auch andere bey der Heuerndte, und den folgen- den Grummethau schon zu sehr alt auch über- standen und grobstenglich werdenden Kräutern trägt. Das junge Vieh wird mager und verhun- gert fast mitten unter der Menge solcher blumigen Staudengewächse, wenn nicht andere feinere, und süße, gute Grasarten dazwischen stehen. Bey der ersten frühen Heuerndte sind dergleichen noch niedrig, auch kaum zu mähen, im July aber zu alt, grob und unverdaulich, unkräftig, und ihr spätes Nachwachs in Grummet erst wieder gut.
Auf einen feuchten lockern fruchtbaren Wiese- grunde, bleiben dergleichen hohe Stauden viel län- ger weich und saftig, und wachsen wieder eher nach, als auf hohen, trocknen, heißen Boden. Ueber- haupt sind viele schlechte Grasarten und Gewäch- se, zur Weide und Heu in gutem Grunde gut, in schlechtern aber schlechter, und in gewisser Gegend auch die beste Art immer schlechter auch unnahrhaf- ter, ei[ - 4 Zeichen fehlen] verbessern sich im Heu, andere werden schlecht,[ - 5 Zeichen fehlen] [w]ohlriechende balsamische, theilen dem Heu[ - 1 Zeichen fehlt] [we]nn sie in Haufen stehen, indem sie ausdünsten, einen Theil ihrer flüchtigen Bestand- theile mit, wie die Münzarten, das Tunkegras, und andere wohlriechende mehr.
Alle Gras- und Gewächsarten kommen ent- weder auf der Weide, und der Trift, in Feldern,
auf
auch andere bey der Heuerndte, und den folgen- den Grummethau ſchon zu ſehr alt auch uͤber- ſtanden und grobſtenglich werdenden Kraͤutern traͤgt. Das junge Vieh wird mager und verhun- gert faſt mitten unter der Menge ſolcher blumigen Staudengewaͤchſe, wenn nicht andere feinere, und ſuͤße, gute Grasarten dazwiſchen ſtehen. Bey der erſten fruͤhen Heuerndte ſind dergleichen noch niedrig, auch kaum zu maͤhen, im July aber zu alt, grob und unverdaulich, unkraͤftig, und ihr ſpaͤtes Nachwachs in Grummet erſt wieder gut.
Auf einen feuchten lockern fruchtbaren Wieſe- grunde, bleiben dergleichen hohe Stauden viel laͤn- ger weich und ſaftig, und wachſen wieder eher nach, als auf hohen, trocknen, heißen Boden. Ueber- haupt ſind viele ſchlechte Grasarten und Gewaͤch- ſe, zur Weide und Heu in gutem Grunde gut, in ſchlechtern aber ſchlechter, und in gewiſſer Gegend auch die beſte Art immer ſchlechter auch unnahrhaf- ter, ei[ – 4 Zeichen fehlen] verbeſſern ſich im Heu, andere werden ſchlecht,[ – 5 Zeichen fehlen] [w]ohlriechende balſamiſche, theilen dem Heu[ – 1 Zeichen fehlt] [we]nn ſie in Haufen ſtehen, indem ſie ausduͤnſten, einen Theil ihrer fluͤchtigen Beſtand- theile mit, wie die Muͤnzarten, das Tunkegras, und andere wohlriechende mehr.
Alle Gras- und Gewaͤchsarten kommen ent- weder auf der Weide, und der Trift, in Feldern,
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auch andere bey der Heuerndte, und den folgen-
den Grummethau ſchon zu ſehr alt auch uͤber-
ſtanden und grobſtenglich werdenden Kraͤutern
traͤgt. Das junge Vieh wird mager und verhun-
gert faſt mitten unter der Menge ſolcher blumigen
Staudengewaͤchſe, wenn nicht andere feinere,
und ſuͤße, gute Grasarten dazwiſchen ſtehen.
Bey der erſten fruͤhen Heuerndte ſind dergleichen
noch niedrig, auch kaum zu maͤhen, im July
aber zu alt, grob und unverdaulich, unkraͤftig,
und ihr ſpaͤtes Nachwachs in Grummet erſt
wieder gut.
Auf einen feuchten lockern fruchtbaren Wieſe-
grunde, bleiben dergleichen hohe Stauden viel laͤn-
ger weich und ſaftig, und wachſen wieder eher nach,
als auf hohen, trocknen, heißen Boden. Ueber-
haupt ſind viele ſchlechte Grasarten und Gewaͤch-
ſe, zur Weide und Heu in gutem Grunde gut, in
ſchlechtern aber ſchlechter, und in gewiſſer Gegend
auch die beſte Art immer ſchlechter auch unnahrhaf-
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dem Heu_ wenn ſie in Haufen ſtehen, indem ſie
ausduͤnſten, einen Theil ihrer fluͤchtigen Beſtand-
theile mit, wie die Muͤnzarten, das Tunkegras,
und andere wohlriechende mehr.
Alle Gras- und Gewaͤchsarten kommen ent-
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/170>, abgerufen am 25.11.2024.
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