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Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807.

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erzählte man auf gleiche Weiße, wie er Speiße nach
Belieben herbeizuschaffen wisse, und Wein jeder Art
aus hölzernen Pflöcken auszuzapfen verstände. Die
Erzählung von den vier Gauklern zu Francfurt, die
sich enthaupten ließen, ist gleichfalls eine sehr alte
Sage; sie wurde schon vom Simon magus erzählt,
und eben so vom Johannes Teutonicus, Domherr zu
Halberstadt um 1271, der einen seiner besoffenen
Cumpane auf seiner Stube enthauptete, den Kopf auf
der Schüssel den Uebrigen herunterbrachte, und wie Diese
nun bestürzt heraufgelaufen waren, und den Rumpf
gesehen, und die Stube voller Blut gefunden hatten,
da trafen sie den Getödteten gesund und munter unten
wieder am Tische sitzen. Dasselbe erzählt Hondorff in
seinem Theat. hist. p. 188, wie Anno 1272 ein zau-
berischer Gaukler aus den Niederlanden gen Creutznach
gekommen sey, der habe auf öffentlichem Markte seinem
Knechte den Kopf abgehauen, und nachdem der Körper
eine halbe Stunde auf der Erde gelegen, habe er ihm
denselben wieder aufgesetzt. Er fuhr auch mit den
Hunden in der Luft herum, und machte ein Geschrei
dabei, als wenn er auf die Jagd gienge. Diese Luft-
jagd, wie auch Faust sie vor dem italienischen Abge-
sandten veranstaltete, wurde eben so dem Scotus zu
Francfurt, dm Zoroaster, und dem Robert von der

erzählte man auf gleiche Weiße, wie er Speiße nach
Belieben herbeizuſchaffen wiſſe, und Wein jeder Art
aus hölzernen Pflöcken auszuzapfen verſtände. Die
Erzählung von den vier Gauklern zu Francfurt, die
ſich enthaupten ließen, iſt gleichfalls eine ſehr alte
Sage; ſie wurde ſchon vom Simon magus erzählt,
und eben ſo vom Johannes Teutonicus, Domherr zu
Halberſtadt um 1271, der einen ſeiner beſoffenen
Cumpane auf ſeiner Stube enthauptete, den Kopf auf
der Schüſſel den Uebrigen herunterbrachte, und wie Dieſe
nun beſtürzt heraufgelaufen waren, und den Rumpf
geſehen, und die Stube voller Blut gefunden hatten,
da trafen ſie den Getödteten geſund und munter unten
wieder am Tiſche ſitzen. Daſſelbe erzählt Hondorff in
ſeinem Theat. hist. p. 188, wie Anno 1272 ein zau-
beriſcher Gaukler aus den Niederlanden gen Creutznach
gekommen ſey, der habe auf öffentlichem Markte ſeinem
Knechte den Kopf abgehauen, und nachdem der Körper
eine halbe Stunde auf der Erde gelegen, habe er ihm
denſelben wieder aufgeſetzt. Er fuhr auch mit den
Hunden in der Luft herum, und machte ein Geſchrei
dabei, als wenn er auf die Jagd gienge. Dieſe Luft-
jagd, wie auch Fauſt ſie vor dem italieniſchen Abge-
ſandten veranſtaltete, wurde eben ſo dem Scotus zu
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[220/0238] erzählte man auf gleiche Weiße, wie er Speiße nach Belieben herbeizuſchaffen wiſſe, und Wein jeder Art aus hölzernen Pflöcken auszuzapfen verſtände. Die Erzählung von den vier Gauklern zu Francfurt, die ſich enthaupten ließen, iſt gleichfalls eine ſehr alte Sage; ſie wurde ſchon vom Simon magus erzählt, und eben ſo vom Johannes Teutonicus, Domherr zu Halberſtadt um 1271, der einen ſeiner beſoffenen Cumpane auf ſeiner Stube enthauptete, den Kopf auf der Schüſſel den Uebrigen herunterbrachte, und wie Dieſe nun beſtürzt heraufgelaufen waren, und den Rumpf geſehen, und die Stube voller Blut gefunden hatten, da trafen ſie den Getödteten geſund und munter unten wieder am Tiſche ſitzen. Daſſelbe erzählt Hondorff in ſeinem Theat. hist. p. 188, wie Anno 1272 ein zau- beriſcher Gaukler aus den Niederlanden gen Creutznach gekommen ſey, der habe auf öffentlichem Markte ſeinem Knechte den Kopf abgehauen, und nachdem der Körper eine halbe Stunde auf der Erde gelegen, habe er ihm denſelben wieder aufgeſetzt. Er fuhr auch mit den Hunden in der Luft herum, und machte ein Geſchrei dabei, als wenn er auf die Jagd gienge. Dieſe Luft- jagd, wie auch Fauſt ſie vor dem italieniſchen Abge- ſandten veranſtaltete, wurde eben ſo dem Scotus zu Francfurt, dm Zoroaſter, und dem Robert von der

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Zitationshilfe: Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goerres_volksbuecher_1807/238>, abgerufen am 22.11.2024.