Als man schreibt tusent und vierhundert jar, Und zwen Monat sag ich euch fürwar, Da kam an den Tag die geschicht.
Weiterhin:
Der Dyß büchlin dann on turen, Also hat gebracht in figuren, Den schliß in deiner Felden schrin, Das helff mir Junckfrow sant Kathrin, Getruckt und seliclich geendt Durch Grüninger als man in nennt Im tusent und fünfhundert jar, Uff Gburt Marie das ist war.
Das Volksbuch hat noch viele Ueberreste von der schönen naiven Einfalt des Gedichtes behalten, obgleich in ihm der Plan wesentlich abgeändert ist. Der König von Frankreich erscheint hier als Kaiser Antonius von Constantinopel; der Pabst wird zum Patriarchen von Neapel, und mit der ursprünglichen Fabel sind nun noch mehrere Begebenheiten verflochten, die dem einfachen Gedichte fehlen. Die Königinn gebärt zwei Söhne, die ihr in der Folge in einer Wildniß von einem Löwen und einem Wolfe entführt, und von einem Eremiten wieder gerettet werden. Helena wird
Als man ſchreibt tuſent und vierhundert jar, Und zwen Monat ſag ich euch fürwar, Da kam an den Tag die geſchicht.
Weiterhin:
Der Dyß büchlin dann on turen, Alſo hat gebracht in figuren, Den ſchliß in deiner Felden ſchrin, Das helff mir Junckfrow ſant Kathrin, Getruckt und ſeliclich geendt Durch Grüninger als man in nennt Im tuſent und fünfhundert jar, Uff Gburt Marie das iſt war.
Das Volksbuch hat noch viele Ueberreſte von der ſchönen naiven Einfalt des Gedichtes behalten, obgleich in ihm der Plan weſentlich abgeändert iſt. Der König von Frankreich erſcheint hier als Kaiſer Antonius von Conſtantinopel; der Pabſt wird zum Patriarchen von Neapel, und mit der urſprünglichen Fabel ſind nun noch mehrere Begebenheiten verflochten, die dem einfachen Gedichte fehlen. Die Königinn gebärt zwei Söhne, die ihr in der Folge in einer Wildniß von einem Löwen und einem Wolfe entführt, und von einem Eremiten wieder gerettet werden. Helena wird
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Als man ſchreibt tuſent und vierhundert jar,
Und zwen Monat ſag ich euch fürwar,
Da kam an den Tag die geſchicht.
Weiterhin:
Der Dyß büchlin dann on turen,
Alſo hat gebracht in figuren,
Den ſchliß in deiner Felden ſchrin,
Das helff mir Junckfrow ſant Kathrin,
Getruckt und ſeliclich geendt
Durch Grüninger als man in nennt
Im tuſent und fünfhundert jar,
Uff Gburt Marie das iſt war.
Das Volksbuch hat noch viele Ueberreſte von der
ſchönen naiven Einfalt des Gedichtes behalten, obgleich
in ihm der Plan weſentlich abgeändert iſt. Der
König von Frankreich erſcheint hier als Kaiſer Antonius
von Conſtantinopel; der Pabſt wird zum Patriarchen
von Neapel, und mit der urſprünglichen Fabel ſind
nun noch mehrere Begebenheiten verflochten, die dem
einfachen Gedichte fehlen. Die Königinn gebärt zwei
Söhne, die ihr in der Folge in einer Wildniß von
einem Löwen und einem Wolfe entführt, und von
einem Eremiten wieder gerettet werden. Helena wird
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Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goerres_volksbuecher_1807/158>, abgerufen am 24.11.2024.
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