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Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659.

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Teutschlands Wohlfarts
Weinstein verkaufft wird. Also macht man sein Rechnung billig dahin/ daß man auß
den Kräuter vnd Holtz säften einen Salpeter mache/ welcher vnter allen salien am
thewersten kan verkaufft werden. Wofern man aber des Salpeters zu viel hätte/ daß
man nicht wüste womit hin/ alsdann könte man auch Weinstein auß den Säften ma-
chen: Dieweilen aber der Salpeter so bald nicht wohlfeyl werden kan/ so thut man auch
am besten/ allein Salpeter auß den Säften zu bereyten/ sonderlich weilen derselbe zu al-
len Zeiten zu verbesserung der geringen Metallen mit Nutzen zu gebrauchen/ vnd dessen
nimmermehr zu viel seyn wird/ würd auch besser damit angebracht/ als zum Büchsen-
pulver machen/ wann solche böse Kunst/ damit so viel Menschen getödet werden/ nicht
allbereyt bekant/ solte man lieber Mangel leyden/ dann nur den Salpeter/ wil geschwei-
gen das Büchsenpulver darauß zu machen/ beschreiben.

Dieweilen aber mein aussehen gantz vnd gar nicht durch den Salpeter jemands
Anlas zu geben einiges leyd zu thun/ sondern vielmehr meinem Nächsten gutes darmit
zu beweisen/ gerichtet: wie ich dann allbereyt viel nützlich Künste darmit zu verrichten
in meinem Miraculo Mundi vnd deren Explication klärlich beschrieben/ vnd weyters
in verbesserung vnd Concentrirung der geringern Metallen/ in den folgenden an-
dern Dritten vnd Vierdten Theil dieses Buchs ebenmässig durch den Salpeter zu
thun/ angewiesen wird. Also verhoffe ich daß mirs ja niemand/ wann ich anlas gebe den
Salpeter in Copia, auß dem Holtz vnd andern dingen zu zeugen/ für übel auffnehmen
werde/ dardurch fürs erste nicht allein das jenige Kraut/ Gras vnd Holtz/ so doch liegt
vnd verdirbt/ niemand zu Nutzen kompt/ dem Vatterland (wann er nur verkaufft wer-
den solte) ein grosser Schatz eyngebracht wird: sondern es kan auch derselbe (wie bey
meinem Miraculo Mundi, vnd auch Concentration der Mineralischen vnd Metalli-
schen Geschlechten zu sehen) zu vielen nützlichen Künsten verbraucht vnd angewendet
werden/ also daß man so man nicht gern wolte/ gar kein Schießpulver darauß ma-
chen dörffte.

Vnd finden sich über diese oberzehlte Tugenden vnd würckungen des Salpe-
ters/ täglich mehr vnd mehr Secreten so dardurch zu wegen zu bringen/ welche so man
solche alle allhier erzehlen solte/ die gantze Welt sich über verwundern würde. Welches
aber vnnötig/ mehr Wort davon zu machen/ dann allbereyt so viel bewiesen ist/ vnd von
mir in offenen Druck gangen/ darauß man leichtlich sehen kan/ daß noch ein mehrers/
so mir vnd andern vnbewust/ darhinder stecken müsse.

Mag also der Salpeter/ trutz aller seiner Feind vnd vnwissenden Spötter/ ein
Subjectum Universale, vnd ein wunder ding aller wunder dingen mit Warheit ge-
nennet werden. Vnd ob wohlen viel vnerfahrne die Nasen darüber gerümpfft/ vnd
wiederlegen wollen/ daß es das wahre Subjectum vnd Solvens Universale nicht seyn
solte: Alle die jenigen aber so solches vermeynen/ haben nicht viel vergessen/ vnd ist jh-
nen der Salpeter ein solch frembd Thier/ als wann es erst vor einem Jahr auß Africa
zu vns were gebracht worden. Solche Naseweise Freveler/ solten viel ehender die

Karten

Teutſchlands Wohlfarts
Weinſtein verkaufft wird. Alſo macht man ſein Rechnung billig dahin/ daß man auß
den Kraͤuter vnd Holtz ſaͤften einen Salpeter mache/ welcher vnter allen ſalien am
thewerſten kan verkaufft werden. Wofern man aber des Salpeters zu viel haͤtte/ daß
man nicht wuͤſte womit hin/ alsdann koͤnte man auch Weinſtein auß den Saͤften ma-
chen: Dieweilen aber der Salpeter ſo bald nicht wohlfeyl werden kan/ ſo thut man auch
am beſten/ allein Salpeter auß den Saͤften zu bereyten/ ſonderlich weilen derſelbe zu al-
len Zeiten zu verbeſſerung der geringen Metallen mit Nutzen zu gebrauchen/ vnd deſſen
nimmermehr zu viel ſeyn wird/ wuͤrd auch beſſer damit angebracht/ als zum Buͤchſen-
pulver machen/ wann ſolche boͤſe Kunſt/ damit ſo viel Menſchen getoͤdet werden/ nicht
allbereyt bekant/ ſolte man lieber Mangel leyden/ dann nur den Salpeter/ wil geſchwei-
gen das Buͤchſenpulver darauß zu machen/ beſchreiben.

Dieweilen aber mein auſſehen gantz vnd gar nicht durch den Salpeter jemands
Anlas zu geben einiges leyd zu thun/ ſondern vielmehr meinem Naͤchſten gutes darmit
zu beweiſen/ gerichtet: wie ich dann allbereyt viel nuͤtzlich Kuͤnſte darmit zu verꝛichten
in meinem Miraculo Mundi vnd deren Explication klaͤrlich beſchrieben/ vnd weyters
in verbeſſerung vnd Concentrirung der geringern Metallen/ in den folgenden an-
dern Dritten vnd Vierdten Theil dieſes Buchs ebenmaͤſſig durch den Salpeter zu
thun/ angewieſen wird. Alſo verhoffe ich daß mirs ja niemand/ wann ich anlas gebe den
Salpeter in Copia, auß dem Holtz vnd andern dingen zu zeugen/ fuͤr uͤbel auffnehmen
werde/ dardurch fuͤrs erſte nicht allein das jenige Kraut/ Gras vnd Holtz/ ſo doch liegt
vnd verdirbt/ niemand zu Nutzen kompt/ dem Vatterland (wann er nur verkaufft wer-
den ſolte) ein groſſer Schatz eyngebracht wird: ſondern es kan auch derſelbe (wie bey
meinem Miraculo Mundi, vnd auch Concentration der Mineraliſchen vnd Metalli-
ſchen Geſchlechten zu ſehen) zu vielen nuͤtzlichen Kuͤnſten verbraucht vnd angewendet
werden/ alſo daß man ſo man nicht gern wolte/ gar kein Schießpulver darauß ma-
chen doͤrffte.

Vnd finden ſich uͤber dieſe oberzehlte Tugenden vnd wuͤrckungen des Salpe-
ters/ taͤglich mehr vnd mehr Secreten ſo dardurch zu wegen zu bringen/ welche ſo man
ſolche alle allhier erzehlen ſolte/ die gantze Welt ſich uͤber verwundern wuͤrde. Welches
aber vnnoͤtig/ mehr Wort davon zu machen/ dann allbereyt ſo viel bewieſen iſt/ vnd von
mir in offenen Druck gangen/ darauß man leichtlich ſehen kan/ daß noch ein mehrers/
ſo mir vnd andern vnbewuſt/ darhinder ſtecken muͤſſe.

Mag alſo der Salpeter/ trutz aller ſeiner Feind vnd vnwiſſenden Spoͤtter/ ein
Subjectum Univerſale, vnd ein wunder ding aller wunder dingen mit Warheit ge-
nennet werden. Vnd ob wohlen viel vnerfahrne die Naſen daruͤber geruͤmpfft/ vnd
wiederlegen wollen/ daß es das wahre Subjectum vnd Solvens Univerſale nicht ſeyn
ſolte: Alle die jenigen aber ſo ſolches vermeynen/ haben nicht viel vergeſſen/ vnd iſt jh-
nen der Salpeter ein ſolch frembd Thier/ als wann es erſt vor einem Jahr auß Africa
zu vns were gebracht worden. Solche Naſeweiſe Freveler/ ſolten viel ehender die

Karten
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[376/0396] Teutſchlands Wohlfarts Weinſtein verkaufft wird. Alſo macht man ſein Rechnung billig dahin/ daß man auß den Kraͤuter vnd Holtz ſaͤften einen Salpeter mache/ welcher vnter allen ſalien am thewerſten kan verkaufft werden. Wofern man aber des Salpeters zu viel haͤtte/ daß man nicht wuͤſte womit hin/ alsdann koͤnte man auch Weinſtein auß den Saͤften ma- chen: Dieweilen aber der Salpeter ſo bald nicht wohlfeyl werden kan/ ſo thut man auch am beſten/ allein Salpeter auß den Saͤften zu bereyten/ ſonderlich weilen derſelbe zu al- len Zeiten zu verbeſſerung der geringen Metallen mit Nutzen zu gebrauchen/ vnd deſſen nimmermehr zu viel ſeyn wird/ wuͤrd auch beſſer damit angebracht/ als zum Buͤchſen- pulver machen/ wann ſolche boͤſe Kunſt/ damit ſo viel Menſchen getoͤdet werden/ nicht allbereyt bekant/ ſolte man lieber Mangel leyden/ dann nur den Salpeter/ wil geſchwei- gen das Buͤchſenpulver darauß zu machen/ beſchreiben. Dieweilen aber mein auſſehen gantz vnd gar nicht durch den Salpeter jemands Anlas zu geben einiges leyd zu thun/ ſondern vielmehr meinem Naͤchſten gutes darmit zu beweiſen/ gerichtet: wie ich dann allbereyt viel nuͤtzlich Kuͤnſte darmit zu verꝛichten in meinem Miraculo Mundi vnd deren Explication klaͤrlich beſchrieben/ vnd weyters in verbeſſerung vnd Concentrirung der geringern Metallen/ in den folgenden an- dern Dritten vnd Vierdten Theil dieſes Buchs ebenmaͤſſig durch den Salpeter zu thun/ angewieſen wird. Alſo verhoffe ich daß mirs ja niemand/ wann ich anlas gebe den Salpeter in Copia, auß dem Holtz vnd andern dingen zu zeugen/ fuͤr uͤbel auffnehmen werde/ dardurch fuͤrs erſte nicht allein das jenige Kraut/ Gras vnd Holtz/ ſo doch liegt vnd verdirbt/ niemand zu Nutzen kompt/ dem Vatterland (wann er nur verkaufft wer- den ſolte) ein groſſer Schatz eyngebracht wird: ſondern es kan auch derſelbe (wie bey meinem Miraculo Mundi, vnd auch Concentration der Mineraliſchen vnd Metalli- ſchen Geſchlechten zu ſehen) zu vielen nuͤtzlichen Kuͤnſten verbraucht vnd angewendet werden/ alſo daß man ſo man nicht gern wolte/ gar kein Schießpulver darauß ma- chen doͤrffte. Vnd finden ſich uͤber dieſe oberzehlte Tugenden vnd wuͤrckungen des Salpe- ters/ taͤglich mehr vnd mehr Secreten ſo dardurch zu wegen zu bringen/ welche ſo man ſolche alle allhier erzehlen ſolte/ die gantze Welt ſich uͤber verwundern wuͤrde. Welches aber vnnoͤtig/ mehr Wort davon zu machen/ dann allbereyt ſo viel bewieſen iſt/ vnd von mir in offenen Druck gangen/ darauß man leichtlich ſehen kan/ daß noch ein mehrers/ ſo mir vnd andern vnbewuſt/ darhinder ſtecken muͤſſe. Mag alſo der Salpeter/ trutz aller ſeiner Feind vnd vnwiſſenden Spoͤtter/ ein Subjectum Univerſale, vnd ein wunder ding aller wunder dingen mit Warheit ge- nennet werden. Vnd ob wohlen viel vnerfahrne die Naſen daruͤber geruͤmpfft/ vnd wiederlegen wollen/ daß es das wahre Subjectum vnd Solvens Univerſale nicht ſeyn ſolte: Alle die jenigen aber ſo ſolches vermeynen/ haben nicht viel vergeſſen/ vnd iſt jh- nen der Salpeter ein ſolch frembd Thier/ als wann es erſt vor einem Jahr auß Africa zu vns were gebracht worden. Solche Naſeweiſe Freveler/ ſolten viel ehender die Karten

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera02_1659/396>, abgerufen am 25.11.2024.