Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.

Bild:
<< vorherige Seite
Eilebeute
(Marketenderin, sich an ihn anschmiegend).
Bin ich auch ihm nicht angeweibt,
Er mir der liebste Buhle bleibt.
Für uns ist solch ein Herbst gereift!
Die Frau ist grimmig wenn sie greift,
Ist ohne Schonung wenn sie raubt;
Im Sieg voran! und alles ist erlaubt.
(Beide ab.)
Obergeneral.
Auf unsre Linke, wie vorauszusehn,
Stürzt ihre Rechte, kräftig. Widerstehn
Wird, Mann für Mann, dem wüthenden Beginnen
Den engen Paß des Felswegs zu gewinnen.
Faust
(winkt nach der Linken).
So bitte, Herr, auch diesen zu bemerken,
Es schadet nichts wenn Starke sich verstärken.
Haltefest (tritt vor).
Dem linken Flügel keine Sorgen!
Da wo ich bin ist der Besitz geborgen;
In ihm bewähret sich der Alte,
Kein Strahlblitz spaltet was ich halte.
(Ab.)
Mephistopheles
(von oben herunterkommend).
Nun schauet wie im Hintergrunde,
Aus jedem zackigen Felsenschlunde
Eilebeute
(Marketenderin, sich an ihn anschmiegend).
Bin ich auch ihm nicht angeweibt,
Er mir der liebste Buhle bleibt.
Für uns ist solch ein Herbst gereift!
Die Frau ist grimmig wenn sie greift,
Ist ohne Schonung wenn sie raubt;
Im Sieg voran! und alles ist erlaubt.
(Beide ab.)
Obergeneral.
Auf unsre Linke, wie vorauszusehn,
Stürzt ihre Rechte, kräftig. Widerstehn
Wird, Mann für Mann, dem wüthenden Beginnen
Den engen Paß des Felswegs zu gewinnen.
Faust
(winkt nach der Linken).
So bitte, Herr, auch diesen zu bemerken,
Es schadet nichts wenn Starke sich verstärken.
Haltefest (tritt vor).
Dem linken Flügel keine Sorgen!
Da wo ich bin ist der Besitz geborgen;
In ihm bewähret sich der Alte,
Kein Strahlblitz spaltet was ich halte.
(Ab.)
Mephistopheles
(von oben herunterkommend).
Nun schauet wie im Hintergrunde,
Aus jedem zackigen Felsenschlunde
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="act" n="1">
        <div type="scene" n="2">
          <pb facs="#f0285" n="273"/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Eilebeute</hi> </speaker><lb/>
            <stage>(Marketenderin, sich an ihn anschmiegend).</stage><lb/>
            <p>Bin ich auch ihm nicht angeweibt,<lb/>
Er mir der liebste Buhle bleibt.<lb/>
Für uns ist solch ein Herbst gereift!<lb/>
Die Frau ist grimmig wenn sie greift,<lb/>
Ist ohne Schonung wenn sie raubt;<lb/>
Im Sieg voran! und alles ist erlaubt.<lb/></p>
            <stage>(Beide ab.)</stage><lb/>
          </sp>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Obergeneral.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Auf unsre Linke, wie vorauszusehn,<lb/>
Stürzt ihre Rechte, kräftig. Widerstehn<lb/>
Wird, Mann für Mann, dem wüthenden Beginnen<lb/>
Den engen Paß des Felswegs zu gewinnen.<lb/></p>
          </sp>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Faust</hi> </speaker><lb/>
            <stage>(winkt nach der Linken).</stage><lb/>
            <p>So bitte, Herr, auch diesen zu bemerken,<lb/>
Es schadet nichts wenn Starke sich verstärken.<lb/></p>
          </sp>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Haltefest</hi> </speaker>
            <stage>(tritt vor).</stage><lb/>
            <p>Dem linken Flügel keine Sorgen!<lb/>
Da wo ich bin ist der Besitz geborgen;<lb/>
In ihm bewähret sich der Alte,<lb/>
Kein Strahlblitz spaltet was ich halte.<lb/></p>
            <stage>(Ab.)</stage><lb/>
          </sp>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Mephistopheles</hi> </speaker><lb/>
            <stage>(von oben herunterkommend).</stage><lb/>
            <p>Nun schauet wie im Hintergrunde,<lb/>
Aus jedem zackigen Felsenschlunde<lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[273/0285] Eilebeute (Marketenderin, sich an ihn anschmiegend). Bin ich auch ihm nicht angeweibt, Er mir der liebste Buhle bleibt. Für uns ist solch ein Herbst gereift! Die Frau ist grimmig wenn sie greift, Ist ohne Schonung wenn sie raubt; Im Sieg voran! und alles ist erlaubt. (Beide ab.) Obergeneral. Auf unsre Linke, wie vorauszusehn, Stürzt ihre Rechte, kräftig. Widerstehn Wird, Mann für Mann, dem wüthenden Beginnen Den engen Paß des Felswegs zu gewinnen. Faust (winkt nach der Linken). So bitte, Herr, auch diesen zu bemerken, Es schadet nichts wenn Starke sich verstärken. Haltefest (tritt vor). Dem linken Flügel keine Sorgen! Da wo ich bin ist der Besitz geborgen; In ihm bewähret sich der Alte, Kein Strahlblitz spaltet was ich halte. (Ab.) Mephistopheles (von oben herunterkommend). Nun schauet wie im Hintergrunde, Aus jedem zackigen Felsenschlunde

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-11-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Freies Deutsches Hochstift (Frankfurter Goethe-Museum), Sign. III B / 23: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2014-03-12T12:00:00Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-11-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/285
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/285>, abgerufen am 22.11.2024.