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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790.

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Faust
Grethchen.
Das arme Ding!
Lieschen.
Bedauerst sie noch gar!
Wenn unser eins am Spinnen war,
Uns Nachts die Mutter nicht hinunter ließ;
Stand sie bey ihrem Buhlen süß,
Auf der Thürbank und im dunkeln Gang
Ward ihnen keine Stunde zu lang.
Da mag sie denn sich ducken nun,
Im Sünderhemdchen Kirchbuß' thun!
Grethchen.
Er nimmt sie gewiß zu seiner Frau.
Lieschen.
Er wär' ein Narr! Ein flinker Jung'
Hat anderwärts noch Luft genung.
Er ist auch fort.

Fauſt
Grethchen.
Das arme Ding!
Lieschen.
Bedauerſt ſie noch gar!
Wenn unſer eins am Spinnen war,
Uns Nachts die Mutter nicht hinunter ließ;
Stand ſie bey ihrem Buhlen ſüß,
Auf der Thürbank und im dunkeln Gang
Ward ihnen keine Stunde zu lang.
Da mag ſie denn ſich ducken nun,
Im Sünderhemdchen Kirchbuß’ thun!
Grethchen.
Er nimmt ſie gewiß zu ſeiner Frau.
Lieschen.
Er wär’ ein Narr! Ein flinker Jung’
Hat anderwärts noch Luft genung.
Er iſt auch fort.

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[148/0158] Fauſt Grethchen. Das arme Ding! Lieschen. Bedauerſt ſie noch gar! Wenn unſer eins am Spinnen war, Uns Nachts die Mutter nicht hinunter ließ; Stand ſie bey ihrem Buhlen ſüß, Auf der Thürbank und im dunkeln Gang Ward ihnen keine Stunde zu lang. Da mag ſie denn ſich ducken nun, Im Sünderhemdchen Kirchbuß’ thun! Grethchen. Er nimmt ſie gewiß zu ſeiner Frau. Lieschen. Er wär’ ein Narr! Ein flinker Jung’ Hat anderwärts noch Luft genung. Er iſt auch fort.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faustfragment_1790/158>, abgerufen am 27.11.2024.