stalt auswandernden Volks sind kein Ge- heimniss, sie ruhen auf dem Eroberungs- rechte. Es zieht nicht ohne Widerstand, und in jedem Widerstand sieht es Unrecht; wer das Seinige vertheidigt ist ein Feind, den man ohne Schonung vertilgen kann.
Es brauchte keinen ausserordentlichen Blick um das Schicksal zu übersehen, dem die Völker ausgesetzt seyn würden über die sich eine solche Heuschrecken-Wolke herabwälzte. Hieraus geht nun die Ver- muthung zunächst hervor, dass Jethro sei- nem Schwiegersohn den geraden und besten Weg verleidet, und ihn dagegen zu dem Wege quer durch die Wüste beredet; wel- che Ansicht dadurch mehr bestärkt wird, dass Hobab nicht von der Seite seines Schwagers weicht, bis er ihn den angera- thenen Weg einschlagen sieht, ja ihn so- gar noch weiter begleitet, um den ganzen Zug von den Wohnorten der Midianiter desto sicherer abzulenken.
Vom Ausgange aus Egypten an gerech- net erst im vierzehnten Monat, geschah der Aufbruch von dem wir sprechen. Das Volk bezeichnete unterwegs einen Ort, wo
stalt auswandernden Volks sind kein Ge- heimniſs, sie ruhen auf dem Eroberungs- rechte. Es zieht nicht ohne Widerstand, und in jedem Widerstand sieht es Unrecht; wer das Seinige vertheidigt ist ein Feind, den man ohne Schonung vertilgen kann.
Es brauchte keinen auſserordentlichen Blick um das Schicksal zu übersehen, dem die Völker ausgesetzt seyn würden über die sich eine solche Heuschrecken-Wolke herabwälzte. Hieraus geht nun die Ver- muthung zunächst hervor, daſs Jethro sei- nem Schwiegersohn den geraden und besten Weg verleidet, und ihn dagegen zu dem Wege quer durch die Wüste beredet; wel- che Ansicht dadurch mehr bestärkt wird, daſs Hobab nicht von der Seite seines Schwagers weicht, bis er ihn den angera- thenen Weg einschlagen sieht, ja ihn so- gar noch weiter begleitet, um den ganzen Zug von den Wohnorten der Midianiter desto sicherer abzulenken.
Vom Ausgange aus Egypten an gerech- net erst im vierzehnten Monat, geschah der Aufbruch von dem wir sprechen. Das Volk bezeichnete unterwegs einen Ort, wo
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[438[440]/0450]
stalt auswandernden Volks sind kein Ge-
heimniſs, sie ruhen auf dem Eroberungs-
rechte. Es zieht nicht ohne Widerstand,
und in jedem Widerstand sieht es Unrecht;
wer das Seinige vertheidigt ist ein Feind,
den man ohne Schonung vertilgen kann.
Es brauchte keinen auſserordentlichen
Blick um das Schicksal zu übersehen, dem
die Völker ausgesetzt seyn würden über
die sich eine solche Heuschrecken-Wolke
herabwälzte. Hieraus geht nun die Ver-
muthung zunächst hervor, daſs Jethro sei-
nem Schwiegersohn den geraden und besten
Weg verleidet, und ihn dagegen zu dem
Wege quer durch die Wüste beredet; wel-
che Ansicht dadurch mehr bestärkt wird,
daſs Hobab nicht von der Seite seines
Schwagers weicht, bis er ihn den angera-
thenen Weg einschlagen sieht, ja ihn so-
gar noch weiter begleitet, um den ganzen
Zug von den Wohnorten der Midianiter
desto sicherer abzulenken.
Vom Ausgange aus Egypten an gerech-
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der Aufbruch von dem wir sprechen. Das
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Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 438[440]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/450>, abgerufen am 22.11.2024.
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