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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

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Das Schwadengras findet man zwar in vie-
len Ländern von Deutschland, Böhmen, Pohlen,
Ungarn, Preußen, Liefland, Curland, Schle-
sien, der Niederlausitz und der Churmark Bran-
denburg, um die Warte, Oder, Spree und Havel,
auch um die Vorwasser, Landseen, großen Strö-
me, Teiche und Dämme, in und an den Graben,
auf sumpfigen und fetten Wiesen, und wo auf ei-
nem lockern, gutem Grunde die Wasser lange ste-
hen, daß man es unter die gemeinen Gräser rech-
nen kann; allein es wächset demohngeachtet nicht
überall in einer so großen Menge daß es sich auf
Schwaden ordentlich nutzen ließe. Wo es aber
besser gekannt und wirklich genutzet wird, geschie-
het das Einsammeln des Schwadens im July,
vor der Heuerndte, durch das Gesinde, des Mor-
gens sehr früh, bey einem starken Thau, nach den
Abfuttern und Melken des Viehes, da der Schwa-
den noch naß in die Siebe geschlagen wird, wel-
che lange Stiele haben. Man nennet dergleichen
Sammlung das Schwadenschlagen und nimmt sie
deswegen so früh vor, weil dieser Saame hernach
beym Anrühren der Halme in den heißern Stunden
allzuhäufig ausfällt, daß davon wenig gewonnen
werden kann.

Der auf erwähnte Art geschlagene und zwi-
schen Leinentüchern etwas abgetrocknete Schwa-
den wird hierauf weiter verluftet, getrocknet,

nach
Q 5

Das Schwadengras findet man zwar in vie-
len Laͤndern von Deutſchland, Boͤhmen, Pohlen,
Ungarn, Preußen, Liefland, Curland, Schle-
ſien, der Niederlauſitz und der Churmark Bran-
denburg, um die Warte, Oder, Spree und Havel,
auch um die Vorwaſſer, Landſeen, großen Stroͤ-
me, Teiche und Daͤmme, in und an den Graben,
auf ſumpfigen und fetten Wieſen, und wo auf ei-
nem lockern, gutem Grunde die Waſſer lange ſte-
hen, daß man es unter die gemeinen Graͤſer rech-
nen kann; allein es waͤchſet demohngeachtet nicht
uͤberall in einer ſo großen Menge daß es ſich auf
Schwaden ordentlich nutzen ließe. Wo es aber
beſſer gekannt und wirklich genutzet wird, geſchie-
het das Einſammeln des Schwadens im July,
vor der Heuerndte, durch das Geſinde, des Mor-
gens ſehr fruͤh, bey einem ſtarken Thau, nach den
Abfuttern und Melken des Viehes, da der Schwa-
den noch naß in die Siebe geſchlagen wird, wel-
che lange Stiele haben. Man nennet dergleichen
Sammlung das Schwadenſchlagen und nimmt ſie
deswegen ſo fruͤh vor, weil dieſer Saame hernach
beym Anruͤhren der Halme in den heißern Stunden
allzuhaͤufig ausfaͤllt, daß davon wenig gewonnen
werden kann.

Der auf erwaͤhnte Art geſchlagene und zwi-
ſchen Leinentuͤchern etwas abgetrocknete Schwa-
den wird hierauf weiter verluftet, getrocknet,

nach
Q 5
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[249[247]/0257] Das Schwadengras findet man zwar in vie- len Laͤndern von Deutſchland, Boͤhmen, Pohlen, Ungarn, Preußen, Liefland, Curland, Schle- ſien, der Niederlauſitz und der Churmark Bran- denburg, um die Warte, Oder, Spree und Havel, auch um die Vorwaſſer, Landſeen, großen Stroͤ- me, Teiche und Daͤmme, in und an den Graben, auf ſumpfigen und fetten Wieſen, und wo auf ei- nem lockern, gutem Grunde die Waſſer lange ſte- hen, daß man es unter die gemeinen Graͤſer rech- nen kann; allein es waͤchſet demohngeachtet nicht uͤberall in einer ſo großen Menge daß es ſich auf Schwaden ordentlich nutzen ließe. Wo es aber beſſer gekannt und wirklich genutzet wird, geſchie- het das Einſammeln des Schwadens im July, vor der Heuerndte, durch das Geſinde, des Mor- gens ſehr fruͤh, bey einem ſtarken Thau, nach den Abfuttern und Melken des Viehes, da der Schwa- den noch naß in die Siebe geſchlagen wird, wel- che lange Stiele haben. Man nennet dergleichen Sammlung das Schwadenſchlagen und nimmt ſie deswegen ſo fruͤh vor, weil dieſer Saame hernach beym Anruͤhren der Halme in den heißern Stunden allzuhaͤufig ausfaͤllt, daß davon wenig gewonnen werden kann. Der auf erwaͤhnte Art geſchlagene und zwi- ſchen Leinentuͤchern etwas abgetrocknete Schwa- den wird hierauf weiter verluftet, getrocknet, nach Q 5

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 249[247]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/257>, abgerufen am 23.11.2024.