Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.lungen gekommen, die die Schriftsteller in ihren Ob sich nun gleich damals, so wie in den ersten nig
lungen gekommen, die die Schriftſteller in ihren Ob ſich nun gleich damals, ſo wie in den erſten nig
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0167" n="157"/> lungen gekommen, die die Schriftſteller in ihren<lb/> Werken benutzet haben: ſo, wie die Hollaͤndiſchen<lb/> beruͤhmteſten Gaͤrten auch junge Baͤume erhielten,<lb/> wovon ein Theil gleich Anfangs fuͤr ſehr hohe Preiſe,<lb/> doch nur einzeln in etliche deutſche Gaͤrten kam.<lb/> Fuͤr Saamen aus Indien oder Japan wurde einiger<lb/> bekannten Handelsvortheile halber nicht geſorgt, oder<lb/> der Saame wurde mit Vorbedacht, aus Indien, wie<lb/> viele andere, nicht ausgefuͤhrt; alſo unterhielte die<lb/> ſchwere und langſame Vermehrung die hohen Preiſe<lb/> der jungen Pflanzen, und ſie mußten eben ſo ſelten<lb/> bleiben, wie ſie es noch ſind: wenn nicht der<lb/> bekannte Schleichhandel der Gaͤrtner dabey zuweilen<lb/> Ausnahmen gemacht haͤtte.</p><lb/> <p>Ob ſich nun gleich damals, ſo wie in den erſten<lb/> Zeiten des jetzigen Jahrhunderts, und nachgehends<lb/> nicht weniger verſchiedene von dergleichen anſehnlichen<lb/> Baͤumen in den beruͤhmteſten deutſchen Pflanzen-<lb/> ſammlungen, in dem beſten Zuſtande befunden, die<lb/> von Fuͤrſten, Standesperſonen und beguͤterten Han-<lb/> delsleuten unterhalten wurden, ſo blieben ſie doch<lb/> darinnen eben ſo verſteckt, wie gewiſſe Buͤcher und<lb/> Manuſcripte, in großen oͤffentlichen Sammlungen,<lb/> von welchen man zu wenig Nachricht hat, und den<lb/> wenigſten Gebrauch machen kann. In einem der-<lb/> gleichen Zuſtande befande befanden ſich dieſe ſeltenen<lb/> und fuͤr hohe Preiſe dahin gebrachte Baͤume, unter<lb/> andern zu <hi rendition="#fr">Carlsruhe</hi> im Marggrafthum Baden, zu<lb/><hi rendition="#fr">Dresden</hi> in dem Churfuͤrſtl. großen Garten, zu<lb/><hi rendition="#fr">Leipzig</hi> in beyden beruͤhmten Boſiſchen Gaͤrten, un-<lb/> ter denen der Caspar Boſiſche zu der Zeit denen bey-<lb/> den in Italien an Stiftung ſchon aͤltern Luſtgaͤrten des<lb/> Fuͤrſten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Joſeph del Boſo</hi>,</hi> zu Palermo in Sicilien,<lb/> der von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Francisco Cupano</hi></hi> zu Neapali 1697 beſchrie-<lb/> ben iſt, an Menge der fremden Gewaͤchſe eben ſo we-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nig</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [157/0167]
lungen gekommen, die die Schriftſteller in ihren
Werken benutzet haben: ſo, wie die Hollaͤndiſchen
beruͤhmteſten Gaͤrten auch junge Baͤume erhielten,
wovon ein Theil gleich Anfangs fuͤr ſehr hohe Preiſe,
doch nur einzeln in etliche deutſche Gaͤrten kam.
Fuͤr Saamen aus Indien oder Japan wurde einiger
bekannten Handelsvortheile halber nicht geſorgt, oder
der Saame wurde mit Vorbedacht, aus Indien, wie
viele andere, nicht ausgefuͤhrt; alſo unterhielte die
ſchwere und langſame Vermehrung die hohen Preiſe
der jungen Pflanzen, und ſie mußten eben ſo ſelten
bleiben, wie ſie es noch ſind: wenn nicht der
bekannte Schleichhandel der Gaͤrtner dabey zuweilen
Ausnahmen gemacht haͤtte.
Ob ſich nun gleich damals, ſo wie in den erſten
Zeiten des jetzigen Jahrhunderts, und nachgehends
nicht weniger verſchiedene von dergleichen anſehnlichen
Baͤumen in den beruͤhmteſten deutſchen Pflanzen-
ſammlungen, in dem beſten Zuſtande befunden, die
von Fuͤrſten, Standesperſonen und beguͤterten Han-
delsleuten unterhalten wurden, ſo blieben ſie doch
darinnen eben ſo verſteckt, wie gewiſſe Buͤcher und
Manuſcripte, in großen oͤffentlichen Sammlungen,
von welchen man zu wenig Nachricht hat, und den
wenigſten Gebrauch machen kann. In einem der-
gleichen Zuſtande befande befanden ſich dieſe ſeltenen
und fuͤr hohe Preiſe dahin gebrachte Baͤume, unter
andern zu Carlsruhe im Marggrafthum Baden, zu
Dresden in dem Churfuͤrſtl. großen Garten, zu
Leipzig in beyden beruͤhmten Boſiſchen Gaͤrten, un-
ter denen der Caspar Boſiſche zu der Zeit denen bey-
den in Italien an Stiftung ſchon aͤltern Luſtgaͤrten des
Fuͤrſten Joſeph del Boſo, zu Palermo in Sicilien,
der von Francisco Cupano zu Neapali 1697 beſchrie-
ben iſt, an Menge der fremden Gewaͤchſe eben ſo we-
nig
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