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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.

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114.

Wir sprechen nunmehr von krankhaften sowohl als
allen widernatürlichen, außernatürlichen, seltenen Af-
fectionen der Retina, wobey, ohne äußres Licht, das
Auge zu einer Lichterscheinung disponirt werden kann,
und behalten uns vor, des galvanischen Lichtes künftig
zu erwähnen.

115.

Bey einem Schlag aufs Auge scheinen Funken
umher zu sprühen. Ferner, wenn man in gewissen
körperlichen Dispositionen, besonders bey erhitztem Blute
und reger Empfindlichkeit, das Auge erst sachte, dann
immer stärker drückt, so kann man ein blendendes un-
erträgliches Licht erregen.

116.

Operirte Staarkranke, wenn sie Schmerz und Hitze
im Auge haben, sehen häufig feurige Blitze und Fun-
ken, welche zuweilen acht bis vierzehn Tage bleiben,
oder doch so lange, bis Schmerz und Hitze weicht.

117.

Ein Kranker, wenn er Ohrenschmerz bekam, sah
jederzeit Lichtfunken und Kugeln im Auge, so lange
der Schmerz dauerte.

118.

Wurmkranke haben oft sonderbare Erscheinungen
im Auge, bald Feuerfunken, bald Lichtgespenster, bald
schreckhafte Figuren, die sie nicht entfernen können.
Bald sehen sie doppelt.

114.

Wir ſprechen nunmehr von krankhaften ſowohl als
allen widernatuͤrlichen, außernatuͤrlichen, ſeltenen Af-
fectionen der Retina, wobey, ohne aͤußres Licht, das
Auge zu einer Lichterſcheinung disponirt werden kann,
und behalten uns vor, des galvaniſchen Lichtes kuͤnftig
zu erwaͤhnen.

115.

Bey einem Schlag aufs Auge ſcheinen Funken
umher zu ſpruͤhen. Ferner, wenn man in gewiſſen
koͤrperlichen Dispoſitionen, beſonders bey erhitztem Blute
und reger Empfindlichkeit, das Auge erſt ſachte, dann
immer ſtaͤrker druͤckt, ſo kann man ein blendendes un-
ertraͤgliches Licht erregen.

116.

Operirte Staarkranke, wenn ſie Schmerz und Hitze
im Auge haben, ſehen haͤufig feurige Blitze und Fun-
ken, welche zuweilen acht bis vierzehn Tage bleiben,
oder doch ſo lange, bis Schmerz und Hitze weicht.

117.

Ein Kranker, wenn er Ohrenſchmerz bekam, ſah
jederzeit Lichtfunken und Kugeln im Auge, ſo lange
der Schmerz dauerte.

118.

Wurmkranke haben oft ſonderbare Erſcheinungen
im Auge, bald Feuerfunken, bald Lichtgeſpenſter, bald
ſchreckhafte Figuren, die ſie nicht entfernen koͤnnen.
Bald ſehen ſie doppelt.

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[46/0100] 114. Wir ſprechen nunmehr von krankhaften ſowohl als allen widernatuͤrlichen, außernatuͤrlichen, ſeltenen Af- fectionen der Retina, wobey, ohne aͤußres Licht, das Auge zu einer Lichterſcheinung disponirt werden kann, und behalten uns vor, des galvaniſchen Lichtes kuͤnftig zu erwaͤhnen. 115. Bey einem Schlag aufs Auge ſcheinen Funken umher zu ſpruͤhen. Ferner, wenn man in gewiſſen koͤrperlichen Dispoſitionen, beſonders bey erhitztem Blute und reger Empfindlichkeit, das Auge erſt ſachte, dann immer ſtaͤrker druͤckt, ſo kann man ein blendendes un- ertraͤgliches Licht erregen. 116. Operirte Staarkranke, wenn ſie Schmerz und Hitze im Auge haben, ſehen haͤufig feurige Blitze und Fun- ken, welche zuweilen acht bis vierzehn Tage bleiben, oder doch ſo lange, bis Schmerz und Hitze weicht. 117. Ein Kranker, wenn er Ohrenſchmerz bekam, ſah jederzeit Lichtfunken und Kugeln im Auge, ſo lange der Schmerz dauerte. 118. Wurmkranke haben oft ſonderbare Erſcheinungen im Auge, bald Feuerfunken, bald Lichtgeſpenſter, bald ſchreckhafte Figuren, die ſie nicht entfernen koͤnnen. Bald ſehen ſie doppelt.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/100>, abgerufen am 28.04.2024.