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Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.

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ben, und wohin nun sich wenden? Man
war nordwärts weit genug vorgerückt, und
nun sollte man wieder ostwärts ziehen um
jenen Weg endlich einzuschlagen, den man
gleich anfangs hätte nehmen sollen. Allein
gerade hier in Osten lag das von Gebirgen
umgebene Land Edom vor, man wollte
sich einen Durchzug erbitten, die klügeren
Edomiter schlugen ihn rund ab. Sich durch-
zufechten war nicht räthlich, man musste
sich also zu einem Umweg, bey dem man
die edomitischen Gebirge links liess, be-
quemen, und hier ging die Reise im Gan-
zen ohne Schwierigkeit von Statten, denn
es bedurfte nur wenige Stationen Oboth,
Iiim
, um an den Bach Sared, den
ersten der seine Wasser ins todte Meer
giesst, und ferner an den Arnon zu gelan-
gen. Indessen war Miriam verschieden,
Aaron verschwunden, kurz nachdem sie sich
gegen Mosen aufgelehnt hatten.

Vom Bache Arnon an ging alles noch
glücklicher wie bisher. Das Volk sah sich
zum zweitenmale nah am Ziele seiner Wün-
sche, in einer Gegend die wenig Hinder-
nisse entgegensetzte; hier konnte man in

ben, und wohin nun sich wenden? Man
war nordwärts weit genug vorgerückt, und
nun sollte man wieder ostwärts ziehen um
jenen Weg endlich einzuschlagen, den man
gleich anfangs hätte nehmen sollen. Allein
gerade hier in Osten lag das von Gebirgen
umgebene Land Edom vor, man wollte
sich einen Durchzug erbitten, die klügeren
Edomiter schlugen ihn rund ab. Sich durch-
zufechten war nicht räthlich, man muſste
sich also zu einem Umweg, bey dem man
die edomitischen Gebirge links lieſs, be-
quemen, und hier ging die Reise im Gan-
zen ohne Schwierigkeit von Statten, denn
es bedurfte nur wenige Stationen Oboth,
Iiim
, um an den Bach Sared, den
ersten der seine Wasser ins todte Meer
gieſst, und ferner an den Arnon zu gelan-
gen. Indessen war Miriam verschieden,
Aaron verschwunden, kurz nachdem sie sich
gegen Mosen aufgelehnt hatten.

Vom Bache Arnon an ging alles noch
glücklicher wie bisher. Das Volk sah sich
zum zweitenmale nah am Ziele seiner Wün-
sche, in einer Gegend die wenig Hinder-
nisse entgegensetzte; hier konnte man in

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[442[444]/0454] ben, und wohin nun sich wenden? Man war nordwärts weit genug vorgerückt, und nun sollte man wieder ostwärts ziehen um jenen Weg endlich einzuschlagen, den man gleich anfangs hätte nehmen sollen. Allein gerade hier in Osten lag das von Gebirgen umgebene Land Edom vor, man wollte sich einen Durchzug erbitten, die klügeren Edomiter schlugen ihn rund ab. Sich durch- zufechten war nicht räthlich, man muſste sich also zu einem Umweg, bey dem man die edomitischen Gebirge links lieſs, be- quemen, und hier ging die Reise im Gan- zen ohne Schwierigkeit von Statten, denn es bedurfte nur wenige Stationen Oboth, Iiim, um an den Bach Sared, den ersten der seine Wasser ins todte Meer gieſst, und ferner an den Arnon zu gelan- gen. Indessen war Miriam verschieden, Aaron verschwunden, kurz nachdem sie sich gegen Mosen aufgelehnt hatten. Vom Bache Arnon an ging alles noch glücklicher wie bisher. Das Volk sah sich zum zweitenmale nah am Ziele seiner Wün- sche, in einer Gegend die wenig Hinder- nisse entgegensetzte; hier konnte man in

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 442[444]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/454>, abgerufen am 25.11.2024.