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Glück, Christian Friedrich von: Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1800.

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noch künftig im Concubinat zu erzeugende Kinder erstrecken
solle 82).

S. 243. Z. 3. statt römischen Erdichtung lies rechtlichen Er-
dichtung.

Ebendas. ist statt Z. 5--8. so zu lesen: Man sagt nämlich,
so wie man sich die Sache gewöhnlich vorstellt, bey jeder Legiti-
mation werde rechtlich fingirt, als ob das legitimirte Kind in
rechtmäßiger Ehe erzeugt worden sey; insonderheit aber werde
bey derjenigen Art der Legitimation, welche per subsequens ma-
trimonium
geschieht, noch ausserdem fingirt, als ob schon zur
Zeit der Geburt des Kindes 88), ja sogar schon zur Zeit der
Conception desselben 89), unter den jetzt heyrathenden Eltern
eine rechtmößige Ehe Statt gefunden habe. Jene Fiction, die
bey aller Art der Legitimation zum Grunde liegen soll, nennt
man eine einfache (fictio simplex), die letztere aber, welche
nur bey der Legitimation durch die nachfolgende Ehe der Eltern
Statt finden soll, eine zurückwirkende (fictio retrotractiva).

Ebendas. ist statt der Note 63. Folgendes zu setzen: Man
versteht unter einer rechtlichen Erdichtung (fictio iuris s.
legis
) eine solche Verordnung des Röm. Rechts, vermöge welcher
etwas für wahr angenommen wird, was zwar nicht wirklich
wahr, aber doch möglich ist, um entweder das strenge Recht durch
Billigkeit zu mildern, oder ein Gesetz analogisch anzuwenden,
wo für sich keine Analogie vorhanden ist. S. alteserra Tr.
de fictionibus iuris. Paris. 1659. et rec. Halae
1769. 8. und Christ.
Iac.
zahn Diss. de fictionibus iuris Rom. praes. Christ. gmelin.
Tubingae 1787. def.


Eben-
82) L. 10. C. de nat. liber. Von den besondern Gründen dieser
Justinianeischen Legislation sehe man vorzüglich: Conr. Wilh.
de
rhoer Dissertationes de effectu religionis christianae in Iuris-
prud. Rom. Fascic. I. Diss. IV. §. 19. p.
133.
89) S. de cocceji iur. civ. controv. h. t. Qu. 10. und emming-
haus
ad Eundem not. i. pag. 99. sqq.

noch kuͤnftig im Concubinat zu erzeugende Kinder erſtrecken
ſolle 82).

S. 243. Z. 3. ſtatt roͤmiſchen Erdichtung lies rechtlichen Er-
dichtung.

Ebendaſ. iſt ſtatt Z. 5—8. ſo zu leſen: Man ſagt naͤmlich,
ſo wie man ſich die Sache gewoͤhnlich vorſtellt, bey jeder Legiti-
mation werde rechtlich fingirt, als ob das legitimirte Kind in
rechtmaͤßiger Ehe erzeugt worden ſey; inſonderheit aber werde
bey derjenigen Art der Legitimation, welche per ſubſequens ma-
trimonium
geſchieht, noch auſſerdem fingirt, als ob ſchon zur
Zeit der Geburt des Kindes 88), ja ſogar ſchon zur Zeit der
Conception deſſelben 89), unter den jetzt heyrathenden Eltern
eine rechtmoͤßige Ehe Statt gefunden habe. Jene Fiction, die
bey aller Art der Legitimation zum Grunde liegen ſoll, nennt
man eine einfache (fictio ſimplex), die letztere aber, welche
nur bey der Legitimation durch die nachfolgende Ehe der Eltern
Statt finden ſoll, eine zuruͤckwirkende (fictio retrotractiva).

