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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.

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cera Dod.) Diese beide kommen dem Pappel- und
Wasserlindenholze gleich, die Steinlinde aber ist et-
was härter; doch läßt sich Lindenholz überhaupt bes-
ser hobeln, stechen und schneiden. Der Werft (Salix
latifolia, inferne hirsuta J B
) ist etwas zäher als die
Bruchweide, und wird daher von den Böttichern eben
so wie die Haselsträuche zu Bänder gebraucht. Die
gelbe Bind- oder Elbweide (Salix lutea tenuis sativa
viminea J B.
) ist noch biegsamer für die Weinmeister,
Gärtner etc. als die Saalweide, welche doch die Bruch-
weide an Biegsamkeit übertrift.
29) Eberesche, Quitze, Sorbus aucuparia J B. ist
mittelmäßig hart und zähe wie Birken, und läst sich
nicht gar gut bearbeiten.
30) Even-Iben-Euenbaum, Taxus, ist mittelmäs-
sig hart, so wie das milde Eichenholz, aber in der
Bearbeitung und im Ansehen ist es davon sehr unter-
schieden. Das Ebenholz ist sehr spröde oder gelstern,
läst sich mit der Sage zwar gut schneiden aber nicht
gut hobeln. Es ist zum Einreißen sehr geneigt. Man-
ches Stück läst sich wohl überzwerg hobeln; was aber
durcheinander gewachsen ist, läst sich keinen Weg gut
bearbeiten. Dieses Holz hat keine Augen oder Nar-
ben. Wenn es nicht sauber oder glatt bearbeitet
wird, ist solches sehr deutlich zu sehen.
31) Linde, Tilia foemina, ist das beste Holz für die
Bildhauer, denn es läßt sich besser hobeln, stechen
und schneiden als die Pappel und Weide, obgleich
die zahme oder Wasserlinde, folio majore C B.
eben so weich als selbige und nicht so zähe als die Wei-
de ist, doch ist auch die Steinlinde etwas härter.
32) Eichen-Kenster-Kinster oder Mistel, Viscum
quernum J B.
ist mittelmäßig weich wie Birkenholz
und läst sich gut hobeln.
33) Rü-
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cera Dod.) Dieſe beide kommen dem Pappel- und
Waſſerlindenholze gleich, die Steinlinde aber iſt et-
was haͤrter; doch laͤßt ſich Lindenholz uͤberhaupt beſ-
ſer hobeln, ſtechen und ſchneiden. Der Werft (Salix
latifolia, inferne hirſuta J B
) iſt etwas zaͤher als die
Bruchweide, und wird daher von den Boͤttichern eben
ſo wie die Haſelſtraͤuche zu Baͤnder gebraucht. Die
gelbe Bind- oder Elbweide (Salix lutea tenuis ſativa
viminea J B.
) iſt noch biegſamer fuͤr die Weinmeiſter,
Gaͤrtner ꝛc. als die Saalweide, welche doch die Bruch-
weide an Biegſamkeit uͤbertrift.
29) Ebereſche, Quitze, Sorbus aucuparia J B. iſt
mittelmaͤßig hart und zaͤhe wie Birken, und laͤſt ſich
nicht gar gut bearbeiten.
30) Even-Iben-Euenbaum, Taxus, iſt mittelmaͤſ-
ſig hart, ſo wie das milde Eichenholz, aber in der
Bearbeitung und im Anſehen iſt es davon ſehr unter-
ſchieden. Das Ebenholz iſt ſehr ſproͤde oder gelſtern,
laͤſt ſich mit der Sage zwar gut ſchneiden aber nicht
gut hobeln. Es iſt zum Einreißen ſehr geneigt. Man-
ches Stuͤck laͤſt ſich wohl uͤberzwerg hobeln; was aber
durcheinander gewachſen iſt, laͤſt ſich keinen Weg gut
bearbeiten. Dieſes Holz hat keine Augen oder Nar-
ben. Wenn es nicht ſauber oder glatt bearbeitet
wird, iſt ſolches ſehr deutlich zu ſehen.
31) Linde, Tilia foemina, iſt das beſte Holz fuͤr die
Bildhauer, denn es laͤßt ſich beſſer hobeln, ſtechen
und ſchneiden als die Pappel und Weide, obgleich
die zahme oder Waſſerlinde, folio majore C B.
eben ſo weich als ſelbige und nicht ſo zaͤhe als die Wei-
de iſt, doch iſt auch die Steinlinde etwas haͤrter.
32) Eichen-Kenſter-Kinſter oder Miſtel, Viscum
quernum J B.
iſt mittelmaͤßig weich wie Birkenholz
und laͤſt ſich gut hobeln.
33) Ruͤ-
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[185/0195] cera Dod.) Dieſe beide kommen dem Pappel- und Waſſerlindenholze gleich, die Steinlinde aber iſt et- was haͤrter; doch laͤßt ſich Lindenholz uͤberhaupt beſ- ſer hobeln, ſtechen und ſchneiden. Der Werft (Salix latifolia, inferne hirſuta J B) iſt etwas zaͤher als die Bruchweide, und wird daher von den Boͤttichern eben ſo wie die Haſelſtraͤuche zu Baͤnder gebraucht. Die gelbe Bind- oder Elbweide (Salix lutea tenuis ſativa viminea J B.) iſt noch biegſamer fuͤr die Weinmeiſter, Gaͤrtner ꝛc. als die Saalweide, welche doch die Bruch- weide an Biegſamkeit uͤbertrift. 29) Ebereſche, Quitze, Sorbus aucuparia J B. iſt mittelmaͤßig hart und zaͤhe wie Birken, und laͤſt ſich nicht gar gut bearbeiten. 30) Even-Iben-Euenbaum, Taxus, iſt mittelmaͤſ- ſig hart, ſo wie das milde Eichenholz, aber in der Bearbeitung und im Anſehen iſt es davon ſehr unter- ſchieden. Das Ebenholz iſt ſehr ſproͤde oder gelſtern, laͤſt ſich mit der Sage zwar gut ſchneiden aber nicht gut hobeln. Es iſt zum Einreißen ſehr geneigt. Man- ches Stuͤck laͤſt ſich wohl uͤberzwerg hobeln; was aber durcheinander gewachſen iſt, laͤſt ſich keinen Weg gut bearbeiten. Dieſes Holz hat keine Augen oder Nar- ben. Wenn es nicht ſauber oder glatt bearbeitet wird, iſt ſolches ſehr deutlich zu ſehen. 31) Linde, Tilia foemina, iſt das beſte Holz fuͤr die Bildhauer, denn es laͤßt ſich beſſer hobeln, ſtechen und ſchneiden als die Pappel und Weide, obgleich die zahme oder Waſſerlinde, folio majore C B. eben ſo weich als ſelbige und nicht ſo zaͤhe als die Wei- de iſt, doch iſt auch die Steinlinde etwas haͤrter. 32) Eichen-Kenſter-Kinſter oder Miſtel, Viscum quernum J B. iſt mittelmaͤßig weich wie Birkenholz und laͤſt ſich gut hobeln. 33) Ruͤ- M 5

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/195>, abgerufen am 24.11.2024.