dritten Zeitpunkte wird die Pflanze, wenn sie in vol- ler Blüthe stehet, und noch im besten Saft und Wachsthum ist, auf den trocknen Sandfeldern untergepflüget. Man darf nicht warten, bis sie zu holzig, oder gar fast trocken wird, da sie einen schlechten oder gar keinen Dünger giebt.
Erbsen, Buchweitzen, Hafer, Wicken und allerhand unreines Futtergemenge, Turneps, Rüben, Beete und andere saftige Pflanzen thun im Acker, wie längst bekannt, ein gleiches. Doch muß man als Kenner dabey bedenken, was eine bloße Pflanzenerde und ihre Säfte im Acker zu thun im Stande sind, und daß sie nur eine leichte Dün- gung von kurzer Dauer geben; denn daß Mist von Thieren und Thiererde den Acker fetter machen, ist längst außer Zweifel. Wenn aber der Dünger aus beyden zusammen genommen bestehet, so hat man den rechten davon verlangten Nutzen. Die übri- gen Umstände von Seiten der Ackerverschiedenheit, die Auflösung des Düngers zu Nahrungstheilchen für die Feldfrüchte, und die dazu erforderliche gün- stige Witterung verstehen sich von selbst.
Will man sich aber zu ökonomischen Absichten der Lupinensaat bedienen, so wird man aus eben den Gründen vorher wohl untersuchen, woher der jährli- che Vorrath derselben zu nehmen sey, auch, ob man nicht dabey zugleich mit vorgedachten schon von Al-
ters
dritten Zeitpunkte wird die Pflanze, wenn ſie in vol- ler Bluͤthe ſtehet, und noch im beſten Saft und Wachsthum iſt, auf den trocknen Sandfeldern untergepfluͤget. Man darf nicht warten, bis ſie zu holzig, oder gar faſt trocken wird, da ſie einen ſchlechten oder gar keinen Duͤnger giebt.
Erbſen, Buchweitzen, Hafer, Wicken und allerhand unreines Futtergemenge, Turneps, Ruͤben, Beete und andere ſaftige Pflanzen thun im Acker, wie laͤngſt bekannt, ein gleiches. Doch muß man als Kenner dabey bedenken, was eine bloße Pflanzenerde und ihre Saͤfte im Acker zu thun im Stande ſind, und daß ſie nur eine leichte Duͤn- gung von kurzer Dauer geben; denn daß Miſt von Thieren und Thiererde den Acker fetter machen, iſt laͤngſt außer Zweifel. Wenn aber der Duͤnger aus beyden zuſammen genommen beſtehet, ſo hat man den rechten davon verlangten Nutzen. Die uͤbri- gen Umſtaͤnde von Seiten der Ackerverſchiedenheit, die Aufloͤſung des Duͤngers zu Nahrungstheilchen fuͤr die Feldfruͤchte, und die dazu erforderliche guͤn- ſtige Witterung verſtehen ſich von ſelbſt.
Will man ſich aber zu oͤkonomiſchen Abſichten der Lupinenſaat bedienen, ſo wird man aus eben den Gruͤnden vorher wohl unterſuchen, woher der jaͤhrli- che Vorrath derſelben zu nehmen ſey, auch, ob man nicht dabey zugleich mit vorgedachten ſchon von Al-
ters
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0250"n="242[240]"/>
dritten Zeitpunkte wird die Pflanze, wenn ſie in vol-<lb/>
ler Bluͤthe ſtehet, und noch im beſten Saft und<lb/>
Wachsthum iſt, auf den trocknen Sandfeldern<lb/>
untergepfluͤget. Man darf nicht warten, bis ſie zu<lb/>
holzig, oder gar faſt trocken wird, da ſie einen<lb/>ſchlechten oder gar keinen Duͤnger giebt.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Erbſen, Buchweitzen, Hafer, Wicken</hi> und<lb/>
allerhand <hirendition="#fr">unreines Futtergemenge, Turneps,<lb/>
Ruͤben, Beete und andere ſaftige Pflanzen</hi> thun<lb/>
im Acker, wie laͤngſt bekannt, ein gleiches. Doch<lb/>
muß man als Kenner dabey bedenken, was eine<lb/>
bloße Pflanzenerde und ihre Saͤfte im Acker zu thun<lb/>
im Stande ſind, und daß ſie nur eine leichte Duͤn-<lb/>
gung von kurzer Dauer geben; denn daß Miſt von<lb/>
Thieren und Thiererde den Acker fetter machen, iſt<lb/>
laͤngſt außer Zweifel. Wenn aber der Duͤnger aus<lb/>
beyden zuſammen genommen beſtehet, ſo hat man<lb/>
den rechten davon verlangten Nutzen. Die uͤbri-<lb/>
gen Umſtaͤnde von Seiten der Ackerverſchiedenheit,<lb/>
die Aufloͤſung des Duͤngers zu Nahrungstheilchen<lb/>
fuͤr die Feldfruͤchte, und die dazu erforderliche guͤn-<lb/>ſtige Witterung verſtehen ſich von ſelbſt.</p><lb/><p>Will man ſich aber zu oͤkonomiſchen Abſichten<lb/>
der Lupinenſaat bedienen, ſo wird man aus eben den<lb/>
Gruͤnden vorher wohl unterſuchen, woher der jaͤhrli-<lb/>
che Vorrath derſelben zu nehmen ſey, auch, ob man<lb/>
nicht dabey zugleich mit vorgedachten ſchon von Al-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ters</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[242[240]/0250]
dritten Zeitpunkte wird die Pflanze, wenn ſie in vol-
ler Bluͤthe ſtehet, und noch im beſten Saft und
Wachsthum iſt, auf den trocknen Sandfeldern
untergepfluͤget. Man darf nicht warten, bis ſie zu
holzig, oder gar faſt trocken wird, da ſie einen
ſchlechten oder gar keinen Duͤnger giebt.
Erbſen, Buchweitzen, Hafer, Wicken und
allerhand unreines Futtergemenge, Turneps,
Ruͤben, Beete und andere ſaftige Pflanzen thun
im Acker, wie laͤngſt bekannt, ein gleiches. Doch
muß man als Kenner dabey bedenken, was eine
bloße Pflanzenerde und ihre Saͤfte im Acker zu thun
im Stande ſind, und daß ſie nur eine leichte Duͤn-
gung von kurzer Dauer geben; denn daß Miſt von
Thieren und Thiererde den Acker fetter machen, iſt
laͤngſt außer Zweifel. Wenn aber der Duͤnger aus
beyden zuſammen genommen beſtehet, ſo hat man
den rechten davon verlangten Nutzen. Die uͤbri-
gen Umſtaͤnde von Seiten der Ackerverſchiedenheit,
die Aufloͤſung des Duͤngers zu Nahrungstheilchen
fuͤr die Feldfruͤchte, und die dazu erforderliche guͤn-
ſtige Witterung verſtehen ſich von ſelbſt.
Will man ſich aber zu oͤkonomiſchen Abſichten
der Lupinenſaat bedienen, ſo wird man aus eben den
Gruͤnden vorher wohl unterſuchen, woher der jaͤhrli-
che Vorrath derſelben zu nehmen ſey, auch, ob man
nicht dabey zugleich mit vorgedachten ſchon von Al-
ters
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 242[240]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/250>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.