Glück, Christian Friedrich von: Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1800.der väterlichen Gewalt unterworfen waren, oder solche, die un- 1) In Absicht auf den Staat. Denn Sklaven wur- quod 99) L. 20. §. 7. D. Qui testam. fac. poss. Conf. Ios. finestres Hermogenian. T. I. pag. 253. 100) L. 9. D. h. t. Princ. Inst. qui. testam. tutores dari poss. L. 6. in fin. D. quod cuiusq. univ. L. 2. D. de munerib. 1) L. 9. D. h. t. 2) L. 13. §. ult. D. ad SCtum Trebellian. Westphal von Ver- mächtnissen und Fideicommissen. 2. Th. §. 1787. 3) L. 14. D. eodem. Was hier ius publicum heißt, ist an einem
andern Orte dieses Commentars 1. Th. §. 13. S. 91. f. erklärt worden. der vaͤterlichen Gewalt unterworfen waren, oder ſolche, die un- 1) In Abſicht auf den Staat. Denn Sklaven wur- quod 99) L. 20. §. 7. D. Qui teſtam. fac. poſſ. Conf. Ioſ. finestres Hermogenian. T. I. pag. 253. 100) L. 9. D. h. t. Princ. Inſt. qui. teſtam. tutores dari poſſ. L. 6. in fin. D. quod cuiusq. univ. L. 2. D. de munerib. 1) L. 9. D. h. t. 2) L. 13. §. ult. D. ad SCtum Trebellian. Weſtphal von Ver- maͤchtniſſen und Fideicommiſſen. 2. Th. §. 1787. 3) L. 14. D. eodem. Was hier ius publicum heißt, iſt an einem
andern Orte dieſes Commentars 1. Th. §. 13. S. 91. f. erklaͤrt worden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0086" n="80"/> der vaͤterlichen Gewalt unterworfen waren, oder ſolche, die un-<lb/> ter der herrſchaftlichen Gewalt des <hi rendition="#aq">patrisfam.</hi> ſtanden. Jene<lb/> ſind die <hi rendition="#g">Kinder vom Hauſe</hi> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">filii filiaevefamilias,</hi></hi>) dieſe hin-<lb/> gegen <hi rendition="#g">Sklaven</hi> und <hi rendition="#g">Sklavinnen</hi>. Unter beyden war ein<lb/> merklicher Unterſchied.</p><lb/> <p>1) <hi rendition="#g">In Abſicht auf den Staat</hi>. Denn Sklaven wur-<lb/> den fuͤr keine Perſonen angeſehen, und hatten uͤberall keine buͤr-<lb/> gerlichen Rechte im Staate <note place="foot" n="99)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 20. §. 7. D. Qui teſtam. fac. poſſ.</hi> Conf. <hi rendition="#i">Ioſ.</hi> <hi rendition="#k">finestres</hi><lb/> Hermogenian. T. I. pag.</hi> 253.</note>. Sie konnten daher keine Eh-<lb/> renſtellen bekleiden, noch <hi rendition="#aq">munera publica</hi> verwalten. Ja ſie konn-<lb/> ten nicht einmahl <hi rendition="#aq">civiliter</hi> aus ihren Geſchaͤften und Contracten<lb/> obligirt werden. (S. 141. folg.) Allein <hi rendition="#aq">filii familias</hi> waren in<lb/> Ruͤckſicht auf den Staat freye Menſchen und Buͤrger. Sie hat-<lb/> ten alle Rechte und Pflichten roͤmiſcher Buͤrger. Sie konnten<lb/> daher oͤffentliche Aemter im Staate bekleiden; Vormundſchaften<lb/> verwalten <note place="foot" n="100)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 9. D. h. t. Princ. Inſt. qui. teſtam. tutores dari poſſ.<lb/> L. 6. in fin. D. quod cuiusq. univ. L. 2. D. de munerib.</hi></hi></note>, und in ſolchen Sachen, die ihr Amt betrafen,<lb/> wurden ſie als <hi rendition="#aq">patresfamilias</hi> betrachtet, und waren der vaͤter-<lb/> lichen Gewalt nicht unterworfen. Daher ſagt <hi rendition="#fr">Pomponius</hi> <note place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 9. D. h. t.