Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.wird. An vielen vollkommenen wird man 4) fruchtbare Warum aber der Kampferbaum seit seiner An- Da nun der Baum in dem Berlinschen botani- Weil nun eine dergleichen charakteristische Ab- Man L 4
wird. An vielen vollkommenen wird man 4) fruchtbare Warum aber der Kampferbaum ſeit ſeiner An- Da nun der Baum in dem Berlinſchen botani- Weil nun eine dergleichen charakteriſtiſche Ab- Man L 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0177" n="167"/> wird. An vielen vollkommenen wird man 4) fruchtbare<lb/> Bluͤthen und Saamen wahrnehmen, auch die erſten<lb/> Jahre wieder Pflanzen daraus erziehen, die hernach<lb/> 40—50 Jahre hinter einander, laut Erfahrung, nur tau-<lb/> be Bluͤthe tragen. Wie ſehr aber wird man ſich ver-<lb/> wundern, wenn ſich unter verſchiedenen Himmelsge-<lb/> genden, auch in einzelnen Orten, in welchen die Cul-<lb/> tur der fremden Baͤume von Zeit zu Zeit veraͤndert<lb/> worden iſt, bey angefuͤhrten Umſtaͤnden ganz gegenſei-<lb/> tige Erſcheinungen aͤußern?</p><lb/> <p>Warum aber der <hi rendition="#fr">Kampferbaum</hi> ſeit ſeiner An-<lb/> kunft aus Japan oder Oſtindien, in Europa erſt nach<lb/> etlichen vierzig bis funfzig Jahren, und zwar kaum<lb/> mehr als etliche mahl, und ſeit den naͤchſt verfloſſenen<lb/> zehn Jahren nicht mehr gebluͤhet! davon werde ich<lb/> in der zweyten Abtheilung dieſer Abhandlung die<lb/> wahrſcheinlichſten Urſachen anzufuͤhren und zu erklaͤh-<lb/> ren ſuchen, ohne mich hier in die ſchon vorher ange-<lb/> fuͤhrten Umſtaͤnde weiter einzulaſſen.</p><lb/> <p>Da nun der Baum in dem Berlinſchen botani-<lb/> ſchen Garten bereits zweymahl gebluͤhet hat, und<lb/> ſchon bey der erſten Bluͤthe von mir mit aller Ge-<lb/> nauigkeit unterſucht worden iſt, ſo habe ich zum An-<lb/> denken einer ſo unvermutheten Erſcheinung, die da-<lb/> mals in den Europaͤiſchen Gaͤrten die allererſte war,<lb/> von dem bluͤhenden Hauptzweige eine ſehr genaue Ab-<lb/> bildung aufnehmen laſſen, dabey der Zeichner als ein<lb/> Selbſtkenner der Natur gewiß getreu geblieben iſt.</p><lb/> <p>Weil nun eine dergleichen charakteriſtiſche Ab-<lb/> bildung in den Sammlungen und <choice><sic>Schriſten</sic><corr>Schriften</corr></choice> unſerer<lb/> botaniſchen Naturforſcher noch immer mangelt, nach<lb/> welcher ich keine deutlichere und richtigere kenne, als<lb/> die Kaͤmpferſche, ſo habe ich vor meine Schuldigkeit<lb/> gehalten, dieſelbe, nebſt der gegenwaͤrtigen Abhand-<lb/> lung, der koͤniglichen Akademie vorzulegen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">L 4</fw> <fw place="bottom" type="catch">Man</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [167/0177]
wird. An vielen vollkommenen wird man 4) fruchtbare
Bluͤthen und Saamen wahrnehmen, auch die erſten
Jahre wieder Pflanzen daraus erziehen, die hernach
40—50 Jahre hinter einander, laut Erfahrung, nur tau-
be Bluͤthe tragen. Wie ſehr aber wird man ſich ver-
wundern, wenn ſich unter verſchiedenen Himmelsge-
genden, auch in einzelnen Orten, in welchen die Cul-
tur der fremden Baͤume von Zeit zu Zeit veraͤndert
worden iſt, bey angefuͤhrten Umſtaͤnden ganz gegenſei-
tige Erſcheinungen aͤußern?
Warum aber der Kampferbaum ſeit ſeiner An-
kunft aus Japan oder Oſtindien, in Europa erſt nach
etlichen vierzig bis funfzig Jahren, und zwar kaum
mehr als etliche mahl, und ſeit den naͤchſt verfloſſenen
zehn Jahren nicht mehr gebluͤhet! davon werde ich
in der zweyten Abtheilung dieſer Abhandlung die
wahrſcheinlichſten Urſachen anzufuͤhren und zu erklaͤh-
ren ſuchen, ohne mich hier in die ſchon vorher ange-
fuͤhrten Umſtaͤnde weiter einzulaſſen.
Da nun der Baum in dem Berlinſchen botani-
ſchen Garten bereits zweymahl gebluͤhet hat, und
ſchon bey der erſten Bluͤthe von mir mit aller Ge-
nauigkeit unterſucht worden iſt, ſo habe ich zum An-
denken einer ſo unvermutheten Erſcheinung, die da-
mals in den Europaͤiſchen Gaͤrten die allererſte war,
von dem bluͤhenden Hauptzweige eine ſehr genaue Ab-
bildung aufnehmen laſſen, dabey der Zeichner als ein
Selbſtkenner der Natur gewiß getreu geblieben iſt.
Weil nun eine dergleichen charakteriſtiſche Ab-
bildung in den Sammlungen und Schriften unſerer
botaniſchen Naturforſcher noch immer mangelt, nach
welcher ich keine deutlichere und richtigere kenne, als
die Kaͤmpferſche, ſo habe ich vor meine Schuldigkeit
gehalten, dieſelbe, nebſt der gegenwaͤrtigen Abhand-
lung, der koͤniglichen Akademie vorzulegen.
Man
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