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Glümer, Claire von: Reich zu reich und arm zu arm. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 255–326. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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es denn, sobald eins von uns nur einigermaßen flügge wurde: geh und hilf dir selber!

Ich war hier, bis ich Soldat werden mußte, und als meine Jahre um waren, blieb ich im Dienst. Was ich damals erlebt habe, geht uns jetzt nichts an; ich will euch nur sagen, daß ich plötzlich das Heimweh bekam, meinen Abschied nahm, mein Bündel schnürte und mir keine Ruhe gönnte, bis ich wieder in Jurancon war.

Ja, Jurancon fand ich wohl wieder, aber das war auch Alles. Eine fremde Frau machte mir die Thür auf, als ich hier anklopfte. Die Eltern waren todt, die Geschwister zerstreut, und die Nachbarn konnten sich kaum auf mich besinnen. Einen Augenblick wär' ich am liebsten gleich wieder umgekehrt! Aber dann erfuhr ich, daß meine jüngste Schwester, die Mariannette, die noch ein Kind war, als ich fortging, nach St. Benoeit geheirathet hatte, und so machte ich mich auf, um bei ihr einzukehren.

In St. Benoeit wohnte sie jedoch nicht, sondern oben im Walde. Ihr Mann war Holzhauer und Waldaufseher gewesen, war plötzlich gestorben und hatte sie mit einem kleinen Kinde in Armuth zurückgelassen. Da stand mir also auch kein fröhliches Wiedersehen bevor!

Die Leute von St. Benoeit hatten mir den Weg zur Mariannette genau beschrieben. Immer aufwärts ging's; bis zur Aventinskapelle auf der Fahrstraße, dann links in den Wald hinein, und endlich kam man auf eine kleine Lichtung, wo die Hütte stand.

es denn, sobald eins von uns nur einigermaßen flügge wurde: geh und hilf dir selber!

Ich war hier, bis ich Soldat werden mußte, und als meine Jahre um waren, blieb ich im Dienst. Was ich damals erlebt habe, geht uns jetzt nichts an; ich will euch nur sagen, daß ich plötzlich das Heimweh bekam, meinen Abschied nahm, mein Bündel schnürte und mir keine Ruhe gönnte, bis ich wieder in Jurançon war.

Ja, Jurançon fand ich wohl wieder, aber das war auch Alles. Eine fremde Frau machte mir die Thür auf, als ich hier anklopfte. Die Eltern waren todt, die Geschwister zerstreut, und die Nachbarn konnten sich kaum auf mich besinnen. Einen Augenblick wär' ich am liebsten gleich wieder umgekehrt! Aber dann erfuhr ich, daß meine jüngste Schwester, die Mariannette, die noch ein Kind war, als ich fortging, nach St. Benoît geheirathet hatte, und so machte ich mich auf, um bei ihr einzukehren.

In St. Benoît wohnte sie jedoch nicht, sondern oben im Walde. Ihr Mann war Holzhauer und Waldaufseher gewesen, war plötzlich gestorben und hatte sie mit einem kleinen Kinde in Armuth zurückgelassen. Da stand mir also auch kein fröhliches Wiedersehen bevor!

Die Leute von St. Benoît hatten mir den Weg zur Mariannette genau beschrieben. Immer aufwärts ging's; bis zur Aventinskapelle auf der Fahrstraße, dann links in den Wald hinein, und endlich kam man auf eine kleine Lichtung, wo die Hütte stand.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T15:29:37Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T15:29:37Z)

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Zitationshilfe: Glümer, Claire von: Reich zu reich und arm zu arm. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 255–326. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gluemer_arm_1910/58>, abgerufen am 24.11.2024.