Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.Ferner: Nur dasjenige Gesicht Ist des Glückes Spiegelwand, Das gerieben ward am Staub Von dem Hufe dieses Pferdes. Nicht aber allein vor dem Sultan, son- Mein Gesicht lag auf dem Weg, Keinen Schritt hat er vorbeygethan. Beym Staube deines Wegs Mein Hoffnungszelt! Bey deiner Füsse Staub Dem Wasser vorzuziehn. Denjenigen, der meine Scheitel Wie Staub zertritt mit Füssen, Will ich zum Kaiser machen, Wenn er zu mir zurückkommt. Man sieht deutlich hieraus dass eins Ferner: Nur dasjenige Gesicht Ist des Glückes Spiegelwand, Das gerieben ward am Staub Von dem Hufe dieses Pferdes. Nicht aber allein vor dem Sultan, son- Mein Gesicht lag auf dem Weg, Keinen Schritt hat er vorbeygethan. Beym Staube deines Wegs Mein Hoffnungszelt! Bey deiner Füſse Staub Dem Wasser vorzuziehn. Denjenigen, der meine Scheitel Wie Staub zertritt mit Füſsen, Will ich zum Kaiser machen, Wenn er zu mir zurückkommt. Man sieht deutlich hieraus daſs eins <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0353" n="343"/> <p>Ferner:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Nur dasjenige Gesicht</l><lb/> <l>Ist des Glückes Spiegelwand,</l><lb/> <l>Das gerieben ward am Staub</l><lb/> <l>Von dem Hufe dieses Pferdes.</l> </lg><lb/> <p>Nicht aber allein vor dem Sultan, son-<lb/> dern auch vor Geliebten erniedrigt man sich<lb/> eben so tief und noch häufiger:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Mein Gesicht lag auf dem Weg,</l><lb/> <l>Keinen Schritt hat er vorbeygethan.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <l>Beym Staube deines Wegs</l><lb/> <l>Mein Hoffnungszelt!</l><lb/> <l>Bey deiner Füſse Staub</l><lb/> <l>Dem Wasser vorzuziehn.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <l>Denjenigen, der meine Scheitel</l><lb/> <l>Wie Staub zertritt mit Füſsen,</l><lb/> <l>Will ich zum Kaiser machen,</l><lb/> <l>Wenn er zu mir zurückkommt.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Man sieht deutlich hieraus daſs eins<lb/> so wenig als das andere heiſsen will, erst<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [343/0353]
Ferner:
Nur dasjenige Gesicht
Ist des Glückes Spiegelwand,
Das gerieben ward am Staub
Von dem Hufe dieses Pferdes.
Nicht aber allein vor dem Sultan, son-
dern auch vor Geliebten erniedrigt man sich
eben so tief und noch häufiger:
Mein Gesicht lag auf dem Weg,
Keinen Schritt hat er vorbeygethan.
Beym Staube deines Wegs
Mein Hoffnungszelt!
Bey deiner Füſse Staub
Dem Wasser vorzuziehn.
Denjenigen, der meine Scheitel
Wie Staub zertritt mit Füſsen,
Will ich zum Kaiser machen,
Wenn er zu mir zurückkommt.
Man sieht deutlich hieraus daſs eins
so wenig als das andere heiſsen will, erst
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |