Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.so menget man etwas mit unter den andern Arzeneyen, Man stößet eine Unze Senngalischer Pfeffer Kör- Doar lässet ein Pfund Stobetus-Krautwurzel, und Durch diese Vorschrift und der Sorgfalt, welche Der
ſo menget man etwas mit unter den andern Arzeneyen, Man ſtoͤßet eine Unze Senngaliſcher Pfeffer Koͤr- Doar laͤſſet ein Pfund Stobetus-Krautwurzel, und Durch dieſe Vorſchrift und der Sorgfalt, welche Der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0240" n="230"/> ſo menget man etwas mit unter den andern Arzeneyen,<lb/> deren man ſich zu ihrer Geneſung bedienet.</p><lb/> <p>Man ſtoͤßet eine Unze Senngaliſcher Pfeffer Koͤr-<lb/> ner oder Paradießkoͤrner zu Pulver, nebſt vier Unzen<lb/> trockener Wachholderbeeren, hierzu fuͤget man zwey<lb/> Pfund Meerſalz und ein halb Pfund feinen Zu-<lb/> cker, dieſe Pulver werden alle recht unter einander<lb/> gem ſcht, und auf dem Heu und Haber, womit man<lb/> die Schaafe fuͤttert, geſtreuet. Dieſe Ordnung muß<lb/> man drey Tage hinter einander wiederholen und fleiſ-<lb/> ſig die Augen der Thiere betrachten, um zu ſehen, ob<lb/> ſie ſich etwas beſſern; werden ſie beſſer, ſo wie-<lb/> derholet man eben dieſelbe Methode, wofern aber im<lb/> Gegentheil das Uebel in eben derſelben Staͤrke bleibt,<lb/> oder wohl gar aͤrger wird, ſo weiche man vier Pfund<lb/> Antimonium in vier Maaß Bier eine Woche lang ein,<lb/> hiervon giebt man hernach den kranken Schaafen alle<lb/> Abend und Morgen einen halben Schoppen ein.</p><lb/> <p>Doar laͤſſet ein Pfund Stobetus-Krautwurzel, und<lb/> zwey Pfund Kaiſerkraut in 4 Maaß Waſſer ſo lange<lb/> kochen, bis ein Maaß Waſſer eingekocht, waͤhrend<lb/> des Einkochens haͤnget man in einem Saͤcklein zwey<lb/> Unzen rohen Mercurium, ſeiget die uͤbrigen drey<lb/> Maaß durch ein leinen Tuch und gieſſet davon ein Sei-<lb/> del in das Waſſer, womit ihr die Schaafe traͤnket.</p><lb/> <p>Durch dieſe Vorſchrift und der Sorgfalt, welche<lb/> wir beſtens empfehlen, die Schaͤfereien trocken, rein<lb/> und warm zu halten, kan man zum Zwecke gelangen<lb/> dieſe Seuche oder Raͤude zu heilen; doch traͤgt<lb/> ſich ſolches bisweilen zu, daß die Krankheit ſo einge-<lb/> wurzelt iſt, und vermittelſt der ungeſunden und nicht<lb/> temperirten Luft ſo ſchaͤdlich wird, daß man ſie faſt<lb/> gar nicht kuriren kan.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/> </body> </text> </TEI> [230/0240]
ſo menget man etwas mit unter den andern Arzeneyen,
deren man ſich zu ihrer Geneſung bedienet.
Man ſtoͤßet eine Unze Senngaliſcher Pfeffer Koͤr-
ner oder Paradießkoͤrner zu Pulver, nebſt vier Unzen
trockener Wachholderbeeren, hierzu fuͤget man zwey
Pfund Meerſalz und ein halb Pfund feinen Zu-
cker, dieſe Pulver werden alle recht unter einander
gem ſcht, und auf dem Heu und Haber, womit man
die Schaafe fuͤttert, geſtreuet. Dieſe Ordnung muß
man drey Tage hinter einander wiederholen und fleiſ-
ſig die Augen der Thiere betrachten, um zu ſehen, ob
ſie ſich etwas beſſern; werden ſie beſſer, ſo wie-
derholet man eben dieſelbe Methode, wofern aber im
Gegentheil das Uebel in eben derſelben Staͤrke bleibt,
oder wohl gar aͤrger wird, ſo weiche man vier Pfund
Antimonium in vier Maaß Bier eine Woche lang ein,
hiervon giebt man hernach den kranken Schaafen alle
Abend und Morgen einen halben Schoppen ein.
Doar laͤſſet ein Pfund Stobetus-Krautwurzel, und
zwey Pfund Kaiſerkraut in 4 Maaß Waſſer ſo lange
kochen, bis ein Maaß Waſſer eingekocht, waͤhrend
des Einkochens haͤnget man in einem Saͤcklein zwey
Unzen rohen Mercurium, ſeiget die uͤbrigen drey
Maaß durch ein leinen Tuch und gieſſet davon ein Sei-
del in das Waſſer, womit ihr die Schaafe traͤnket.
Durch dieſe Vorſchrift und der Sorgfalt, welche
wir beſtens empfehlen, die Schaͤfereien trocken, rein
und warm zu halten, kan man zum Zwecke gelangen
dieſe Seuche oder Raͤude zu heilen; doch traͤgt
ſich ſolches bisweilen zu, daß die Krankheit ſo einge-
wurzelt iſt, und vermittelſt der ungeſunden und nicht
temperirten Luft ſo ſchaͤdlich wird, daß man ſie faſt
gar nicht kuriren kan.
Der
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