Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.de Statu Hominum. Adeliche im alten Verstande, von welchen derheutige hohe Adel in Teutschland abstammt; oder ingenui militares, Ritterbürtige, von denen der Ursprung des heutigen niedern Adels sich herschreibt; oder ministe- riales, welche in nicht militärischen Diensten standen; oder ingenui in specie sic dicti, zu welchen die freyen Bür- ger und freyen Bauern gehörten 21). Mittelfreye hin- gegen wurden diejenigen genennt, welche entweder selbst erst aus der Leibeigenschaft auf rechtmäsige Art sind ent- lassen worden, oder deren Eltern oder Großeltern, ent- weder beyder, oder wenigstens einer Seits, die Freylas- sung erhalten haben 22). Diese haben nun entweder ei- ne vollkommene Freyheit durch die Manumißion erhal- ten, oder eine unvollkommene Freyheit, wie die meisten Bauern in Teutschland haben 23). §. 121. Welcher Mann von seinen vier Ahnen, das ist, von seinen alten zweyen Müttern, und zweyen Altervätern, und von Vater und Mutter unbescholten ist an seinem Recht, den kann Niemand geschelten an seiner Geburt, er habe denn sein Recht verwirkt. 21) von selchow in der angeführten Schrift Cap. I. §. 6--19. und §. 20 -- 24. Ebenderselbe auch in Element. iuris germ. §. 228. Von den Rechten der Freygebohrnen in Teutsch- land handelt ausser Hr. von Selchow, auch sehr ausführ- lich Hr. Reg. R. Eichmann in den Erklärungen des bür- gerlichen Rechts 2. Th. S. 320 -- 330. 22) boehmer in der angeführten Dissertat. §. VII. und Ge. Frid. wache in Diss. de voce Mittelfreyen. Halae 1763. Adde gebaueri Commentat. de libertinitate veterum Germ. Goettingae 1759. 23) Iust. Henn. boehmeri Dissert. de libertate imperfecta rusti-
corum in Germania. Halae 1733. rec. 1739. de Statu Hominum. Adeliche im alten Verſtande, von welchen derheutige hohe Adel in Teutſchland abſtammt; oder ingenui militares, Ritterbuͤrtige, von denen der Urſprung des heutigen niedern Adels ſich herſchreibt; oder miniſte- riales, welche in nicht militaͤriſchen Dienſten ſtanden; oder ingenui in ſpecie ſic dicti, zu welchen die freyen Buͤr- ger und freyen Bauern gehoͤrten 21). Mittelfreye hin- gegen wurden diejenigen genennt, welche entweder ſelbſt erſt aus der Leibeigenſchaft auf rechtmaͤſige Art ſind ent- laſſen worden, oder deren Eltern oder Großeltern, ent- weder beyder, oder wenigſtens einer Seits, die Freylaſ- ſung erhalten haben 22). Dieſe haben nun entweder ei- ne vollkommene Freyheit durch die Manumißion erhal- ten, oder eine unvollkommene Freyheit, wie die meiſten Bauern in Teutſchland haben 23). §. 121. Welcher Mann von ſeinen vier Ahnen, das iſt, von ſeinen alten zweyen Muͤttern, und zweyen Altervaͤtern, und von Vater und Mutter unbeſcholten iſt an ſeinem Recht, den kann Niemand geſchelten an ſeiner Geburt, er habe denn ſein Recht verwirkt. 21) von selchow in der angefuͤhrten Schrift Cap. I. §. 6—19. und §. 20 — 24. Ebenderſelbe auch in Element. iuris germ. §. 228. Von den Rechten der Freygebohrnen in Teutſch- land handelt auſſer Hr. von Selchow, auch ſehr ausfuͤhr- lich Hr. Reg. R. Eichmann in den Erklaͤrungen des buͤr- gerlichen Rechts 2. Th. S. 320 — 330. 22) boehmer in der angefuͤhrten Diſſertat. §. VII. und Ge. Frid. wache in Diſſ. de voce Mittelfreyen. Halae 1763. Adde gebaueri Commentat. de libertinitate veterum Germ. Goettingae 1759. 23) Iuſt. Henn. boehmeri Diſſert. de libertate imperfecta ruſti-
corum in Germania. Halae 1733. rec. 1739. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0157" n="143"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">de Statu Hominum.</hi></fw><lb/><hi rendition="#g">Adeliche im alten Verſtande</hi>, von welchen der<lb/> heutige hohe Adel in Teutſchland abſtammt; oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ingenui<lb/> militares</hi>,</hi> <hi rendition="#g">Ritterbuͤrtige</hi>, von denen der Urſprung<lb/> des heutigen niedern Adels ſich herſchreibt; oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">miniſte-<lb/> riales</hi>,</hi> welche in nicht militaͤriſchen Dienſten ſtanden;<lb/> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ingenui in ſpecie ſic dicti</hi>,</hi> zu welchen die freyen Buͤr-<lb/> ger und freyen Bauern gehoͤrten <note place="foot" n="21)"><hi rendition="#aq">von <hi rendition="#k">selchow</hi></hi> in der angefuͤhrten Schrift <hi rendition="#aq">Cap. I.