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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.

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Göttinnen thronen hehr in Einsamkeit,
Um sie kein Ort, noch weniger eine Zeit;
Von ihnen sprechen ist Verlegenheit.
Die Mütter sind es!
Faust (aufgeschreckt).
Mütter!
Mephistopheles.
Schaudert's dich?
Faust.
Die Mütter! Mütter! - 's klingt so wunderlich!
Mephistopheles.
Das ist es auch. Göttinnen, ungekannt
Euch Sterblichen, von uns nicht gern genannt.
Nach ihrer Wohnung magst in's Tiefste schürfen;
Du selbst bist Schuld daß ihrer wir bedürfen.
Faust.
Wohin der Weg?
Mephistopheles.
Kein Weg! In's Unbetretene,
Nicht zu Betretende; ein Weg an's Unerbetene
Nicht zu Erbittende. Bist du bereit? -
Nicht Schlösser sind, nicht Riegel wegzuschieben,
Von Einsamkeiten wirst umhergetrieben.
Hast du Begriff von Oed' und Einsamkeit?
Göttinnen thronen hehr in Einsamkeit,
Um sie kein Ort, noch weniger eine Zeit;
Von ihnen sprechen ist Verlegenheit.
Die Mütter sind es!
Faust (aufgeschreckt).
Mütter!
Mephistopheles.
Schaudert’s dich?
Faust.
Die Mütter! Mütter! – ’s klingt so wunderlich!
Mephistopheles.
Das ist es auch. Göttinnen, ungekannt
Euch Sterblichen, von uns nicht gern genannt.
Nach ihrer Wohnung magst in’s Tiefste schürfen;
Du selbst bist Schuld daß ihrer wir bedürfen.
Faust.
Wohin der Weg?
Mephistopheles.
Kein Weg! In’s Unbetretene,
Nicht zu Betretende; ein Weg an’s Unerbetene
Nicht zu Erbittende. Bist du bereit? –
Nicht Schlösser sind, nicht Riegel wegzuschieben,
Von Einsamkeiten wirst umhergetrieben.
Hast du Begriff von Oed’ und Einsamkeit?
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[73/0085] Göttinnen thronen hehr in Einsamkeit, Um sie kein Ort, noch weniger eine Zeit; Von ihnen sprechen ist Verlegenheit. Die Mütter sind es! Faust (aufgeschreckt). Mütter! Mephistopheles. Schaudert’s dich? Faust. Die Mütter! Mütter! – ’s klingt so wunderlich! Mephistopheles. Das ist es auch. Göttinnen, ungekannt Euch Sterblichen, von uns nicht gern genannt. Nach ihrer Wohnung magst in’s Tiefste schürfen; Du selbst bist Schuld daß ihrer wir bedürfen. Faust. Wohin der Weg? Mephistopheles. Kein Weg! In’s Unbetretene, Nicht zu Betretende; ein Weg an’s Unerbetene Nicht zu Erbittende. Bist du bereit? – Nicht Schlösser sind, nicht Riegel wegzuschieben, Von Einsamkeiten wirst umhergetrieben. Hast du Begriff von Oed’ und Einsamkeit?

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/85>, abgerufen am 24.11.2024.