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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

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nach Art des Hirsens von seiner Spreu gereiniget
und gestampfet. Die Zubereitung und Reinigung
des Schwadens geschiehet, wegen des darauf ste-
henden Schlammes, mit heißen Wasser, ohne der-
gleichen Reinigung bleibet sowohl der Geruch als
Geschmack des Schwadens eckel, man mag ihn
hernach mit Wasser, Milch oder Fleischbrühe ko-
chen, oder sonst zubereiten. Man verwahret den
wohlgereinigten Schwaden, und wendet ihn theils
in der Hauswirthschaft an, theils wird er nach den
Märkten zum Verkauf gebracht, wo man ihn aus
der ersten Hand Metzenweise, hernach aber in der
Handlung nach dem Gewichte haben kann.

Der Schwaden ist einer der gesundesten
Saamen, der ein feines, leicht zu verdauendes,
nahrhaftes, süßlich schleimiges Wesen hat, mit ei-
ner sehr wenigen, mehligen Erde, welche bey wei-
tem so grob, blühend oder auch zusammenziehend
und stopfend nicht gefunden wird, als im Hirsen,
Fönnich und den meisten Hülsenfrüchten. Der
Reiß folget ihm in der Güte, ist aber nicht feiner
in der Nahrung. Es dürfte demnach wohl gethan
seyn, den Schwaden, als ein herrliches Landpro-
dukt durch die Saat an schicklichen Orten, in gu-
tem Moorlande häufiger anzubauen. Vielleicht
hätte bey ihm die Art des Anbaues statt, die die
Chineser bey ihrem Reiß, und die Erfurter bey ih-
rer vortreflichen Brunnenkresse in denen sogenan-

ten

nach Art des Hirſens von ſeiner Spreu gereiniget
und geſtampfet. Die Zubereitung und Reinigung
des Schwadens geſchiehet, wegen des darauf ſte-
henden Schlammes, mit heißen Waſſer, ohne der-
gleichen Reinigung bleibet ſowohl der Geruch als
Geſchmack des Schwadens eckel, man mag ihn
hernach mit Waſſer, Milch oder Fleiſchbruͤhe ko-
chen, oder ſonſt zubereiten. Man verwahret den
wohlgereinigten Schwaden, und wendet ihn theils
in der Hauswirthſchaft an, theils wird er nach den
Maͤrkten zum Verkauf gebracht, wo man ihn aus
der erſten Hand Metzenweiſe, hernach aber in der
Handlung nach dem Gewichte haben kann.

Der Schwaden iſt einer der geſundeſten
Saamen, der ein feines, leicht zu verdauendes,
nahrhaftes, ſuͤßlich ſchleimiges Weſen hat, mit ei-
ner ſehr wenigen, mehligen Erde, welche bey wei-
tem ſo grob, bluͤhend oder auch zuſammenziehend
und ſtopfend nicht gefunden wird, als im Hirſen,
Foͤnnich und den meiſten Huͤlſenfruͤchten. Der
Reiß folget ihm in der Guͤte, iſt aber nicht feiner
in der Nahrung. Es duͤrfte demnach wohl gethan
ſeyn, den Schwaden, als ein herrliches Landpro-
dukt durch die Saat an ſchicklichen Orten, in gu-
tem Moorlande haͤufiger anzubauen. Vielleicht
haͤtte bey ihm die Art des Anbaues ſtatt, die die
Chineſer bey ihrem Reiß, und die Erfurter bey ih-
rer vortreflichen Brunnenkreſſe in denen ſogenan-

ten
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[250[248]/0258] nach Art des Hirſens von ſeiner Spreu gereiniget und geſtampfet. Die Zubereitung und Reinigung des Schwadens geſchiehet, wegen des darauf ſte- henden Schlammes, mit heißen Waſſer, ohne der- gleichen Reinigung bleibet ſowohl der Geruch als Geſchmack des Schwadens eckel, man mag ihn hernach mit Waſſer, Milch oder Fleiſchbruͤhe ko- chen, oder ſonſt zubereiten. Man verwahret den wohlgereinigten Schwaden, und wendet ihn theils in der Hauswirthſchaft an, theils wird er nach den Maͤrkten zum Verkauf gebracht, wo man ihn aus der erſten Hand Metzenweiſe, hernach aber in der Handlung nach dem Gewichte haben kann. Der Schwaden iſt einer der geſundeſten Saamen, der ein feines, leicht zu verdauendes, nahrhaftes, ſuͤßlich ſchleimiges Weſen hat, mit ei- ner ſehr wenigen, mehligen Erde, welche bey wei- tem ſo grob, bluͤhend oder auch zuſammenziehend und ſtopfend nicht gefunden wird, als im Hirſen, Foͤnnich und den meiſten Huͤlſenfruͤchten. Der Reiß folget ihm in der Guͤte, iſt aber nicht feiner in der Nahrung. Es duͤrfte demnach wohl gethan ſeyn, den Schwaden, als ein herrliches Landpro- dukt durch die Saat an ſchicklichen Orten, in gu- tem Moorlande haͤufiger anzubauen. Vielleicht haͤtte bey ihm die Art des Anbaues ſtatt, die die Chineſer bey ihrem Reiß, und die Erfurter bey ih- rer vortreflichen Brunnenkreſſe in denen ſogenan- ten

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 250[248]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/258>, abgerufen am 23.11.2024.