Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.
Frosch im Laub' und Grill' im Gras' Das sind die Musikanten! Solo. Seht da kommt der Dudelsack! Es ist die Seifenblase, Hört den Schneckeschnickeschnack Durch seine stumpfe Nase. Geist der sich erst bildet. Spinnenfuß und Krötenbauch Und Flügelchen dem Wichtchen! Zwar ein Thierchen giebt es nicht, Doch giebt es ein Gedichtchen. Ein Pärchen. Kleiner Schritt und hoher Sprung Durch Honigthau und Düfte; Zwar du trippelst mir genung, Doch geht's nicht in die Lüfte. Neugieriger Reisender. Ist das nicht Maskeraden-Spott? Soll ich den Augen trauen? Oberon den schönen Gott Auch heute hier zu schauen!
Froſch im Laub’ und Grill’ im Graſ’ Das ſind die Muſikanten! Solo. Seht da kommt der Dudelſack! Es iſt die Seifenblaſe, Hoͤrt den Schneckeſchnickeſchnack Durch ſeine ſtumpfe Naſe. Geiſt der ſich erſt bildet. Spinnenfuß und Kroͤtenbauch Und Fluͤgelchen dem Wichtchen! Zwar ein Thierchen giebt es nicht, Doch giebt es ein Gedichtchen. Ein Paͤrchen. Kleiner Schritt und hoher Sprung Durch Honigthau und Duͤfte; Zwar du trippelſt mir genung, Doch geht’s nicht in die Luͤfte. Neugieriger Reiſender. Iſt das nicht Maskeraden-Spott? Soll ich den Augen trauen? Oberon den ſchoͤnen Gott Auch heute hier zu ſchauen! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#ORC"> <p> <hi rendition="#c"><pb facs="#f0289" n="283"/> Froſch im Laub’ und Grill’ im Graſ’<lb/> Das ſind die Muſikanten!</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#SOLO"> <speaker><hi rendition="#g">Solo</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#c">Seht da kommt der Dudelſack!<lb/> Es iſt die Seifenblaſe,<lb/> Hoͤrt den Schneckeſchnickeſchnack<lb/> Durch ſeine ſtumpfe Naſe.</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#GEIST"> <speaker><hi rendition="#g">Geiſt der ſich erſt bildet</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#c">Spinnenfuß und Kroͤtenbauch<lb/> Und Fluͤgelchen dem Wichtchen!<lb/> Zwar ein Thierchen giebt es nicht,<lb/> Doch giebt es ein Gedichtchen.</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#PAE"> <speaker><hi rendition="#g">Ein Paͤrchen</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#c">Kleiner Schritt und hoher Sprung<lb/> Durch Honigthau und Duͤfte;<lb/> Zwar du trippelſt mir genung,<lb/> Doch geht’s nicht in die Luͤfte.</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#NEUREIS"> <speaker><hi rendition="#g">Neugieriger Reiſender</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#c">Iſt das nicht Maskeraden-Spott?<lb/> Soll ich den Augen trauen?<lb/> Oberon den ſchoͤnen Gott<lb/> Auch heute hier zu ſchauen!</hi> </p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [283/0289]
Froſch im Laub’ und Grill’ im Graſ’
Das ſind die Muſikanten!
Solo.
Seht da kommt der Dudelſack!
Es iſt die Seifenblaſe,
Hoͤrt den Schneckeſchnickeſchnack
Durch ſeine ſtumpfe Naſe.
Geiſt der ſich erſt bildet.
Spinnenfuß und Kroͤtenbauch
Und Fluͤgelchen dem Wichtchen!
Zwar ein Thierchen giebt es nicht,
Doch giebt es ein Gedichtchen.
Ein Paͤrchen.
Kleiner Schritt und hoher Sprung
Durch Honigthau und Duͤfte;
Zwar du trippelſt mir genung,
Doch geht’s nicht in die Luͤfte.
Neugieriger Reiſender.
Iſt das nicht Maskeraden-Spott?
Soll ich den Augen trauen?
Oberon den ſchoͤnen Gott
Auch heute hier zu ſchauen!
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/289>, abgerufen am 16.07.2024. |