Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.

Bild:
<< vorherige Seite
3.
"Erbe meiner Rache
Ist der Schwestersohn,
Der Streitbare,
Der Unversöhnliche.
4.
Stumm schwitzt er Gift aus,
Wie die Otter schweigt,
Wie die Schlange Gift haucht
Gegen die kein Zauber gilt.
5.
Gewaltsame Botschaft kam über uns
Grossen mächtigen Unglücks;
Den stärksten hätte sie
Ueberwältigt.
6.
Mich hat das Schicksal geplündert,
Den freundlichen verletzend,
Dessen Gastfreund
Nie beschädigt ward.
7.
Sonnenhitze war er
Am kalten Tag,
Und brannte der Sirius
War er Schatten und Kühlung.
3.
„Erbe meiner Rache
Ist der Schwestersohn,
Der Streitbare,
Der Unversöhnliche.
4.
Stumm schwitzt er Gift aus,
Wie die Otter schweigt,
Wie die Schlange Gift haucht
Gegen die kein Zauber gilt.
5.
Gewaltsame Botschaft kam über uns
Groſsen mächtigen Unglücks;
Den stärksten hätte sie
Ueberwältigt.
6.
Mich hat das Schicksal geplündert,
Den freundlichen verletzend,
Dessen Gastfreund
Nie beschädigt ward.
7.
Sonnenhitze war er
Am kalten Tag,
Und brannte der Sirius
War er Schatten und Kühlung.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0264" n="254"/>
          <lg type="poem">
            <head>3.</head><lb/>
            <l>&#x201E;Erbe meiner Rache</l><lb/>
            <l>Ist der Schwestersohn,</l><lb/>
            <l>Der Streitbare,</l><lb/>
            <l>Der Unversöhnliche.</l>
          </lg><lb/>
          <lg type="poem">
            <head>4.</head><lb/>
            <l>Stumm schwitzt er Gift aus,</l><lb/>
            <l>Wie die Otter schweigt,</l><lb/>
            <l>Wie die Schlange Gift haucht</l><lb/>
            <l>Gegen die kein Zauber gilt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg type="poem">
            <head>5.</head><lb/>
            <l>Gewaltsame Botschaft kam über uns</l><lb/>
            <l>Gro&#x017F;sen mächtigen Unglücks;</l><lb/>
            <l>Den stärksten hätte sie</l><lb/>
            <l>Ueberwältigt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg type="poem">
            <head>6.</head><lb/>
            <l>Mich hat das Schicksal geplündert,</l><lb/>
            <l>Den freundlichen verletzend,</l><lb/>
            <l>Dessen Gastfreund</l><lb/>
            <l>Nie beschädigt ward.</l>
          </lg><lb/>
          <lg type="poem">
            <head>7.</head><lb/>
            <l>Sonnenhitze war er</l><lb/>
            <l>Am kalten Tag,</l><lb/>
            <l>Und brannte der Sirius</l><lb/>
            <l>War er Schatten und Kühlung.</l>
          </lg><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[254/0264] 3. „Erbe meiner Rache Ist der Schwestersohn, Der Streitbare, Der Unversöhnliche. 4. Stumm schwitzt er Gift aus, Wie die Otter schweigt, Wie die Schlange Gift haucht Gegen die kein Zauber gilt. 5. Gewaltsame Botschaft kam über uns Groſsen mächtigen Unglücks; Den stärksten hätte sie Ueberwältigt. 6. Mich hat das Schicksal geplündert, Den freundlichen verletzend, Dessen Gastfreund Nie beschädigt ward. 7. Sonnenhitze war er Am kalten Tag, Und brannte der Sirius War er Schatten und Kühlung.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/264
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/264>, abgerufen am 16.06.2024.