Glauber, Johann Rudolph: Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Frankfurt (Main), 1658.Pharmacopaeae Spagyricae. einer Jäste/ welches viel besser ist/ als solches durch die bekanten Extracten zu thundavon die Weine trüb vnd vnklar werden/ auff diese Weise aber hell vnd klar ver- bleiben. Darff man also nicht vielerley Weine in vielen Fässern im Keller halten/ da der eine nach dem andern leichtlich abfällt/ wann die Fässer nicht allzeit voll gehal- ten werden/ sondern hat genug an einem Faß/ darauß er vielerley Art Weine neh- men kan/ nach seinem belieben: welches ein sehr nützliches Secretum ist für grosse Herrn vnd andere/ welche viel Weine verspeisen müssen. Es gebrauchte mancher offt gerne Morgens einen Trunck Kräuterwein/ zu bewahrung für böser Lufft/ oder stärckung eines schwachen Magens/ wann er solchen haben könte; soll er selbigen geniessen/ wie er insgemein von vielen Neigen vnd halb verdorbenen Weinen gemacht/ so ist keine Krafft darin/ vnd verderbet mehr darmit/ als er gut macht: Wann er aber die Essentias herbarum hat/ kan er solche in einen guten starcken Wein thun/ vnd einen Kräuterwein darmit machen/ so weiß er was er hat/ vnd ist versichert/ daß er einen gesunden Wein/ vnd nicht von vielen halbverdorbenen Neigen vnd Tropffweinen/ so man insgemein über die Kräuter pflegt zu giessen/ vnd bittere Weine auß zu ma- chen/ davon offtermals Grimmen vnd andere Vngelegenheiten entstehen/ in seinen Leib giesset. Dieser aber/ welcher von einem guten vnd starcken Wein/ vnd wolbe- reiteter Essertia gemacht/ für einen gesunden Bitter- oder Kräuter-wein bestehen kan. Will also hiemit den Ersten Theil meiner Pharmacopaeae Spagyricae beschlossen/ Ende deß Ersten Theils. [Abbildung]
Bericht
Pharmacopææ Spagyricæ. einer Jaͤſte/ welches viel beſſer iſt/ als ſolches durch die bekanten Extracten zu thundavon die Weine truͤb vnd vnklar werden/ auff dieſe Weiſe aber hell vnd klar ver- bleiben. Darff man alſo nicht vielerley Weine in vielen Faͤſſern im Keller halten/ da der eine nach dem andern leichtlich abfaͤllt/ wann die Faͤſſer nicht allzeit voll gehal- ten werden/ ſondern hat genug an einem Faß/ darauß er vielerley Art Weine neh- men kan/ nach ſeinem belieben: welches ein ſehr nuͤtzliches Secretum iſt fuͤr groſſe Herꝛn vnd andere/ welche viel Weine verſpeiſen muͤſſen. Es gebrauchte mancher offt gerne Morgens einen Trunck Kraͤuterwein/ zu bewahrung fuͤr boͤſer Lufft/ oder ſtaͤrckung eines ſchwachen Magens/ wann er ſolchen haben koͤnte; ſoll er ſelbigen genieſſen/ wie er insgemein von vielen Neigen vnd halb verdorbenen Weinen gemacht/ ſo iſt keine Krafft darin/ vnd verderbet mehr darmit/ als er gut macht: Wann er aber die Eſſentias herbarum hat/ kan er ſolche in einen guten ſtarcken Wein thun/ vnd einen Kraͤuterwein darmit machen/ ſo weiß er was er hat/ vnd iſt verſichert/ daß er einen geſunden Wein/ vnd nicht von vielen halbverdorbenen Neigen vnd Tropffweinen/ ſo man insgemein uͤber die Kraͤuter pflegt zu gieſſen/ vnd bittere Weine auß zu ma- chen/ davon offtermals Grimmen vnd andere Vngelegenheiten entſtehen/ in ſeinen Leib gieſſet. Dieſer aber/ welcher von einem guten vnd ſtarcken Wein/ vnd wolbe- reiteter Eſſertia gemacht/ fuͤr einen geſunden Bitter- oder Kraͤuter-wein beſtehen kan. Will alſo hiemit den Erſten Theil meiner Pharmacopææ Spagyricæ beſchloſſen/ Ende deß Erſten Theils. [Abbildung]
Bericht
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Pharmacopææ Spagyricæ.
einer Jaͤſte/ welches viel beſſer iſt/ als ſolches durch die bekanten Extracten zu thun
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bleiben. Darff man alſo nicht vielerley Weine in vielen Faͤſſern im Keller halten/
da der eine nach dem andern leichtlich abfaͤllt/ wann die Faͤſſer nicht allzeit voll gehal-
ten werden/ ſondern hat genug an einem Faß/ darauß er vielerley Art Weine neh-
men kan/ nach ſeinem belieben: welches ein ſehr nuͤtzliches Secretum iſt fuͤr groſſe
Herꝛn vnd andere/ welche viel Weine verſpeiſen muͤſſen. Es gebrauchte mancher offt
gerne Morgens einen Trunck Kraͤuterwein/ zu bewahrung fuͤr boͤſer Lufft/ oder ſtaͤrckung
eines ſchwachen Magens/ wann er ſolchen haben koͤnte; ſoll er ſelbigen genieſſen/
wie er insgemein von vielen Neigen vnd halb verdorbenen Weinen gemacht/ ſo iſt
keine Krafft darin/ vnd verderbet mehr darmit/ als er gut macht: Wann er aber die
Eſſentias herbarum hat/ kan er ſolche in einen guten ſtarcken Wein thun/ vnd einen
Kraͤuterwein darmit machen/ ſo weiß er was er hat/ vnd iſt verſichert/ daß er einen
geſunden Wein/ vnd nicht von vielen halbverdorbenen Neigen vnd Tropffweinen/
ſo man insgemein uͤber die Kraͤuter pflegt zu gieſſen/ vnd bittere Weine auß zu ma-
chen/ davon offtermals Grimmen vnd andere Vngelegenheiten entſtehen/ in ſeinen
Leib gieſſet. Dieſer aber/ welcher von einem guten vnd ſtarcken Wein/ vnd wolbe-
reiteter Eſſertia gemacht/ fuͤr einen geſunden Bitter- oder Kraͤuter-wein beſtehen
kan.
Will alſo hiemit den Erſten Theil meiner Pharmacopææ Spagyricæ beſchloſſen/
vnd den guthertzigen Leſer gebetten haben/ meine Muͤhe/ Fleiß vnd Wolmeinung
in gutem zu verſtehen/ vnd auffzunehmen. Jn den zweyen angehoͤrigen
Theilen ſoll (geliebts Gott) noch ein mehrers von guten
Medicamentis tractirt werden.
Ende deß Erſten Theils.
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