleicher ſtören muß!

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[12/0022] Fauſt So ſchaff’ ich am ſauſenden Webſtuhl der Zeit, Und wirke der Gottheit lebendiges Kleid. Fauſt. Der du die weite Welt umſchweifſt, Geſchäftiger Geiſt, wie nah’ fühl’ ich mich dir! Geiſt. Du gleichſt dem Geiſt, den du begreifſt, Nicht mir! Verſchwindet. Fauſt zuſammenſtürzend. Nicht dir! Wem denn? Ich Ebenbild der Gottheit! Und nicht einmal dir! Es klopft. O Tod! ich kenn’s — das iſt mein Famulus — Es wird mein ſchönſtes Glück zu nichte! Daß dieſe Fülle der Geſichte Der trockne Schleicher ſtören muß!

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faustfragment_1790/22>, abgerufen am 18.12.2024.