Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.Befruchtung ab. Die Feststetzung des natürlichen Die Zietenia, welche in die zweyte Classe meines Der große Tournefort machte, ohne eine weitere De-
Befruchtung ab. Die Feſtſtetzung des natuͤrlichen Die Zietenia, welche in die zweyte Claſſe meines Der große Tournefort machte, ohne eine weitere De-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0242" n="232"/> Befruchtung ab. Die Feſtſtetzung des natuͤrlichen<lb/> Charakters iſt bey einigen Gattungen aͤuſſerſt ſchwer,<lb/> vorzuͤglich aber bey den Pflanzenordnungen, welche<lb/> vor andern mehr natuͤrlich ſind, weil ſowohl wenig un-<lb/> terſcheidende Merkmale, als auch deutliche, wegen<lb/> der großen Verwandſchaft uͤbrig ſind. Zum Bey-<lb/> ſpiel, kann unſere Zietenia dienen, die unter die ver-<lb/> wandten Gattungen <hi rendition="#aq">Stachis, Galeopſis, Betonica,<lb/> Sideritis</hi> und <hi rendition="#aq">Lamium</hi> zu ſetzen iſt.</p><lb/> <p>Die Zietenia, welche in die zweyte Claſſe meines<lb/> Syſtems (<hi rendition="#aq">Petaloſtemones</hi>) und in die Ordnung derer,<lb/> welche vier Staubfaͤden mit wuͤrfelfoͤrmigen Blumen<lb/> (<hi rendition="#aq">Petrautheræ verticillatæ</hi>) haben, gehoͤrt, begreift<lb/> bis jetzo nur eine Art unter ſich, nemlich eine ſtrauch-<lb/> artige ſchoͤne haarige Pflanze, die die Naturforſcher ſehr<lb/> anlockt, und gleichſam reizt. Die aͤuſſere Geſtalt der<lb/> Pflanze fuͤhrt die Kenntzeichen der natuͤrlichen Ordnun-<lb/> gen, vorzuͤglich in den erwachſenern Pflanzen, die noch<lb/> nicht gebluͤht haben, ſehr deutlich an ſich. Sie iſt in die-<lb/> ſem Zuſtande eine Abart des Lavendels, die Moriſon <hi rendition="#aq">La-<lb/> vendula latifolia ſterilis</hi> nennt, ſehr aͤhnlich, oder<lb/> auch einer juͤngern Art von Pflanze dieſer Gattung,<lb/> die an den Ufern des mittellaͤndiſchen Meeres, der ba-<lb/> leariſchen Inſeln auf Corſica und andern Gegenden<lb/> waͤchſt, die man von den Stoͤchadiſchen Inſeln <hi rendition="#aq">Stœ-<lb/> chas</hi> nennt, wenn man ſie nicht durch die dicht uͤber-<lb/> einander liegende Schuppen des untern Theiles am<lb/> Stengel unterſchiede. Hierzu kommt noch, daß der<lb/> Kelch der Zietenia ſehr rauch und mit dem des <hi rendition="#aq">Thy-<lb/> rii Maſtichinæ Lin.</hi> ſehr verwandt iſt.</p><lb/> <p>Der große <hi rendition="#fr">Tournefort</hi> machte, ohne eine weitere<lb/> Beſchreibung davon zu geben, unſere Pflanze, die<lb/> er in Armenien auf ſonnigten Huͤgeln entdeckte, unter<lb/> dem Namen: <hi rendition="#aq">Galeopſis orientalis Lavendulæ folio,<lb/> calyce villoſisſimo</hi> in ſeinem <hi rendition="#aq">Corollario</hi> bekannt.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">De-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [232/0242]
Befruchtung ab. Die Feſtſtetzung des natuͤrlichen
Charakters iſt bey einigen Gattungen aͤuſſerſt ſchwer,
vorzuͤglich aber bey den Pflanzenordnungen, welche
vor andern mehr natuͤrlich ſind, weil ſowohl wenig un-
terſcheidende Merkmale, als auch deutliche, wegen
der großen Verwandſchaft uͤbrig ſind. Zum Bey-
ſpiel, kann unſere Zietenia dienen, die unter die ver-
wandten Gattungen Stachis, Galeopſis, Betonica,
Sideritis und Lamium zu ſetzen iſt.
Die Zietenia, welche in die zweyte Claſſe meines
Syſtems (Petaloſtemones) und in die Ordnung derer,
welche vier Staubfaͤden mit wuͤrfelfoͤrmigen Blumen
(Petrautheræ verticillatæ) haben, gehoͤrt, begreift
bis jetzo nur eine Art unter ſich, nemlich eine ſtrauch-
artige ſchoͤne haarige Pflanze, die die Naturforſcher ſehr
anlockt, und gleichſam reizt. Die aͤuſſere Geſtalt der
Pflanze fuͤhrt die Kenntzeichen der natuͤrlichen Ordnun-
gen, vorzuͤglich in den erwachſenern Pflanzen, die noch
nicht gebluͤht haben, ſehr deutlich an ſich. Sie iſt in die-
ſem Zuſtande eine Abart des Lavendels, die Moriſon La-
vendula latifolia ſterilis nennt, ſehr aͤhnlich, oder
auch einer juͤngern Art von Pflanze dieſer Gattung,
die an den Ufern des mittellaͤndiſchen Meeres, der ba-
leariſchen Inſeln auf Corſica und andern Gegenden
waͤchſt, die man von den Stoͤchadiſchen Inſeln Stœ-
chas nennt, wenn man ſie nicht durch die dicht uͤber-
einander liegende Schuppen des untern Theiles am
Stengel unterſchiede. Hierzu kommt noch, daß der
Kelch der Zietenia ſehr rauch und mit dem des Thy-
rii Maſtichinæ Lin. ſehr verwandt iſt.
Der große Tournefort machte, ohne eine weitere
Beſchreibung davon zu geben, unſere Pflanze, die
er in Armenien auf ſonnigten Huͤgeln entdeckte, unter
dem Namen: Galeopſis orientalis Lavendulæ folio,
calyce villoſisſimo in ſeinem Corollario bekannt.
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