Ebendaſ. iſt ſtatt der Note 63. Folgendes zu ſetzen: Man
verſteht unter einer rechtlichen Erdichtung (fictio iuris ſ.
legis
) eine ſolche Verordnung des Roͤm. Rechts, vermoͤge welcher
etwas fuͤr wahr angenommen wird, was zwar nicht wirklich
wahr, aber doch moͤglich iſt, um entweder das ſtrenge Recht durch
Billigkeit zu mildern, oder ein Geſetz analogiſch anzuwenden,
wo fuͤr ſich keine Analogie vorhanden iſt. S. alteserra Tr.
de fictionibus iuris. Pariſ. 1659. et rec. Halae
1769. 8. und Chriſt.
Iac.
zahn Diſſ. de fictionibus iuris Rom. praeſ. Chriſt. gmelin.
Tubingae 1787. def.


Eben-
82) L. 10. C. de nat. liber. Von den beſondern Gruͤnden dieſer
Juſtinianeiſchen Legislation ſehe man vorzuͤglich: Conr. Wilh.
de
rhoer Diſſertationes de effectu religionis chriſtianae in Iuris-
prud. Rom. Faſcic. I. Diſſ. IV. §. 19. p.
133.
89) S. de cocceji iur. civ. controv. h. t. Qu. 10. und emming-
haus
ad Eundem not. i. pag. 99. ſqq.
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[95/0101] noch kuͤnftig im Concubinat zu erzeugende Kinder erſtrecken ſolle 82). S. 243. Z. 3. ſtatt roͤmiſchen Erdichtung lies rechtlichen Er- dichtung. Ebendaſ. iſt ſtatt Z. 5—8. ſo zu leſen: Man ſagt naͤmlich, ſo wie man ſich die Sache gewoͤhnlich vorſtellt, bey jeder Legiti- mation werde rechtlich fingirt, als ob das legitimirte Kind in rechtmaͤßiger Ehe erzeugt worden ſey; inſonderheit aber werde bey derjenigen Art der Legitimation, welche per ſubſequens ma- trimonium geſchieht, noch auſſerdem fingirt, als ob ſchon zur Zeit der Geburt des Kindes 88), ja ſogar ſchon zur Zeit der Conception deſſelben 89), unter den jetzt heyrathenden Eltern eine rechtmoͤßige Ehe Statt gefunden habe. Jene Fiction, die bey aller Art der Legitimation zum Grunde liegen ſoll, nennt man eine einfache (fictio ſimplex), die letztere aber, welche nur bey der Legitimation durch die nachfolgende Ehe der Eltern Statt finden ſoll, eine zuruͤckwirkende (fictio retrotractiva). Ebendaſ. iſt ſtatt der Note 63. Folgendes zu ſetzen: Man verſteht unter einer rechtlichen Erdichtung (fictio iuris ſ. legis) eine ſolche Verordnung des Roͤm. Rechts, vermoͤge welcher etwas fuͤr wahr angenommen wird, was zwar nicht wirklich wahr, aber doch moͤglich iſt, um entweder das ſtrenge Recht durch Billigkeit zu mildern, oder ein Geſetz analogiſch anzuwenden, wo fuͤr ſich keine Analogie vorhanden iſt. S. alteserra Tr. de fictionibus iuris. Pariſ. 1659. et rec. Halae 1769. 8. und Chriſt. Iac. zahn Diſſ. de fictionibus iuris Rom. praeſ. Chriſt. gmelin. Tubingae 1787. def. Eben- 82) L. 10. C. de nat. liber. Von den beſondern Gruͤnden dieſer Juſtinianeiſchen Legislation ſehe man vorzuͤglich: Conr. Wilh. de rhoer Diſſertationes de effectu religionis chriſtianae in Iuris- prud. Rom. Faſcic. I. Diſſ. IV. §. 19. p. 133. 89) S. de cocceji iur. civ. controv. h. t. Qu. 10. und emming- haus ad Eundem not. i. pag. 99. ſqq.

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1800, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten02verbesserungen_1800/101>, abgerufen am 25.11.2024.