Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.Deren Beschreibung er uns mit noch mehrern schö- Indessen findet sich vielleicht die Zietenia unter den Nach den Zeiten des Tournefort ist sie ohne weiterer Wenn P 5
Deren Beſchreibung er uns mit noch mehrern ſchoͤ- Indeſſen findet ſich vielleicht die Zietenia unter den Nach den Zeiten des Tournefort iſt ſie ohne weiterer Wenn P 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0243" n="233"/> Deren Beſchreibung er uns mit noch mehrern ſchoͤ-<lb/> nen Pflanzen gewiß gegeben haben wuͤrde, wann er<lb/> uns nicht durch einen zu fruͤhen Tod entriſſen waͤre.<lb/> Nach dieſer Zeit iſt ſie kaum in unſern botaniſchen<lb/> Gaͤrten gebauet worden, wo nicht in dem Pariſer<lb/> Garten in den erſten Jahren nach ſeiner Zuruͤckkunft<lb/> aus dem Orient. Daher hat ſie kein Botaniker wei-<lb/> ter unterſuchen koͤnnen.</p><lb/> <p>Indeſſen findet ſich vielleicht die Zietenia unter den<lb/> koͤnigl. trockenen Pflanzenſammlungen und unter andern<lb/> in der reichen Sammlung des Herrn <hi rendition="#aq">Jusſieu</hi> zu Paris,<lb/> oder unter den vortreflichen Zeichnungen des Koͤnigs,<lb/> die ſowohl ihrer Seltenheit wegen, als Schoͤnheit an-<lb/> ſehulich ſind. In der weitlaͤuftigen Pflanzenſamm-<lb/> lung der Akademie der Wiſſenſchaften zu Berlin, wel-<lb/> che aus der <hi rendition="#fr">Guͤndelſchen</hi> und <hi rendition="#fr">Stoßiſchen</hi> Samm-<lb/> lung beſteht, wird dieſe Pflanze auch getrocknet auf-<lb/> bewahrt. Der groͤßte Theil dieſer Pflanzen ſtammt<lb/> vom beruͤhmten Gundelius, dem erſten Stifter un-<lb/> ſers botaniſchen Gartens her, ein Reiſegefaͤhrte des<lb/> Tournefort durch den Orient, Capadocien, Arme-<lb/> nien, Griechenland und einigen Inſeln, die er ſelbſt<lb/> mit eigner Hand geſammlet hat.</p><lb/> <p>Nach den Zeiten des Tournefort iſt ſie ohne weiterer<lb/> Unterſuchung denen nachfolgenden Botaniſten uͤber-<lb/> laſſen, einige Zeit ganz verborgen geweſen, bis end-<lb/> lich Buxbaum ſie als eine neue Pflanze in den ber-<lb/> gigten Gegenden von Armenien bluͤhend gefunden hat.<lb/> Er erwaͤhnt ihrer in der fuͤnften Centurie ſeiner Pflan-<lb/> zen <hi rendition="#aq">pag,</hi> 32 nach ſeiner Art, ohne weitere Spureu ei-<lb/> nes Gattungscharakters mit einer ſchlechten Abbil-<lb/> dung <hi rendition="#aq">Tab. 61. Fig.</hi> 1. unter dem Namen <hi rendition="#aq">Sideritis<lb/> parvis floribus purpureis.</hi> Mach der Meynung des<lb/> Buxbaum iſt dieſe Pflanze der <hi rendition="#aq">Sideriti vulg<supplied>a</supplied>ri</hi> aͤhn-<lb/> lich, nur daß ſie kleiner ſey, und rothe im Monath<lb/> May in eine lange Aehre geſtellte Blumen habe.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">P 5</fw> <fw place="bottom" type="catch">Wenn</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [233/0243]
Deren Beſchreibung er uns mit noch mehrern ſchoͤ-
nen Pflanzen gewiß gegeben haben wuͤrde, wann er
uns nicht durch einen zu fruͤhen Tod entriſſen waͤre.
Nach dieſer Zeit iſt ſie kaum in unſern botaniſchen
Gaͤrten gebauet worden, wo nicht in dem Pariſer
Garten in den erſten Jahren nach ſeiner Zuruͤckkunft
aus dem Orient. Daher hat ſie kein Botaniker wei-
ter unterſuchen koͤnnen.
Indeſſen findet ſich vielleicht die Zietenia unter den
koͤnigl. trockenen Pflanzenſammlungen und unter andern
in der reichen Sammlung des Herrn Jusſieu zu Paris,
oder unter den vortreflichen Zeichnungen des Koͤnigs,
die ſowohl ihrer Seltenheit wegen, als Schoͤnheit an-
ſehulich ſind. In der weitlaͤuftigen Pflanzenſamm-
lung der Akademie der Wiſſenſchaften zu Berlin, wel-
che aus der Guͤndelſchen und Stoßiſchen Samm-
lung beſteht, wird dieſe Pflanze auch getrocknet auf-
bewahrt. Der groͤßte Theil dieſer Pflanzen ſtammt
vom beruͤhmten Gundelius, dem erſten Stifter un-
ſers botaniſchen Gartens her, ein Reiſegefaͤhrte des
Tournefort durch den Orient, Capadocien, Arme-
nien, Griechenland und einigen Inſeln, die er ſelbſt
mit eigner Hand geſammlet hat.
Nach den Zeiten des Tournefort iſt ſie ohne weiterer
Unterſuchung denen nachfolgenden Botaniſten uͤber-
laſſen, einige Zeit ganz verborgen geweſen, bis end-
lich Buxbaum ſie als eine neue Pflanze in den ber-
gigten Gegenden von Armenien bluͤhend gefunden hat.
Er erwaͤhnt ihrer in der fuͤnften Centurie ſeiner Pflan-
zen pag, 32 nach ſeiner Art, ohne weitere Spureu ei-
nes Gattungscharakters mit einer ſchlechten Abbil-
dung Tab. 61. Fig. 1. unter dem Namen Sideritis
parvis floribus purpureis. Mach der Meynung des
Buxbaum iſt dieſe Pflanze der Sideriti vulgari aͤhn-
lich, nur daß ſie kleiner ſey, und rothe im Monath
May in eine lange Aehre geſtellte Blumen habe.
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