Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659.Vorrede. Bey Concentrirung des Holtzes in Salpeter ist nicht geringerer son- Wer dann nun viel Holtz hat/ der kan auch viel Reichthumb haben peter X x
Vorꝛede. Bey Concentrirung des Holtzes in Salpeter iſt nicht geringerer ſon- Wer dann nun viel Holtz hat/ der kan auch viel Reichthumb haben peter X x
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Vorꝛede.
Bey Concentrirung des Holtzes in Salpeter iſt nicht geringerer ſon-
dern noch ein viel mehrer nutzen als bey Wein vnd Korn/ dann man das
Holtz vmbſonſt haben/ vnd mit gar geringen koſten zu Salpeter machen kan/
welcher ja ohne ſchaden in den Zeug-haͤuſern/ ſo lang man ſelber will/ (dann
er nicht verderben kan) auff behalten/ vnd ſo mans noͤtig zu Pulver mit Koh-
len vnd Schwefel (welcher auch nicht verdirbt) machen kan/ vnd iſt gar vn-
noͤtig/ ja ſehr ſchaͤdlich/ daß man in den Feſtungen/ ein ſolche groſſe quanti-
tet Schießpulver bewahrt/ ſeynd nicht Exempla genug/ wie daß auß vn-
vorſichtigkeit ſolche Pulver-thůrn/ oder auch wol durch den blitzen/ angan-
gen/ gantze Staͤtt mit viel hundert Menſchen im augenblick uͤmbgekehrt
vnd getoͤdet haben. Deme allen iſt durch dieſes mittel vorzukommen/ wann
man nemblich die requiſita, als Salpeter/ Schwefel vnd Kohlen/ vnd nicht
daß zubereytete Schießkraut/ verwahret/ wann wir dann den Salpeter
haͤuffig auß dem Holtz zeugen koͤnnen/ ſo fehlet auch nicht daß man die Koh-
len vnd Schwefel bewahren/ vnd wann es die noth erfordert/ als dann zu
Kraut mache vnd gebrauche. Auch darumb iſt die Concentrirung des
Holtzes in Salpeter beſſer oder eintraͤglicher/ als dieſe von Wein vnd Korn/
dieweilen zu allen Zeiten die in Teutſchland allenthalben mit groſſen hauf-
fen liegende Mineralien, die fuͤr nichts geacht werden (weilen ſie kein fix vnd
Corporaliſch Gold vnd Silber halten) darmit zu figiren, vnd das beſſere
theil daraus zu bringen/ ſondern auch der bekanten geringern Metallen Ih-
ren Sulphur ſuperfloum darmit zu verbrennen/ vnd in beſſere zu verwand-
len/ wie auch die perfecta Metalla als Gold vnd Silber darmit zu zerſtoͤh-
ren/ vnd das beſſere theil wieder in die Engte zu bringen/ (davon der folgen-
de zweyte/ dritte vnd vierdte Theil dieſes Buchs handlen wird) dem nitro
zu thun moͤglich iſt/ alſo daß die Concentrirung des Holtzes/ in einen
Salpeter oder Weinſtein/ welche beyde in groſſer quantitet ſo wol allezeit
zu verkauffen/ als ſelbſten (wann mans weiß) zu verbrauchen vnſern Vat-
terland dem Edlen Teutſchland (da des Holtzes allenthalben ein groſſer
uͤberfluß/ vnd gleichſamb vmbſonſt zu haben iſt) ein groſſes auffkommen
(wann ſie ſelber wollen) ſo wol gegen jhre kuͤnfftige/ als gegenwertige Fein-
den/ ſeyn kan.
Wer dann nun viel Holtz hat/ der kan auch viel Reichthumb haben
wann er hand anlegen will/ vnd darff ſich niemand beſorgen daß der Sal-
peter
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