VI. Cap. 76. de Mater. Med. und führet noch da- zu, gegen die so lange Zeit vorgegebene menschliche Gestalt der Mandragorawurzel, das eigene Ge- ständniß eines Alraunenhändlers zu Rom an, wel- chen er krank in der Kur gehabt. Dieser Alrau- nenfabrikant offenbarte ihm sowohl den ganzen Be- trug, als die künstliche Verfertigungsart der soge- nannten Alraunen, Alraunenmännlein, Galgen- männchen, Erdmännchen, imagunculorum Alru- nicorum, nebst den dazu verschiedenen tauglichen Wurzeln, welche dermaßen bekannt sind, daß sich kein Kenner einer gereinigten Naturgeschichte be- sonders dabey aufhalten wird. Wie es denn genug seyn kann das Alterthum der so verwirrten und ganz verdunkelten Geschichte der Dudaim, Mandrago- ra, Baaras und der Alrunen etwas aufzuklären, oder wenigstens dazu einige Gelegenheit zu geben. Diejenigen Wege, welche zu vielerley Quellen füh- ren, wird man in des berühmten Lambecii Com- ment. Bibliothec. Caesar. Vindobonens. finden, und zu den übrigen hat mir der große nun verstorbene Leib- arzt, der Herr Baron von Swieten, die Gelegenheit erleichtert, wie ich bald dankbarlich erinnern werde.
Die im vorhergehenden sub Litt. A. et B. schon angeführte und zur Erläuterung der Fabelge- schichte, wegen ihres beträchtlichen Alters, hier dienende Abrisse von 2 uralten Gemälden, aus einem seiner schlechten Beschaffenheit halber schon im 5ten Jahrhundert revidirten ausgebesserten und
dadurch
Botan. Abhdl.II.B. C
VI. Cap. 76. de Mater. Med. und fuͤhret noch da- zu, gegen die ſo lange Zeit vorgegebene menſchliche Geſtalt der Mandragorawurzel, das eigene Ge- ſtaͤndniß eines Alraunenhaͤndlers zu Rom an, wel- chen er krank in der Kur gehabt. Dieſer Alrau- nenfabrikant offenbarte ihm ſowohl den ganzen Be- trug, als die kuͤnſtliche Verfertigungsart der ſoge- nannten Alraunen, Alraunenmaͤnnlein, Galgen- maͤnnchen, Erdmaͤnnchen, imagunculorum Alru- nicorum, nebſt den dazu verſchiedenen tauglichen Wurzeln, welche dermaßen bekannt ſind, daß ſich kein Kenner einer gereinigten Naturgeſchichte be- ſonders dabey aufhalten wird. Wie es denn genug ſeyn kann das Alterthum der ſo verwirrten und ganz verdunkelten Geſchichte der Dudaim, Mandrago- ra, Baaras und der Alrunen etwas aufzuklaͤren, oder wenigſtens dazu einige Gelegenheit zu geben. Diejenigen Wege, welche zu vielerley Quellen fuͤh- ren, wird man in des beruͤhmten Lambecii Com- ment. Bibliothec. Caeſar. Vindobonenſ. finden, und zu den uͤbrigen hat mir der große nun verſtorbene Leib- arzt, der Herr Baron von Swieten, die Gelegenheit erleichtert, wie ich bald dankbarlich erinnern werde.
Die im vorhergehenden ſub Litt. A. et B. ſchon angefuͤhrte und zur Erlaͤuterung der Fabelge- ſchichte, wegen ihres betraͤchtlichen Alters, hier dienende Abriſſe von 2 uralten Gemaͤlden, aus einem ſeiner ſchlechten Beſchaffenheit halber ſchon im 5ten Jahrhundert revidirten ausgebeſſerten und
dadurch
Botan. Abhdl.II.B. C
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VI. Cap. 76. de Mater. Med. und fuͤhret noch da-
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Geſtalt der Mandragorawurzel, das eigene Ge-
ſtaͤndniß eines Alraunenhaͤndlers zu Rom an, wel-
chen er krank in der Kur gehabt. Dieſer Alrau-
nenfabrikant offenbarte ihm ſowohl den ganzen Be-
trug, als die kuͤnſtliche Verfertigungsart der ſoge-
nannten Alraunen, Alraunenmaͤnnlein, Galgen-
maͤnnchen, Erdmaͤnnchen, imagunculorum Alru-
nicorum, nebſt den dazu verſchiedenen tauglichen
Wurzeln, welche dermaßen bekannt ſind, daß ſich
kein Kenner einer gereinigten Naturgeſchichte be-
ſonders dabey aufhalten wird. Wie es denn genug
ſeyn kann das Alterthum der ſo verwirrten und ganz
verdunkelten Geſchichte der Dudaim, Mandrago-
ra, Baaras und der Alrunen etwas aufzuklaͤren,
oder wenigſtens dazu einige Gelegenheit zu geben.
Diejenigen Wege, welche zu vielerley Quellen fuͤh-
ren, wird man in des beruͤhmten Lambecii Com-
ment. Bibliothec. Caeſar. Vindobonenſ. finden, und zu
den uͤbrigen hat mir der große nun verſtorbene Leib-
arzt, der Herr Baron von Swieten, die Gelegenheit
erleichtert, wie ich bald dankbarlich erinnern werde.
Die im vorhergehenden ſub Litt. A. et B.
ſchon angefuͤhrte und zur Erlaͤuterung der Fabelge-
ſchichte, wegen ihres betraͤchtlichen Alters, hier
dienende Abriſſe von 2 uralten Gemaͤlden, aus
einem ſeiner ſchlechten Beſchaffenheit halber ſchon
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/43>, abgerufen am 22.11.2024.
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