Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808. Andre. Heut ist er sicher nicht allein, Der Krauskopf, sagt er, würde bey ihm seyn. Schüler. Blitz wie die wackern Dirnen schreiten! Herr Bruder komm! wir müssen sie begleiten. Ein starkes Bier, ein beizender Toback, Und eine Magd im Putz das ist nun mein Geschmack. Bürgermädchen. Da sieh mir nur die schönen Knaben! Es ist wahrhaftig eine Schmach, Gesellschaft könnten sie die allerbeste haben, Und laufen diesen Mägden nach! Zweyter Schüler zum ersten. Nicht so geschwind! dort hinten kommen zwey, Sie sind gar niedlich angezogen, 's ist meine Nachbarin dabey; Ich bin dem Mädchen sehr gewogen. Sie gehen ihren stillen Schritt Und nehmen uns doch auch am Ende mit. Erster. Herr Bruder nein! Ich bin nicht gern genirt. Andre. Heut iſt er ſicher nicht allein, Der Krauskopf, ſagt er, wuͤrde bey ihm ſeyn. Schuͤler. Blitz wie die wackern Dirnen ſchreiten! Herr Bruder komm! wir muͤſſen ſie begleiten. Ein ſtarkes Bier, ein beizender Toback, Und eine Magd im Putz das iſt nun mein Geſchmack. Buͤrgermaͤdchen. Da ſieh mir nur die ſchoͤnen Knaben! Es iſt wahrhaftig eine Schmach, Geſellſchaft koͤnnten ſie die allerbeſte haben, Und laufen dieſen Maͤgden nach! Zweyter Schuͤler zum erſten. Nicht ſo geſchwind! dort hinten kommen zwey, Sie ſind gar niedlich angezogen, ’s iſt meine Nachbarin dabey; Ich bin dem Maͤdchen ſehr gewogen. Sie gehen ihren ſtillen Schritt Und nehmen uns doch auch am Ende mit. Erſter. Herr Bruder nein! Ich bin nicht gern genirt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0065" n="59"/> <sp who="#AND"> <speaker><hi rendition="#g">Andre</hi>.</speaker><lb/> <p>Heut iſt er ſicher nicht allein,<lb/> Der Krauskopf, ſagt er, wuͤrde bey ihm ſeyn.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHUE"> <speaker><hi rendition="#g">Schuͤler</hi>.</speaker><lb/> <p>Blitz wie die wackern Dirnen ſchreiten!<lb/> Herr Bruder komm! wir muͤſſen ſie begleiten.<lb/> Ein ſtarkes Bier, ein beizender Toback,<lb/> Und eine Magd im Putz das iſt nun mein Geſchmack.</p> </sp><lb/> <sp who="#BUERGMAED"> <speaker><hi rendition="#g">Buͤrgermaͤdchen</hi>.</speaker><lb/> <p>Da ſieh mir nur die ſchoͤnen Knaben!<lb/> Es iſt wahrhaftig eine Schmach,<lb/> Geſellſchaft koͤnnten ſie die allerbeſte haben,<lb/> Und laufen dieſen Maͤgden nach!</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWEYSCHUE"> <speaker> <hi rendition="#g">Zweyter Schuͤler</hi> </speaker> <stage>zum erſten.</stage><lb/> <p>Nicht ſo geſchwind! dort hinten kommen zwey,<lb/> Sie ſind gar niedlich angezogen,<lb/> ’s iſt meine Nachbarin dabey;<lb/> Ich bin dem Maͤdchen ſehr gewogen.<lb/> Sie gehen ihren ſtillen Schritt<lb/> Und nehmen uns doch auch am Ende mit.</p> </sp><lb/> <sp who="#ERST"> <speaker><hi rendition="#g">Erſter</hi>.</speaker><lb/> <p>Herr Bruder nein! Ich bin nicht gern genirt.<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [59/0065]
Andre.
Heut iſt er ſicher nicht allein,
Der Krauskopf, ſagt er, wuͤrde bey ihm ſeyn.
Schuͤler.
Blitz wie die wackern Dirnen ſchreiten!
Herr Bruder komm! wir muͤſſen ſie begleiten.
Ein ſtarkes Bier, ein beizender Toback,
Und eine Magd im Putz das iſt nun mein Geſchmack.
Buͤrgermaͤdchen.
Da ſieh mir nur die ſchoͤnen Knaben!
Es iſt wahrhaftig eine Schmach,
Geſellſchaft koͤnnten ſie die allerbeſte haben,
Und laufen dieſen Maͤgden nach!
Zweyter Schuͤler zum erſten.
Nicht ſo geſchwind! dort hinten kommen zwey,
Sie ſind gar niedlich angezogen,
’s iſt meine Nachbarin dabey;
Ich bin dem Maͤdchen ſehr gewogen.
Sie gehen ihren ſtillen Schritt
Und nehmen uns doch auch am Ende mit.
Erſter.
Herr Bruder nein! Ich bin nicht gern genirt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |