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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

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leute, welche die niedrigen und weitläuftigen, mo-
rastigen Gegenden bewohnen, und sich mit der
Viehzucht und dem Heuschlag beschäftigen, haben
dieses Gras strichweise in den Brüchen um die
Vorwasser, Sümpfe, Feldgraben, und um die
nassen Wälder und Hütungen wahrgenommen,
auch an solchen Orten, in welchen das Winterwasser
zuweilen lange gestanden. Daselbst kommen die
langen stumpfspitzigen Blätter gleich im Frühlinge
ziemlich tief aus dem Wasser hervor, und legen sich
ganz platt oben auf das Wasser. Ohne vom Schwa-
dentragenden Grase
etwas zu wissen, hat man die-
sen Blättern den Namen Flott- oder Flutgras ge-
geben. Unter dem Flottgrase machen eben diese
Leute wieder einen Unterschied, und zeigen uns ein
weißes Flottgras, welches gramen fluviale album der
Alten, Alopecurus geniculatus oder infractus des
Herrn von Linne, das kleine deutsche Wasser-
Fuchsschwanzgras
ist. Von einer andern Seite
wird das Schwadengras von denen um die großen
Ströme, Landseen und Moräste wohnenden Fi-
schern und Jägern gekannt, welche es Entengras,
Gramen anatum, deshalb zu nennen gewohnt sind,
weil sie wissen, daß unter den wilden Wasservö-
geln besonders die jungen Enten von dem im July
davon häufig (besonders bey starken Regen), abfal-
lenden Saamen ungemein zunehmen, auch deswe-
gen sich sehr gerne im Schwadengrase aufhalten.

Allem
Q 3

leute, welche die niedrigen und weitlaͤuftigen, mo-
raſtigen Gegenden bewohnen, und ſich mit der
Viehzucht und dem Heuſchlag beſchaͤftigen, haben
dieſes Gras ſtrichweiſe in den Bruͤchen um die
Vorwaſſer, Suͤmpfe, Feldgraben, und um die
naſſen Waͤlder und Huͤtungen wahrgenommen,
auch an ſolchen Orten, in welchen das Winterwaſſer
zuweilen lange geſtanden. Daſelbſt kommen die
langen ſtumpfſpitzigen Blaͤtter gleich im Fruͤhlinge
ziemlich tief aus dem Waſſer hervor, und legen ſich
ganz platt oben auf das Waſſer. Ohne vom Schwa-
dentragenden Graſe
etwas zu wiſſen, hat man die-
ſen Blaͤttern den Namen Flott- oder Flutgras ge-
geben. Unter dem Flottgraſe machen eben dieſe
Leute wieder einen Unterſchied, und zeigen uns ein
weißes Flottgras, welches gramen fluviale album der
Alten, Alopecurus geniculatus oder infractus des
Herrn von Linne, das kleine deutſche Waſſer-
Fuchsſchwanzgras
iſt. Von einer andern Seite
wird das Schwadengras von denen um die großen
Stroͤme, Landſeen und Moraͤſte wohnenden Fi-
ſchern und Jaͤgern gekannt, welche es Entengras,
Gramen anatum, deshalb zu nennen gewohnt ſind,
weil ſie wiſſen, daß unter den wilden Waſſervoͤ-
geln beſonders die jungen Enten von dem im July
davon haͤufig (beſonders bey ſtarken Regen), abfal-
lenden Saamen ungemein zunehmen, auch deswe-
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Q 3
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[245[243]/0253] leute, welche die niedrigen und weitlaͤuftigen, mo- raſtigen Gegenden bewohnen, und ſich mit der Viehzucht und dem Heuſchlag beſchaͤftigen, haben dieſes Gras ſtrichweiſe in den Bruͤchen um die Vorwaſſer, Suͤmpfe, Feldgraben, und um die naſſen Waͤlder und Huͤtungen wahrgenommen, auch an ſolchen Orten, in welchen das Winterwaſſer zuweilen lange geſtanden. Daſelbſt kommen die langen ſtumpfſpitzigen Blaͤtter gleich im Fruͤhlinge ziemlich tief aus dem Waſſer hervor, und legen ſich ganz platt oben auf das Waſſer. Ohne vom Schwa- dentragenden Graſe etwas zu wiſſen, hat man die- ſen Blaͤttern den Namen Flott- oder Flutgras ge- geben. Unter dem Flottgraſe machen eben dieſe Leute wieder einen Unterſchied, und zeigen uns ein weißes Flottgras, welches gramen fluviale album der Alten, Alopecurus geniculatus oder infractus des Herrn von Linne, das kleine deutſche Waſſer- Fuchsſchwanzgras iſt. Von einer andern Seite wird das Schwadengras von denen um die großen Stroͤme, Landſeen und Moraͤſte wohnenden Fi- ſchern und Jaͤgern gekannt, welche es Entengras, Gramen anatum, deshalb zu nennen gewohnt ſind, weil ſie wiſſen, daß unter den wilden Waſſervoͤ- geln beſonders die jungen Enten von dem im July davon haͤufig (beſonders bey ſtarken Regen), abfal- lenden Saamen ungemein zunehmen, auch deswe- gen ſich ſehr gerne im Schwadengraſe aufhalten. Allem Q 3

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 245[243]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/253>, abgerufen am 23.11.2024.