</hi> §. 6—19.<lb/> und §. 20 — 24. <hi rendition="#g">Ebenderſelbe</hi> auch <hi rendition="#aq">in Element. iuris<lb/> germ.</hi> §. 228. Von den Rechten der Freygebohrnen in Teutſch-<lb/> land handelt auſſer Hr. von <hi rendition="#g">Selchow</hi>, auch ſehr ausfuͤhr-<lb/> lich Hr. Reg. R. <hi rendition="#g">Eichmann</hi> in den Erklaͤrungen des buͤr-<lb/> gerlichen Rechts 2. Th. S. 320 — 330.</note>. <hi rendition="#fr">Mittelfreye</hi> hin-<lb/> gegen wurden diejenigen genennt, welche entweder ſelbſt<lb/> erſt aus der Leibeigenſchaft auf rechtmaͤſige Art ſind ent-<lb/> laſſen worden, oder deren Eltern oder Großeltern, ent-<lb/> weder beyder, oder wenigſtens einer Seits, die Freylaſ-<lb/> ſung erhalten haben <note place="foot" n="22)"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">boehmer</hi></hi> in der angefuͤhrten <hi rendition="#aq">Diſſertat. §. VII.</hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ge.<lb/> Frid.</hi><hi rendition="#k">wache</hi> in Diſſ. de voce</hi> Mittelfreyen. <hi rendition="#aq">Halae 1763.<lb/> Adde <hi rendition="#k">gebaueri</hi> Commentat. de libertinitate veterum Germ.<lb/><hi rendition="#i">Goettingae</hi></hi> 1759.</note>. Dieſe haben nun entweder ei-<lb/> ne vollkommene Freyheit durch die Manumißion erhal-<lb/> ten, oder eine unvollkommene Freyheit, wie die meiſten<lb/> Bauern in Teutſchland haben <note place="foot" n="23)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Iuſt. Henn.</hi><hi rendition="#k">boehmeri</hi> Diſſert. de libertate imperfecta ruſti-<lb/> corum in Germania. <hi rendition="#i">Halae</hi> 1733. rec.</hi> 1739.</note>.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">§. 121.</fw><lb/> <p> <note xml:id="seg2pn_26_2" prev="#seg2pn_26_1" place="foot" n="20)">Welcher Mann von ſeinen vier Ahnen, das iſt, von ſeinen<lb/> alten zweyen Muͤttern, und zweyen Altervaͤtern, und von<lb/> Vater und Mutter unbeſcholten iſt an ſeinem Recht, den kann<lb/> Niemand geſchelten an ſeiner Geburt, er habe denn ſein Recht<lb/> verwirkt.</note> </p> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [143/0157]
de Statu Hominum.
Adeliche im alten Verſtande, von welchen der
heutige hohe Adel in Teutſchland abſtammt; oder ingenui
militares, Ritterbuͤrtige, von denen der Urſprung
des heutigen niedern Adels ſich herſchreibt; oder miniſte-
riales, welche in nicht militaͤriſchen Dienſten ſtanden;
oder ingenui in ſpecie ſic dicti, zu welchen die freyen Buͤr-
ger und freyen Bauern gehoͤrten 21). Mittelfreye hin-
gegen wurden diejenigen genennt, welche entweder ſelbſt
erſt aus der Leibeigenſchaft auf rechtmaͤſige Art ſind ent-
laſſen worden, oder deren Eltern oder Großeltern, ent-
weder beyder, oder wenigſtens einer Seits, die Freylaſ-
ſung erhalten haben 22). Dieſe haben nun entweder ei-
ne vollkommene Freyheit durch die Manumißion erhal-
ten, oder eine unvollkommene Freyheit, wie die meiſten
Bauern in Teutſchland haben 23).
§. 121.
20)
21) von selchow in der angefuͤhrten Schrift Cap. I. §. 6—19.
und §. 20 — 24. Ebenderſelbe auch in Element. iuris
germ. §. 228. Von den Rechten der Freygebohrnen in Teutſch-
land handelt auſſer Hr. von Selchow, auch ſehr ausfuͤhr-
lich Hr. Reg. R. Eichmann in den Erklaͤrungen des buͤr-
gerlichen Rechts 2. Th. S. 320 — 330.
22) boehmer in der angefuͤhrten Diſſertat. §. VII. und Ge.
Frid. wache in Diſſ. de voce Mittelfreyen. Halae 1763.
Adde gebaueri Commentat. de libertinitate veterum Germ.
Goettingae 1759.
23) Iuſt. Henn. boehmeri Diſſert. de libertate imperfecta ruſti-
corum in Germania. Halae 1733. rec. 1739.
20) Welcher Mann von ſeinen vier Ahnen, das iſt, von ſeinen
alten zweyen Muͤttern, und zweyen Altervaͤtern, und von
Vater und Mutter unbeſcholten iſt an ſeinem Recht, den kann
Niemand geſchelten an ſeiner Geburt, er habe denn ſein Recht
verwirkt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |