Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.man die gemeine Erfahrung in allen Stücken Wenn den natürlichen Wirkungen hierbey die Demnach gehört ein unüberlegtes Moos- und den
man die gemeine Erfahrung in allen Stuͤcken Wenn den natuͤrlichen Wirkungen hierbey die Demnach gehoͤrt ein unuͤberlegtes Moos- und den
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0146" n="134"/> man die gemeine Erfahrung in allen Stuͤcken<lb/> fuͤr ſich.</p><lb/> <p>Wenn den natuͤrlichen Wirkungen hierbey die<lb/> gehoͤrige Zeit gelaſſen wird, wenn man keine ſchaͤd-<lb/> liche Forſtnutzung ſo ſcheinbar ſie auch immer ſeyn<lb/> mag, beguͤnſtiget, und gegen die natuͤrliche Ord-<lb/> nung vor der Zeit keine ſtoͤhrende Nutzung verlangt,<lb/> oder eine angehende zu weit treibet, welche uns<lb/> beym Forſthaushalte der zukuͤnftigen wahren Haupt-<lb/> vortheile zum voraus beraubet; ſo gehet der natuͤr-<lb/> liche Anflug beſonders der Tannen und uͤbrigen Na-<lb/> delhoͤlzer in dem Mooſe auf den Revieren ſehr gut<lb/> von ſtatten. Nimmt man aber den Moos von der<lb/> Erde ganz weg, um ihn davon zu reinigen, ſo wer-<lb/> den dadurch alle Saamen und Saatpflanzen zu-<lb/> gleich mit weggeraffet.</p><lb/> <p>Demnach gehoͤrt ein unuͤberlegtes Moos- und<lb/> Streurechen, wenn es in den Waldungen, ohne<lb/> Ruͤckſicht auf die rechte Jahres- und Beſaamungs-<lb/> zeit, und Beſchaffenheit des Anfluges und jungen<lb/> Holzes geſchiehet, unter eine der allerſchaͤdlichſten<lb/> Forſtnutzung. Das ſchlimmſte iſt noch dabey,<lb/> daß die Einſammlung der Waldſtreu zu Vermeh-<lb/> rung des Duͤngers bey dem Landmanne nicht nur<lb/> zur Gewohnheit geworden, dergleichen an allen<lb/> Orten in den Forſten ohne Unterſchied ohne weitere<lb/> Anweiſung der Forſtbedienten zu thun, wo er nur<lb/> Moos finden kann, ſondern auch daß Forſtbediente<lb/> bey der Anweiſung ſelbſt nachlaͤßig ſind, weil ſie in<lb/> <fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [134/0146]
man die gemeine Erfahrung in allen Stuͤcken
fuͤr ſich.
Wenn den natuͤrlichen Wirkungen hierbey die
gehoͤrige Zeit gelaſſen wird, wenn man keine ſchaͤd-
liche Forſtnutzung ſo ſcheinbar ſie auch immer ſeyn
mag, beguͤnſtiget, und gegen die natuͤrliche Ord-
nung vor der Zeit keine ſtoͤhrende Nutzung verlangt,
oder eine angehende zu weit treibet, welche uns
beym Forſthaushalte der zukuͤnftigen wahren Haupt-
vortheile zum voraus beraubet; ſo gehet der natuͤr-
liche Anflug beſonders der Tannen und uͤbrigen Na-
delhoͤlzer in dem Mooſe auf den Revieren ſehr gut
von ſtatten. Nimmt man aber den Moos von der
Erde ganz weg, um ihn davon zu reinigen, ſo wer-
den dadurch alle Saamen und Saatpflanzen zu-
gleich mit weggeraffet.
Demnach gehoͤrt ein unuͤberlegtes Moos- und
Streurechen, wenn es in den Waldungen, ohne
Ruͤckſicht auf die rechte Jahres- und Beſaamungs-
zeit, und Beſchaffenheit des Anfluges und jungen
Holzes geſchiehet, unter eine der allerſchaͤdlichſten
Forſtnutzung. Das ſchlimmſte iſt noch dabey,
daß die Einſammlung der Waldſtreu zu Vermeh-
rung des Duͤngers bey dem Landmanne nicht nur
zur Gewohnheit geworden, dergleichen an allen
Orten in den Forſten ohne Unterſchied ohne weitere
Anweiſung der Forſtbedienten zu thun, wo er nur
Moos finden kann, ſondern auch daß Forſtbediente
bey der Anweiſung ſelbſt nachlaͤßig ſind, weil ſie in
den
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