Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.Ihm gehört sie, ihm sey sie gegönnt, Doppelt von uns gegönnt, die er Sammt ihr zugleich innen mit sicherster Mauer, Außen mit mächtigstem Heer umgab. Faust. Die Gaben, diesen hier verliehen - An jeglichen ein reiches Land - Sind groß und herrlich, laß sie ziehen! Wir halten in der Mitte Stand. Und sie beschützen um die Wette, Rings um von Wellen angehüpft, Nichtinsel dich, mit leichter Hügelkette Europens letztem Bergast angeknüpft. Das Land, vor aller Länder Sonnen Sey ewig jedem Stamm beglückt, Nun meiner Königin gewonnen, Das früh an ihr hinaufgeblickt. Als, mit Eurotas Schilfgeflüster, Sie leuchtend aus der Schale brach, Der hohen Mutter, dem Geschwister Das Licht der Augen überstach. Dieß Land, allein zu dir gekehret, Entbietet seinen höchsten Flor; Dem Erdkreis, der dir angehöret, Dein Vaterland, o zieh' es vor! Ihm gehört sie, ihm sey sie gegönnt, Doppelt von uns gegönnt, die er Sammt ihr zugleich innen mit sicherster Mauer, Außen mit mächtigstem Heer umgab. Faust. Die Gaben, diesen hier verliehen – An jeglichen ein reiches Land – Sind groß und herrlich, laß sie ziehen! Wir halten in der Mitte Stand. Und sie beschützen um die Wette, Rings um von Wellen angehüpft, Nichtinsel dich, mit leichter Hügelkette Europens letztem Bergast angeknüpft. Das Land, vor aller Länder Sonnen Sey ewig jedem Stamm beglückt, Nun meiner Königin gewonnen, Das früh an ihr hinaufgeblickt. Als, mit Eurotas Schilfgeflüster, Sie leuchtend aus der Schale brach, Der hohen Mutter, dem Geschwister Das Licht der Augen überstach. Dieß Land, allein zu dir gekehret, Entbietet seinen höchsten Flor; Dem Erdkreis, der dir angehöret, Dein Vaterland, o zieh’ es vor! <TEI> <text> <body> <div type="act" n="1"> <div type="scene" n="2"> <sp> <lg type="poem"> <lg> <pb facs="#f0236" n="224"/> <l rendition="#et">Ihm gehört sie, ihm sey sie gegönnt,</l><lb/> <l rendition="#et">Doppelt von uns gegönnt, die er</l><lb/> <l rendition="#et">Sammt ihr zugleich innen mit sicherster Mauer,</l><lb/> <l rendition="#et">Außen mit mächtigstem Heer umgab.</l><lb/> </lg> </lg> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Faust.</hi> </speaker><lb/> <p>Die Gaben, diesen hier verliehen –<lb/> An jeglichen ein reiches Land –<lb/> Sind groß und herrlich, laß sie ziehen!<lb/> Wir halten in der Mitte Stand.<lb/></p><lb/> <p>Und sie beschützen um die Wette,<lb/> Rings um von Wellen angehüpft,<lb/> Nichtinsel dich, mit leichter Hügelkette<lb/> Europens letztem Bergast angeknüpft.<lb/></p><lb/> <p> Das Land, vor aller Länder Sonnen<lb/> Sey ewig jedem Stamm beglückt,<lb/> Nun meiner Königin gewonnen,<lb/> Das früh an ihr hinaufgeblickt.<lb/><lb/> Als, mit Eurotas Schilfgeflüster,<lb/> Sie leuchtend aus der Schale brach,<lb/> Der hohen Mutter, dem Geschwister<lb/> Das Licht der Augen überstach.<lb/></p><lb/> <p> Dieß Land, allein zu dir gekehret,<lb/> Entbietet seinen höchsten Flor;<lb/> Dem Erdkreis, der dir angehöret,<lb/> Dein Vaterland, o zieh’ es vor!<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [224/0236]
Ihm gehört sie, ihm sey sie gegönnt,
Doppelt von uns gegönnt, die er
Sammt ihr zugleich innen mit sicherster Mauer,
Außen mit mächtigstem Heer umgab.
Faust.
Die Gaben, diesen hier verliehen –
An jeglichen ein reiches Land –
Sind groß und herrlich, laß sie ziehen!
Wir halten in der Mitte Stand.
Und sie beschützen um die Wette,
Rings um von Wellen angehüpft,
Nichtinsel dich, mit leichter Hügelkette
Europens letztem Bergast angeknüpft.
Das Land, vor aller Länder Sonnen
Sey ewig jedem Stamm beglückt,
Nun meiner Königin gewonnen,
Das früh an ihr hinaufgeblickt.
Als, mit Eurotas Schilfgeflüster,
Sie leuchtend aus der Schale brach,
Der hohen Mutter, dem Geschwister
Das Licht der Augen überstach.
Dieß Land, allein zu dir gekehret,
Entbietet seinen höchsten Flor;
Dem Erdkreis, der dir angehöret,
Dein Vaterland, o zieh’ es vor!
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