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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.

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644.

Sprechen wir, ehe wir das Element des Was-
sers verlassen, noch einiges von den Fischen, deren
schuppige Oberfläche zu gewissen Farben öfters theils
im Ganzen, theils streifig, theils fleckenweis specifi-
cirt ist, noch öfter ein gewisses Farbenspiel zeigt, das
auf die Verwandtschaft der Schuppen mit den Gehäu-
sen der Schalthiere, dem Perlemutter, ja selbst der
Perle hinweist. Nicht zu übergehen ist hierbey, daß
heißere Himmelsstriche, auch schon in das Wasser wirk-
sam, die Farben der Fische hervorbringen, verschö-
nern und erhöhen.

645.

Auf Otahiti bemerkte Forster Fische, deren Ober-
flächen sehr schön spielten, besonders im Augenblick,
da der Fisch starb. Man erinnre sich hierbey des
Chamäleons und andrer ähnlichen Erscheinungen, wel-
che dereinst zusammengestellt diese Wirkungen deutlicher
erkennen lassen.

646.

Noch zuletzt, obgleich außer der Reihe, ist wohl
noch das Farbenspiel gewisser Molusken zu erwähnen,
so wie die Phosphorescenz einiger Seegeschöpfe, welche
sich auch in Farben spielend verlieren soll.

647.

Wenden wir nunmehr unsre Betrachtung auf die-
jenigen Geschöpfe, welche dem Licht und der Luft und
der trocknen Wärme angehören; so finden wir uns

644.

Sprechen wir, ehe wir das Element des Waſ-
ſers verlaſſen, noch einiges von den Fiſchen, deren
ſchuppige Oberflaͤche zu gewiſſen Farben oͤfters theils
im Ganzen, theils ſtreifig, theils fleckenweis ſpecifi-
cirt iſt, noch oͤfter ein gewiſſes Farbenſpiel zeigt, das
auf die Verwandtſchaft der Schuppen mit den Gehaͤu-
ſen der Schalthiere, dem Perlemutter, ja ſelbſt der
Perle hinweiſt. Nicht zu uͤbergehen iſt hierbey, daß
heißere Himmelsſtriche, auch ſchon in das Waſſer wirk-
ſam, die Farben der Fiſche hervorbringen, verſchoͤ-
nern und erhoͤhen.

645.

Auf Otahiti bemerkte Forſter Fiſche, deren Ober-
flaͤchen ſehr ſchoͤn ſpielten, beſonders im Augenblick,
da der Fiſch ſtarb. Man erinnre ſich hierbey des
Chamaͤleons und andrer aͤhnlichen Erſcheinungen, wel-
che dereinſt zuſammengeſtellt dieſe Wirkungen deutlicher
erkennen laſſen.

646.

Noch zuletzt, obgleich außer der Reihe, iſt wohl
noch das Farbenſpiel gewiſſer Molusken zu erwaͤhnen,
ſo wie die Phosphorescenz einiger Seegeſchoͤpfe, welche
ſich auch in Farben ſpielend verlieren ſoll.

647.

Wenden wir nunmehr unſre Betrachtung auf die-
jenigen Geſchoͤpfe, welche dem Licht und der Luft und
der trocknen Waͤrme angehoͤren; ſo finden wir uns

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[239/0293] 644. Sprechen wir, ehe wir das Element des Waſ- ſers verlaſſen, noch einiges von den Fiſchen, deren ſchuppige Oberflaͤche zu gewiſſen Farben oͤfters theils im Ganzen, theils ſtreifig, theils fleckenweis ſpecifi- cirt iſt, noch oͤfter ein gewiſſes Farbenſpiel zeigt, das auf die Verwandtſchaft der Schuppen mit den Gehaͤu- ſen der Schalthiere, dem Perlemutter, ja ſelbſt der Perle hinweiſt. Nicht zu uͤbergehen iſt hierbey, daß heißere Himmelsſtriche, auch ſchon in das Waſſer wirk- ſam, die Farben der Fiſche hervorbringen, verſchoͤ- nern und erhoͤhen. 645. Auf Otahiti bemerkte Forſter Fiſche, deren Ober- flaͤchen ſehr ſchoͤn ſpielten, beſonders im Augenblick, da der Fiſch ſtarb. Man erinnre ſich hierbey des Chamaͤleons und andrer aͤhnlichen Erſcheinungen, wel- che dereinſt zuſammengeſtellt dieſe Wirkungen deutlicher erkennen laſſen. 646. Noch zuletzt, obgleich außer der Reihe, iſt wohl noch das Farbenſpiel gewiſſer Molusken zu erwaͤhnen, ſo wie die Phosphorescenz einiger Seegeſchoͤpfe, welche ſich auch in Farben ſpielend verlieren ſoll. 647. Wenden wir nunmehr unſre Betrachtung auf die- jenigen Geſchoͤpfe, welche dem Licht und der Luft und der trocknen Waͤrme angehoͤren; ſo finden wir uns

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/293>, abgerufen am 21.11.2024.