</hi></hi></note>:<lb/><hi rendition="#aq">Filiusfamilias in publicis cauſis loco <hi rendition="#i">patrisfamilias</hi> habetur, veluti<lb/> ſi magiſtratum gerat, vel tutor detur.</hi> In oͤffentlichen Amts-<lb/> ſachen konnte vielmehr der Sohn ſelbſt dem Vater befehlen, und<lb/> ihn zu ſeiner Schuldigkeit anhalten, wie <hi rendition="#fr">Ulpian</hi> ſagt <note place="foot" n="2)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 13. §. ult. D. ad SCtum Trebellian.</hi></hi><hi rendition="#g">Weſtphal</hi> von Ver-<lb/> maͤchtniſſen und Fideicommiſſen. 2. Th. §. 1787.</note>: <hi rendition="#aq">Si quis<lb/> filiusfamilias ſit, et magiſtratum gerat: patrem ſuum, in cuius eſt<lb/> poteſtate, cogere poterit, ſuſpectam dicentem hereditatem adire,<lb/> et reſtituere;</hi> und <hi rendition="#fr">Hermogenian</hi> <note place="foot" n="3)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 14. D. eodem.</hi></hi> Was hier <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ius publicum</hi></hi> heißt, iſt an einem<lb/> andern Orte dieſes <hi rendition="#g">Commentars</hi> 1. Th. §. 13. S. 91. f.<lb/> erklaͤrt worden.</note> ſetzt den Grund hinzu: <hi rendition="#aq">Nam</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">quod</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [80/0086]
der vaͤterlichen Gewalt unterworfen waren, oder ſolche, die un-
ter der herrſchaftlichen Gewalt des patrisfam. ſtanden. Jene
ſind die Kinder vom Hauſe (filii filiaevefamilias,) dieſe hin-
gegen Sklaven und Sklavinnen. Unter beyden war ein
merklicher Unterſchied.
1) In Abſicht auf den Staat. Denn Sklaven wur-
den fuͤr keine Perſonen angeſehen, und hatten uͤberall keine buͤr-
gerlichen Rechte im Staate 99). Sie konnten daher keine Eh-
renſtellen bekleiden, noch munera publica verwalten. Ja ſie konn-
ten nicht einmahl civiliter aus ihren Geſchaͤften und Contracten
obligirt werden. (S. 141. folg.) Allein filii familias waren in
Ruͤckſicht auf den Staat freye Menſchen und Buͤrger. Sie hat-
ten alle Rechte und Pflichten roͤmiſcher Buͤrger. Sie konnten
daher oͤffentliche Aemter im Staate bekleiden; Vormundſchaften
verwalten 100), und in ſolchen Sachen, die ihr Amt betrafen,
wurden ſie als patresfamilias betrachtet, und waren der vaͤter-
lichen Gewalt nicht unterworfen. Daher ſagt Pomponius 1):
Filiusfamilias in publicis cauſis loco patrisfamilias habetur, veluti
ſi magiſtratum gerat, vel tutor detur. In oͤffentlichen Amts-
ſachen konnte vielmehr der Sohn ſelbſt dem Vater befehlen, und
ihn zu ſeiner Schuldigkeit anhalten, wie Ulpian ſagt 2): Si quis
filiusfamilias ſit, et magiſtratum gerat: patrem ſuum, in cuius eſt
poteſtate, cogere poterit, ſuſpectam dicentem hereditatem adire,
et reſtituere; und Hermogenian 3) ſetzt den Grund hinzu: Nam
quod
99) L. 20. §. 7. D. Qui teſtam. fac. poſſ. Conf. Ioſ. finestres
Hermogenian. T. I. pag. 253.
100) L. 9. D. h. t. Princ. Inſt. qui. teſtam. tutores dari poſſ.
L. 6. in fin. D. quod cuiusq. univ. L. 2. D. de munerib.
1) L. 9. D. h. t.
2) L. 13. §. ult. D. ad SCtum Trebellian. Weſtphal von Ver-
maͤchtniſſen und Fideicommiſſen. 2. Th. §. 1787.
3) L. 14. D. eodem. Was hier ius publicum heißt, iſt an einem
andern Orte dieſes Commentars 1. Th. §. 13. S. 91. f.
erklaͤrt worden.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |