Entschlüsse sind nicht zu vermeiden, Wenn alle schädigen, alle leiden, Geht selbst die Majestät zu Raub.
Heermeister. Wie tobt's in diesen wilden Tagen! Ein jeder schlägt und wird erschlagen, Und für's Commando bleibt man taub. Der Bürger hinter seinen Mauern, Der Ritter auf dem Felsennest, Verschwuren sich uns auszudauern Und halten ihre Kräfte fest. Der Miethsoldat wird ungeduldig, Mit Ungestüm verlangt er seinen Lohn, Und wären wir ihm nichts mehr schuldig Er liefe ganz und gar davon. Verbiete wer was Alle wollten, Der hat ins Wespennest gestört; Das Reich das sie beschützen sollten, Es liegt geplündert und verheert. Man läßt ihr Toben, wüthend Hausen, Schon ist die halbe Welt verthan; Es sind noch Könige da draußen, Doch keiner denkt es ging' ihn irgend an.
Schatzmeister. Wer wird auf Bundsgenossen pochen! Subsidien die man uns versprochen,
Entschlüsse sind nicht zu vermeiden, Wenn alle schädigen, alle leiden, Geht selbst die Majestät zu Raub.
Heermeister. Wie tobt’s in diesen wilden Tagen! Ein jeder schlägt und wird erschlagen, Und für’s Commando bleibt man taub. Der Bürger hinter seinen Mauern, Der Ritter auf dem Felsennest, Verschwuren sich uns auszudauern Und halten ihre Kräfte fest. Der Miethsoldat wird ungeduldig, Mit Ungestüm verlangt er seinen Lohn, Und wären wir ihm nichts mehr schuldig Er liefe ganz und gar davon. Verbiete wer was Alle wollten, Der hat ins Wespennest gestört; Das Reich das sie beschützen sollten, Es liegt geplündert und verheert. Man läßt ihr Toben, wüthend Hausen, Schon ist die halbe Welt verthan; Es sind noch Könige da draußen, Doch keiner denkt es ging’ ihn irgend an.
Schatzmeister. Wer wird auf Bundsgenossen pochen! Subsidien die man uns versprochen,
<TEI><text><body><divtype="act"n="1"><divtype="scene"n="2"><sp><pbfacs="#f0024"n="12"/><p>Entschlüsse sind nicht zu vermeiden,<lb/>
Wenn alle schädigen, alle leiden,<lb/>
Geht selbst die Majestät zu Raub.<lb/></p></sp><sp><speaker><hirendition="#g">Heermeister.</hi></speaker><lb/><p>Wie tobt’s in diesen wilden Tagen!<lb/>
Ein jeder schlägt und wird erschlagen,<lb/>
Und für’s Commando bleibt man taub.<lb/>
Der Bürger hinter seinen Mauern,<lb/>
Der Ritter auf dem Felsennest,<lb/>
Verschwuren sich uns auszudauern<lb/>
Und halten ihre Kräfte fest.<lb/>
Der Miethsoldat wird ungeduldig,<lb/>
Mit Ungestüm verlangt er seinen Lohn,<lb/>
Und wären wir ihm nichts mehr schuldig<lb/>
Er liefe ganz und gar davon.<lb/>
Verbiete wer was Alle wollten,<lb/>
Der hat ins Wespennest gestört;<lb/>
Das Reich das sie beschützen sollten,<lb/>
Es liegt geplündert und verheert.<lb/>
Man läßt ihr Toben, wüthend Hausen,<lb/>
Schon ist die halbe Welt verthan;<lb/>
Es sind noch Könige da draußen,<lb/>
Doch keiner denkt es ging’ ihn irgend an.<lb/></p></sp><sp><speaker><hirendition="#g">Schatzmeister.</hi></speaker><lb/><p>Wer wird auf Bundsgenossen pochen!<lb/>
Subsidien die man uns versprochen,<lb/></p></sp></div></div></body></text></TEI>
[12/0024]
Entschlüsse sind nicht zu vermeiden,
Wenn alle schädigen, alle leiden,
Geht selbst die Majestät zu Raub.
Heermeister.
Wie tobt’s in diesen wilden Tagen!
Ein jeder schlägt und wird erschlagen,
Und für’s Commando bleibt man taub.
Der Bürger hinter seinen Mauern,
Der Ritter auf dem Felsennest,
Verschwuren sich uns auszudauern
Und halten ihre Kräfte fest.
Der Miethsoldat wird ungeduldig,
Mit Ungestüm verlangt er seinen Lohn,
Und wären wir ihm nichts mehr schuldig
Er liefe ganz und gar davon.
Verbiete wer was Alle wollten,
Der hat ins Wespennest gestört;
Das Reich das sie beschützen sollten,
Es liegt geplündert und verheert.
Man läßt ihr Toben, wüthend Hausen,
Schon ist die halbe Welt verthan;
Es sind noch Könige da draußen,
Doch keiner denkt es ging’ ihn irgend an.
Schatzmeister.
Wer wird auf Bundsgenossen pochen!
Subsidien die man uns versprochen,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-11-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Freies Deutsches Hochstift (Frankfurter Goethe-Museum), Sign. III B / 23: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2014-03-12T12:00:00Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-11-15T13:54:31Z)
Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/24>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.