Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Glümer, Claire von: Reich zu reich und arm zu arm. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 255–326. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

Bild:
<< vorherige Seite

. . . Aber was willst du nun anfangen? fragte der Caduchon.

Ich gehe vorläufig zu meiner Base nach Nay. Sie hat mich schon oft eingeladen und wird mich wohl behalten, bis ich eine Stelle gefunden habe . . . arbeiten will ich gern. Sprecht nur mit dem Henriot, Cadet Caduchon, das Uebrige wird sich dann auch wohl machen.

Der alte Mann hatte den Kopf in die Hände gelegt, die Ellnbogen auf die Kniee gestützt und sah nachdenklich vor sich nieder.

Versuchen will ich's, sagte er endlich; daß ich was ausrichte, kann ich aber nicht versprechen. Der Henriot kennt mich zu wenig. Aber da ist ja der Francois, der führt ihn wie am Schnürchen . . . am besten ist's, ich stecke mich hinter Den . . .

Nein, nein! Dem Francois dürft Ihr nichts sagen. Er darf nicht wissen, daß ich die Verlobung aufgeben will, fiel Claudine so ungestüm ein, daß Cadet Caduchon erstaunt in die Höhe fuhr.

Aber der Francois ist doch dein Freund, sagte er, wird dir gern was zu Liebe thun, und verschwiegen ist er auch.

Claudine strich eifrig die Schürze glatt.

Es geht nicht! antwortete sie in großer Verlegenheit; er könnte glauben . . . er würde meinen . . . seht, Caduchon, die Heirath des Henriot war ihm nicht recht. Er wollte fort, sobald ich dort ins Haus käme.

. . . Aber was willst du nun anfangen? fragte der Caduchon.

Ich gehe vorläufig zu meiner Base nach Nay. Sie hat mich schon oft eingeladen und wird mich wohl behalten, bis ich eine Stelle gefunden habe . . . arbeiten will ich gern. Sprecht nur mit dem Henriot, Cadet Caduchon, das Uebrige wird sich dann auch wohl machen.

Der alte Mann hatte den Kopf in die Hände gelegt, die Ellnbogen auf die Kniee gestützt und sah nachdenklich vor sich nieder.

Versuchen will ich's, sagte er endlich; daß ich was ausrichte, kann ich aber nicht versprechen. Der Henriot kennt mich zu wenig. Aber da ist ja der François, der führt ihn wie am Schnürchen . . . am besten ist's, ich stecke mich hinter Den . . .

Nein, nein! Dem François dürft Ihr nichts sagen. Er darf nicht wissen, daß ich die Verlobung aufgeben will, fiel Claudine so ungestüm ein, daß Cadet Caduchon erstaunt in die Höhe fuhr.

Aber der François ist doch dein Freund, sagte er, wird dir gern was zu Liebe thun, und verschwiegen ist er auch.

Claudine strich eifrig die Schürze glatt.

Es geht nicht! antwortete sie in großer Verlegenheit; er könnte glauben . . . er würde meinen . . . seht, Caduchon, die Heirath des Henriot war ihm nicht recht. Er wollte fort, sobald ich dort ins Haus käme.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="chapter" n="5">
        <pb facs="#f0054"/>
        <p>. . . Aber was willst du nun anfangen? fragte der Caduchon.</p><lb/>
        <p>Ich gehe vorläufig zu meiner Base nach Nay. Sie hat mich schon oft eingeladen und                wird mich wohl behalten, bis ich eine Stelle gefunden habe . . . arbeiten will ich                gern. Sprecht nur mit dem Henriot, Cadet Caduchon, das Uebrige wird sich dann auch                wohl machen.</p><lb/>
        <p>Der alte Mann hatte den Kopf in die Hände gelegt, die Ellnbogen auf die Kniee                gestützt und sah nachdenklich vor sich nieder.</p><lb/>
        <p>Versuchen will ich's, sagte er endlich; daß ich was ausrichte, kann ich aber nicht                versprechen. Der Henriot kennt mich zu wenig. Aber da ist ja der François, der führt                ihn wie am Schnürchen . . . am besten ist's, ich stecke mich hinter Den . . .</p><lb/>
        <p>Nein, nein! Dem François dürft Ihr nichts sagen. Er darf nicht wissen, daß ich die                Verlobung aufgeben will, fiel Claudine so ungestüm ein, daß Cadet Caduchon erstaunt                in die Höhe fuhr.</p><lb/>
        <p>Aber der François ist doch dein Freund, sagte er, wird dir gern was zu Liebe thun,                und verschwiegen ist er auch.</p><lb/>
        <p>Claudine strich eifrig die Schürze glatt.</p><lb/>
        <p>Es geht nicht! antwortete sie in großer Verlegenheit; er könnte glauben . . . er                würde meinen . . . seht, Caduchon, die Heirath des Henriot war ihm nicht recht. Er                wollte fort, sobald ich dort ins Haus käme.<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0054] . . . Aber was willst du nun anfangen? fragte der Caduchon. Ich gehe vorläufig zu meiner Base nach Nay. Sie hat mich schon oft eingeladen und wird mich wohl behalten, bis ich eine Stelle gefunden habe . . . arbeiten will ich gern. Sprecht nur mit dem Henriot, Cadet Caduchon, das Uebrige wird sich dann auch wohl machen. Der alte Mann hatte den Kopf in die Hände gelegt, die Ellnbogen auf die Kniee gestützt und sah nachdenklich vor sich nieder. Versuchen will ich's, sagte er endlich; daß ich was ausrichte, kann ich aber nicht versprechen. Der Henriot kennt mich zu wenig. Aber da ist ja der François, der führt ihn wie am Schnürchen . . . am besten ist's, ich stecke mich hinter Den . . . Nein, nein! Dem François dürft Ihr nichts sagen. Er darf nicht wissen, daß ich die Verlobung aufgeben will, fiel Claudine so ungestüm ein, daß Cadet Caduchon erstaunt in die Höhe fuhr. Aber der François ist doch dein Freund, sagte er, wird dir gern was zu Liebe thun, und verschwiegen ist er auch. Claudine strich eifrig die Schürze glatt. Es geht nicht! antwortete sie in großer Verlegenheit; er könnte glauben . . . er würde meinen . . . seht, Caduchon, die Heirath des Henriot war ihm nicht recht. Er wollte fort, sobald ich dort ins Haus käme.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T15:29:37Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T15:29:37Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gluemer_arm_1910
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gluemer_arm_1910/54
Zitationshilfe: Glümer, Claire von: Reich zu reich und arm zu arm. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 255–326. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gluemer_arm_1910/54>, abgerufen am 28.11.2024.