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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.

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Wir leise Geschäftigen scheuen
Weder Adler, noch geflügelten Leuen,
Weder Kreuz noch Mond,
Wie es oben wohnt und thront,
Sich wechselnd wägt und regt,
Sich vertreibt und todtschlägt,
Saaten und Städte niederlegt.
Wir, so fortan,
Bringen die lieblichste Herrin heran,
Sirenen.
Leicht bewegt, in mäßiger Eile,
Um den Wagen, Kreis um Kreis,
Bald verschlungen Zeil' an Zeile
Schlangenartig reihenweis,
Naht euch rüstige Nereiden,
Derbe Frau'n, gefällig wild,
Bringet, zärtliche Doriden,
Galate'n der Mutter Bild:
Ernst, den Göttern gleich zu schauen,
Würdiger Unsterblichkeit,
Doch wie holde Menschenfrauen
Lockender Anmuthigkeit.
Doriden
(im Chor am Nereus vorbeiziehend, sämmtlich auf Delphinen).
Leih' uns Luna Licht und Schatten,
Klarheit diesem Jugendflor!
Denn wir zeigen liebe Gatten
Unserm Vater bittend vor.
(Zu Nereus.)
Wir leise Geschäftigen scheuen
Weder Adler, noch geflügelten Leuen,
Weder Kreuz noch Mond,
Wie es oben wohnt und thront,
Sich wechselnd wägt und regt,
Sich vertreibt und todtschlägt,
Saaten und Städte niederlegt.
Wir, so fortan,
Bringen die lieblichste Herrin heran,
Sirenen.
Leicht bewegt, in mäßiger Eile,
Um den Wagen, Kreis um Kreis,
Bald verschlungen Zeil’ an Zeile
Schlangenartig reihenweis,
Naht euch rüstige Nereiden,
Derbe Frau’n, gefällig wild,
Bringet, zärtliche Doriden,
Galate’n der Mutter Bild:
Ernst, den Göttern gleich zu schauen,
Würdiger Unsterblichkeit,
Doch wie holde Menschenfrauen
Lockender Anmuthigkeit.
Doriden
(im Chor am Nereus vorbeiziehend, sämmtlich auf Delphinen).
Leih’ uns Luna Licht und Schatten,
Klarheit diesem Jugendflor!
Denn wir zeigen liebe Gatten
Unserm Vater bittend vor.
(Zu Nereus.)
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[174/0186] Wir leise Geschäftigen scheuen Weder Adler, noch geflügelten Leuen, Weder Kreuz noch Mond, Wie es oben wohnt und thront, Sich wechselnd wägt und regt, Sich vertreibt und todtschlägt, Saaten und Städte niederlegt. Wir, so fortan, Bringen die lieblichste Herrin heran, Sirenen. Leicht bewegt, in mäßiger Eile, Um den Wagen, Kreis um Kreis, Bald verschlungen Zeil’ an Zeile Schlangenartig reihenweis, Naht euch rüstige Nereiden, Derbe Frau’n, gefällig wild, Bringet, zärtliche Doriden, Galate’n der Mutter Bild: Ernst, den Göttern gleich zu schauen, Würdiger Unsterblichkeit, Doch wie holde Menschenfrauen Lockender Anmuthigkeit. Doriden (im Chor am Nereus vorbeiziehend, sämmtlich auf Delphinen). Leih’ uns Luna Licht und Schatten, Klarheit diesem Jugendflor! Denn wir zeigen liebe Gatten Unserm Vater bittend vor. (Zu Nereus.)

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/186>, abgerufen am 24.11.2024.