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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.

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In deinem Herzen,
Welche Missethat?
Bet'st du für deiner Mutter Seele? die
Durch dich zur langen, langen Pein hinüberschlief.
Auf deiner Schwelle wessen Blut?
-- Und unter deinem Herzen
Regt sich's nicht quillend schon,
Und ängstet dich und sich
Mit ahndungsvoller Gegenwart?
Gretchen.
Weh! Weh!
Wär' ich der Gedanken los,
Die mir herüber und hinüber gehen
Wider mich!
Chor.
Dies irae, dies illa
Solvet saeclum in favilla.

Orgelton.
Böser Geist.
Grimm faßt dich!
Die Posaune tönt!
Die Gräber beben!
In deinem Herzen,
Welche Miſſethat?
Bet’ſt du fuͤr deiner Mutter Seele? die
Durch dich zur langen, langen Pein hinuͤberſchlief.
Auf deiner Schwelle weſſen Blut?
— Und unter deinem Herzen
Regt ſich’s nicht quillend ſchon,
Und aͤngſtet dich und ſich
Mit ahndungsvoller Gegenwart?
Gretchen.
Weh! Weh!
Waͤr’ ich der Gedanken los,
Die mir heruͤber und hinuͤber gehen
Wider mich!
Chor.
Dies irae, dies illa
Solvet saeclum in favilla.

Orgelton.
Boͤſer Geiſt.
Grimm faßt dich!
Die Poſaune toͤnt!
Die Graͤber beben!
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[253/0259] In deinem Herzen, Welche Miſſethat? Bet’ſt du fuͤr deiner Mutter Seele? die Durch dich zur langen, langen Pein hinuͤberſchlief. Auf deiner Schwelle weſſen Blut? — Und unter deinem Herzen Regt ſich’s nicht quillend ſchon, Und aͤngſtet dich und ſich Mit ahndungsvoller Gegenwart? Gretchen. Weh! Weh! Waͤr’ ich der Gedanken los, Die mir heruͤber und hinuͤber gehen Wider mich! Chor. Dies irae, dies illa Solvet saeclum in favilla. Orgelton. Boͤſer Geiſt. Grimm faßt dich! Die Poſaune toͤnt! Die Graͤber beben!

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/259>, abgerufen am 18.12.2024.