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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.

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angeführte Umstände nicht bekannt genung gewe-
sen sind.

Was nun die keineswegen übertriebene Anzahl
der würklich nützlichen einheimischen Pflanzenarten in
der einzigen Churmark betrift, so fehlet aus allen fünf
Hauptklassen, die das ganze Gewächsreich ausmachen,
außer der einzigen Palmenordnung, Ordo palmarum,
welche die sechste ist, keine andere. Wir mögen uns
zu dem Ende von den Schwämmen, Fungis, den
Flechten, Algis, den Moosen, Muscios, Farreukräu-
tern, Filicetis, den Gräsern und Schilfarten, eine
Gramina et Calamaria, wozu noch die siebente
Ordnung von Gewächsen kommt, die man insbeson-
dere Pflanzen, Plantas nennet, an Ort und Stelle,
selbst in ihren verschiedenen Standorten von der Men-
ge ihrer Arten überzeugen. Unter den Pflanzen be-
finden sich laut dem vor etliche vierzig Jahren aufge-
nommenen und von Zeit zu Zeit nachgesehenen Ver-
zeichnisse, etwas über 1200 Arten, zu welchen 103 ver-
schiedene Gattungen in Bäumen und Sträuchern ge-
hören, die unter dem Namen von Holzarten, unsere Laub
holz, Kiehn, vermischte Waldungen und Gebüsche aus-
machen. Seit jener Zeit, da die natürliche Würkungs-
ordnung, und die ökonomischen Veränderungen ganzen
Gegenden andere Eigenschaften und Gestalten gegeben
haben, wie sie noch jetzo gefunden werden, so hat sich
seit etlichen zwanzig Jahren in der Churmark ihre An-
zahl mit 220 neu entdeckten Pflanzengattungen ver-
mehret: welches eine noch im vorigen Jahre auf das
neue übersehene besondere Liste ausweiset. Es ver-
stehet sich von selbsten, daß noch manche unentdeckt
geblieben, welche dem künftigen Fleiße der Kenner
nicht entgehen kann. Ein ansehnlicher Theil von
Kräutern und Gräsern hat ihre natürliche Standorte
mit anderen verwechselt, auch an Menge und Güte
seit sechzig Jahren erlitten, daß sie Sachverständige

in

angefuͤhrte Umſtaͤnde nicht bekannt genung gewe-
ſen ſind.

Was nun die keineswegen uͤbertriebene Anzahl
der wuͤrklich nuͤtzlichen einheimiſchen Pflanzenarten in
der einzigen Churmark betrift, ſo fehlet aus allen fuͤnf
Hauptklaſſen, die das ganze Gewaͤchsreich ausmachen,
außer der einzigen Palmenordnung, Ordo palmarum,
welche die ſechſte iſt, keine andere. Wir moͤgen uns
zu dem Ende von den Schwaͤmmen, Fungis, den
Flechten, Algis, den Mooſen, Muſcios, Farreukraͤu-
tern, Filicetis, den Graͤſern und Schilfarten, eine
Gramina et Calamaria, wozu noch die ſiebente
Ordnung von Gewaͤchſen kommt, die man insbeſon-
dere Pflanzen, Plantas nennet, an Ort und Stelle,
ſelbſt in ihren verſchiedenen Standorten von der Men-
ge ihrer Arten uͤberzeugen. Unter den Pflanzen be-
finden ſich laut dem vor etliche vierzig Jahren aufge-
nommenen und von Zeit zu Zeit nachgeſehenen Ver-
zeichniſſe, etwas uͤber 1200 Arten, zu welchen 103 ver-
ſchiedene Gattungen in Baͤumen und Straͤuchern ge-
hoͤren, die unter dem Namen von Holzarten, unſere Laub
holz, Kiehn, vermiſchte Waldungen und Gebuͤſche aus-
machen. Seit jener Zeit, da die natuͤrliche Wuͤrkungs-
ordnung, und die oͤkonomiſchen Veraͤnderungen ganzen
Gegenden andere Eigenſchaften und Geſtalten gegeben
haben, wie ſie noch jetzo gefunden werden, ſo hat ſich
ſeit etlichen zwanzig Jahren in der Churmark ihre An-
zahl mit 220 neu entdeckten Pflanzengattungen ver-
mehret: welches eine noch im vorigen Jahre auf das
neue uͤberſehene beſondere Liſte ausweiſet. Es ver-
ſtehet ſich von ſelbſten, daß noch manche unentdeckt
geblieben, welche dem kuͤnftigen Fleiße der Kenner
nicht entgehen kann. Ein anſehnlicher Theil von
Kraͤutern und Graͤſern hat ihre natuͤrliche Standorte
mit anderen verwechſelt, auch an Menge und Guͤte
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[100/0110] angefuͤhrte Umſtaͤnde nicht bekannt genung gewe- ſen ſind. Was nun die keineswegen uͤbertriebene Anzahl der wuͤrklich nuͤtzlichen einheimiſchen Pflanzenarten in der einzigen Churmark betrift, ſo fehlet aus allen fuͤnf Hauptklaſſen, die das ganze Gewaͤchsreich ausmachen, außer der einzigen Palmenordnung, Ordo palmarum, welche die ſechſte iſt, keine andere. Wir moͤgen uns zu dem Ende von den Schwaͤmmen, Fungis, den Flechten, Algis, den Mooſen, Muſcios, Farreukraͤu- tern, Filicetis, den Graͤſern und Schilfarten, eine Gramina et Calamaria, wozu noch die ſiebente Ordnung von Gewaͤchſen kommt, die man insbeſon- dere Pflanzen, Plantas nennet, an Ort und Stelle, ſelbſt in ihren verſchiedenen Standorten von der Men- ge ihrer Arten uͤberzeugen. Unter den Pflanzen be- finden ſich laut dem vor etliche vierzig Jahren aufge- nommenen und von Zeit zu Zeit nachgeſehenen Ver- zeichniſſe, etwas uͤber 1200 Arten, zu welchen 103 ver- ſchiedene Gattungen in Baͤumen und Straͤuchern ge- hoͤren, die unter dem Namen von Holzarten, unſere Laub holz, Kiehn, vermiſchte Waldungen und Gebuͤſche aus- machen. Seit jener Zeit, da die natuͤrliche Wuͤrkungs- ordnung, und die oͤkonomiſchen Veraͤnderungen ganzen Gegenden andere Eigenſchaften und Geſtalten gegeben haben, wie ſie noch jetzo gefunden werden, ſo hat ſich ſeit etlichen zwanzig Jahren in der Churmark ihre An- zahl mit 220 neu entdeckten Pflanzengattungen ver- mehret: welches eine noch im vorigen Jahre auf das neue uͤberſehene beſondere Liſte ausweiſet. Es ver- ſtehet ſich von ſelbſten, daß noch manche unentdeckt geblieben, welche dem kuͤnftigen Fleiße der Kenner nicht entgehen kann. Ein anſehnlicher Theil von Kraͤutern und Graͤſern hat ihre natuͤrliche Standorte mit anderen verwechſelt, auch an Menge und Guͤte ſeit ſechzig Jahren erlitten, daß ſie Sachverſtaͤndige in

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/110>, abgerufen am 22.11.2024.